Angebrachte Kritik?Ubisoft lässt Fans mitarbeiten und erntet dafür Kritik
Von Fabian Gilgen
17.7.2019
Ganz im Geiste des Spiels «Watchdogs: Legion» will Ubisoft in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Hitrecord Fans aus aller Welt rekrutieren. Diese sollen die Chance bekommen, Musik für das Spiel mitzugestalten. Das Vorhaben bleibt aber nicht ohne Kritik.
In «Watchdogs: Legion» ist jeder Einwohner des Post-Brexit-London ein potenzieller Teil des Widerstands gegen das autoritäre Regime. Um diesem Gedanken zu entsprechen, hat Ubisoft zusammen mit dem Künstler-Netzwerk Hitrecord angekündigt, dass Fans aus aller Welt die Gelegenheit bekommen sollen, sich musikalisch im Spiel «Watchdogs: Legion» zu verewigen.
Ubsioft und Hitrecord kündigen Zusammenarbeit an.
Video: Youtube
Insgesamt sollen zehn Lieder ausgewählt werden, die man dann schliesslich im Spiel hören kann. Jedes dieser Lieder soll mit 2'000 Euro honoriert werden. Dieser Betrag wird dann unter den Mitgestaltern aufgeteilt. Dies klingt zwar nach einer guten Gelegenheit für Fans, dies scheinen aber nicht alle so zu sehen.
This sucks. Pay people for their labour. Stop exploiting fans and hobbyists, while devaluing the work of those with the gall to actually expect consistent payment for work done. Do better Ubi, we're counting on you. #nospechttps://t.co/4GZ1tiII0O
Aber nicht nur Fans äusserten sich negativ gegenüber dieser Idee. Auch der britische Videospieldesigner und -entwickler Mike Bithell meldete sich zu Wort. «Bezahlt die Menschen für ihre Arbeit. Hört auf, Fans und Hobbyisten auszubeuten», schrieb er in einem Tweet an Ubsioft.
Bereits vor einem Jahr startete Ubsioft für ihr Spiel «Beyond Good and Evil 2» ein ähnliches Vorhaben. Dieses erntete ebenfalls Kritik für sogenannte spekulative Arbeit, da Fans, die Arbeit in den Wettbewerb steckten, nicht sicher sein konnten, ob sie auch wirklich dafür entlöhnt würden.
Gleichzeitig gibt es aber auch Fans, die die Kritik nicht nachvollziehen können. Über Gamestar meldet sich zum Beispiel der User Wolfsgesicht treffend zu Wort, der nach eigenen Angaben an zahlreichen ähnlichen Wettbewerben teilgenommen hat: «Was für ein Quatsch und unnötiges Rumgeheule. Es ist immer so bei Contests, dass Künstler in erster Linie teilnehmen, weil es Spass macht für ein potenzielles Universum etwas in diese Richtung zu erschaffen.»
Auch Ubisoft verteidigt sich gegen die Kritik und nimmt dazu über Twitter Stellung. Sie klärten auf, dass sie bereits auch mit professionellen Künstlern arbeiten würden, die sich am Soundtrack und mit über 140 Liedern an «Watchdogs: Legion» beteiligen. Die Beiträge innerhalb von Hitrecord seien freiwillig und sollen eine Chance für Fans sein, sich im Spiel zu verewigen.
Wer am Wettbewerb mitmachen will, um vielleicht später sein Lied in «Watchdogs: Legion» im Autoradio zu hören, während er durch London brettert, kann sich bei Hitrecord anmelden.
Erstes Spiel: Tetris Ich spiele gerade: Days Gone ...und freue mich auf: Borderlands 3 Lieblingszitat: «It's all a matter of perspective. There is no single path through life that's right and fair and does no harm.» (Assassin`s Creed 3)
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