MMO-VergleichWarum «WoW Classic», wenn «Final Fantasy 14» so viel zu bieten hat?
Von Martin Abgottspon
10.9.2019
Die Blütezeit der Online-Rollenspiele liegt schon etwas zurück. Aktuell erleben sie seit der Veröffentlichung von «WoW Classic» allerdings eine Art Wiedergeburt. Dabei hätte «Final Fantasy 14» einen solchen Hype genauso verdient.
Auch Tage nach dem Release von «WoW Classic» laufen einige Server immer noch am Anschlag. Login-Wartezeiten von bis zu zwei Stunden sind keine Seltenheit. Während Nostalgikern bei dieser Rückkehr nach 15 Jahren das Herz aufgeht, entdecken jüngere Spieler Azeroth erst jetzt zum ersten Mal.
«WoW Classic» bringt ein angestaubtes Genre zurück ins Rampenlicht. Online-Rollenspiele waren zwar nie komplett weg vom Fenster, doch gerade in jüngster Zeit waren es doch eher Battle-Royal-Titel wie «Fortnite» oder MOBA's wie «League of Legends», welche in der Spieleindustrie den Ton angaben.
Heimatgefühle und Heldengeschichten
Warum «WoW Classic» aktuell die Spielewelt wieder fest im Griff hat, haben wir bereits ausführlich erläutert. Zusammengefasst ist Blizzard ein raffinierter Schachzug gelungen, indem man zum einen alle Nostalgiker wieder vor den PC lockt und zum anderen auch Jüngeren die Chance bietet, all die Heldengeschichten, die man bisher nur aus Erzählungen kennt, selbst zu erleben.
Nun hätte man erwarten können, dass der verursachte Boom von «WoW Classic» auch anderen MMO's zugutekommt. Gemessen an den Zuschauerzahlen ist dieser Fall aber nicht eingetreten. Der grösste Mitbewerber «Final Fantasy 14» liegt in den aktuellen Twitch-Trends nur auf Rang 43, während «WoW Classic» seit dem Release am 27. August das Ranking anführt.
«WoW Classic» ist vor allem für die Veteranen wie eine Art nach Hause kommen. Frischlinge hingegen sind oft gar nicht sonderlich angetan von der 15 Jahre alten Spielwelt. Für viele fühlt sich alles sehr zäh an. Die Story wird bemängelt. Ausserdem will man nicht immer etliche Stunden damit verbringen, Mitstreiter für seine Gruppe zu finden.
Wie wär's mit einer guten Story?
Für diese Spieler ist «Final Fantasy 14» eigentlich die perfekte Alternative. Anders als der MMO-Gigant überzeugt «Final Fantasy 14» nämlich mit einer packenden Geschichte, die sich auch in Form von stundenlangen Videosequenzen durchs ganze Spiel hindurch zieht. Zudem kann man die Start-Welt Eorzea auch prima alleine erkunden, was Casual-Spielern mit weniger Zeit eindeutig entgegenkommt.
Mit den Erweiterungen wie zuletzt «Shadowbringers» haben die Entwickler von Square Enix ausserdem bewiesen, dass sie immer noch einen draufsetzen können. Weltweit heimste die Expansion Bestnoten ein und hat diese für die Klassenvielfalt, die Musik oder das Storytelling mehr als verdient.
Wer also mit «WoW Classic» vielleicht auf den Geschmack gekommen ist, nun aber trotzdem etwas mehr Wert auf eine gute Story legt und es nicht ganz so düster mag, der sollte «Final Fantasy 14» unbedingt mal ausprobieren.
