Digitales Schummeln Jetzt hat der Radsport auch im eSports seinen ersten Dopingfall

Von Martin Abgottspon

9.10.2019

Radsport-Wettkämpfe werden mittlerweile auch digital ausgetragen.
Radsport-Wettkämpfe werden mittlerweile auch digital ausgetragen.
Bild: Zwift

Der Sieger bei den British Cycling's eRacing Championships ist seinen Titel bereits wieder los. Digitales Doping ist der Grund.

Genauso wie die besten Rennfahrer der Welt sich inzwischen auch auf digitalen Strecken messen, ist auch der Radsport zum eSports geworden. Die Athleten nehmen dabei an Rennen mit stationären Fahrrädern teil, die ähnlich aussehen wie Hometrainer aus einem Fitnessstudio.

Die Leistung wird dabei an das Spiel «Zwift» übertragen, das eine digitale Rennstrecke simuliert. So fanden im März dieses Jahres auch das British Cycling's eRacing Championships statt. Sieger damals war der 22-jährige Brite Cameron Jeffers.

Doping ohne Vorteile

Monate später hat die Vereinigung ihm diesen Titel nun aber wegen Betrugs wieder aberkannt. Jeffers hat aber nicht etwa unerlaubte Substanzen eingenommen oder Blutdoping betrieben, wie man das vielleicht vom klassischen Radsport kennt. Sein Vergehen war wesentlich lapidarer.



Und zwar liess er während Wochen ein automatisiertes Programm laufen, dass seine Trainings simuliert. Nicht um etwas vorzutäuschen, sondern lediglich, weil man dadurch Zugang zu einem speziellen Fahhrrad bekommt, das sich nur optisch von den anderen Velos abhebt. Er hatte also nicht mal einen Vorteil durch seine Schummeleien.

Trotzdem greifen die Veranstalter hart durch. Jeffers wird für ein halbes Jahr für künftige Events gesperrt und muss 250 britische Pfund Bussgeld zahlen. Im Vergleich zu etwa Lance Armstrong aber immer noch eine sehr humane Strafe.

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