Begeisterung für Spiele «Immer mehr Menschen begeistern sich für Videospiele. Aber was ich an Begeisterung an der Gamescom gesehen habe, übertrifft alles. Die Schlange für «Cyberpunk 2077» führte mehrere Male um den Stand herum. Mehrere Stunden Wartezeit wurde für das Spiel in Kauf genommen. Aber nicht um «Cyberpunk 2077» etwa spielen zu können, sondern lediglich eine kurze Demo davon zu sehen. Hut ab vor der Hingabe dieser Fans.» (Fabian Gilgen)
Bild: Bluewin
Nintendos Wohnzimmer «Der Besuch bei Nintendo fühlte sich tatsächlich so an, als würde man zuhause im Wohnzimmer sitzen. Bei dem dicht gedrängten Terminkalender eine äusserst willkommene Abwechslung. Der sympathische Marketingleiter von Nintendo Schweiz führte uns in ein separates Zimmer mit Sofa, wo wir ganz unkompliziert ins Gespräch kamen und die nächsten grossen Titel von Nintendo anspielen konnten. Auch was die Verpflegung anging, blieben keine Wünsche offen.» (Fabian Gilgen)
Bild: Bluewin
Köln als Gamer-Stadt «Der Einfluss der Gamescom ging über die Hallen der Messe hinaus und war in ganz Köln zu sehen und zu spüren. Überall in der Stadt hingen Werbeplakate von Spielen wie «Doom Eternal», «Cyberpunk 2077» oder «Borderlands 3». Auf einer Tankstelle stand sogar ein aufblasbarer Würfel mit aufgedruckter «Borderlands 3»-Werbung. Es fühlte sich an, als wäre man in eine Zeit versetzt worden, wo Videospiele die Kultur dominieren.» (Fabian Gilgen)
Bild: Bluewin
Steel Circus «Das Entwickler-Team von Oasis Games war sympathisch und locker. Ohne grosses Drumherum konnten wir direkt gegen die Macher und Profis des Spiels «Steel Circus» antreten. Natürlich waren wir hoffnungslos unterlegen. Also, kurzerhand die Mannschaften neu formiert und scho entfaltete «Steel Circus» seinen ganzen Charme. Eine Art Mischung aus «League of Legends» und «Rocket League», die toll funktioniert.» (Pascal Wengi)
Bild: Oasis Games
2k Stand «Ja, ich kam auch als «Borderlands»-Fanboy an die Gamescom, das gebe ich offen zu. Ich erwartete, dass das Spiel an der Gamescom zelebriert wird. Trotzdem hat mich der Stand von 2K so richtig aus den Socken gehauen. Die Stage-Designer müssen absolut in dieses Spiel verliebt sein, denn alles an diesem Stand war phänomenal. Vom grossen Eingangstor mit den Kirchenfenstern im «Borderlands»-Design über künstlerische Wandgemälde bis hin zum riesigen Psycho-Heiligen. Wenn «Borderlands 2 ein Glaube wäre, dann wäre der 2K-Stand meine Kirche.» (Pascal Wengi)
Bild: Swisscom
«Borderlands 3» Hands-on «In meiner noch jungen journalistischen Karriere hatte ich noch nie das Vorrecht, direkt bei den Entwicklern eine Demo zu spielen und schon gar nicht für so einen populären Titel wie «Borderlands 3». Ich sah immer nur diese Videos der grossen Gaming-News-Plattformen mit «15 Minuten exklusives Gameplay». Jetzt war ich dran und durfte mir vor allen anderen live ein Bild vom Spiel machen. Inklusive Ermahnung, was wie gefilmt und fotografiert werden darf oder eben nicht. Es fühlte sich an, als würde man als 3. Liga-Fussballer plötzlich Champions-League spielen. (Pascal Wengi)
Bild: 2K
Und immer wieder «Cyberpunk 2077» «Der Hype um den neusten Titel aus der Schmiede von CD Projekt Red hat ja schon bizarre Ausmasse angenommen. Aber er ist halt wirklich auch berechtigt. In einer neuen, fast einstündigen Demo gab es weitere Einblicke in das postapokalyptische Rollen-Actionspiel und man darf schon jetzt sagen, dass dieser Titel im Frühling nächsten Jahres die Latte für alle anderen Spiele ganz hoch legen wird.» (Martin Abgottspon)
Bild: CD Projekt Red
Cosplay «Obwohl ich mich jetzt nicht als den grössten Cosplay-Fan bezeichnen würde, bin ich immer wieder erstaunt, welch tolle Kostüme Leute für die Gamescom aus dem Hut zaubern. Diese Ausgabe von Zane aus «Borderlands» ist nicht etwa eine Pappfigur, sondern tatsächlich ein Mensch. Einfach sagenhaft.» (Martin Abgottspon)
Bild: Twitter
Mittendrin bei Ubisoft Spielepräsentationen sind nicht immer nur toll. Sie können teilweise auch etwas zu ausgedehnt und langweilig sein. Nicht so bei Ubisoft und der neusten Ausgabe von «Ghost Recon: Breakpoint». Acht Journalisten nahmen Platz und Minuten später standen sie sich schon in Vierer-Squads gegenüber, wo sie von den Experten über Headset ins Kampfgeschehen eingewiesen wurden. So muss aktive Spiele-Präsentation aussehen. (Martin Abgottspon)
Erstes Spiel: Monkey Island Ich spiele gerade: Teamfight Tactics ...und freue mich auf: Cyberpunk 2077 Lieblingszitat: «The right man in the wrong place can make all the difference in the world» (Halflife 2)