Nationen-RankingWo leben eigentlich die besten Gamer?
Von Martin Abgottspon
5.5.2020
Im eSports führt oft kein Weg an Südkorea vorbei. Beurteilt man aber die Leistung aller Gamer, führen andere Länder das Ranking an. Die Schweiz schafft es immerhin auf Rang 15.
Es ist mittlerweile keine Seltenheit mehr, dass Kinder schon im Primarschulalter für die mögliche eSports-Karriere zu trainieren beginnen. In vielen Ländern gibt es an Schulen auch schon entsprechende Kurse und an immer mehr Universitäten ist eSports ebenfalls fester Bestandteil des Sportprogramms.
Doch woher kommen denn nun die erfolgreichsten Gamer? Der britische Entwickler und Publisher Kwalee hat für die Beantwortung dieser Frage für einmal einen etwas anderen Ansatz gewählt und für seine Analyse mehr als 16'000 Spiele und die Errungenschaften seiner Spieler genauer untersucht.
Der Norden ganz vorne
Demnach kommen die besten Gamer aus Finnland, Kanada und Schweden. Die Schweiz belegt den 15. Platz. Etwas überraschend landet Südkorea bei dieser Untersuchungnur auf dem 39. Rang, was Kwalee damit begründet, dass die Leistungen im Vergleich zur Einwohnerzahl eben nur unterdurchschnittlich sind.
Kritisch anzumerken ist an dieser Stelle vielleicht, dass die Analyse von Errungenschaften in Spielen auch als Massstab von Fleiss und nicht unbedingt nur als Erfolgsfaktor angesehen werden kann.
Schweizer sind «Quake»-Weltmeister
Kwalee ging in einem weiteren Schritt dann noch ins Detail und wollte länderspezifische Unterschiede zu einzelnen Spieletiteln in Erfahrung bringen. Dabei stellte sich heraus, dass die Schweiz im Shooter «Quake» sogar die Spitzenposition belegt. Die besten «FIFA»-Spieler leben in Kroatien, Österreich belegt die Nummer 1 für «Need for Speed» und die besten «Mario Kart»-Spieler kommen aus England.
Markt: Der globale Umsatz im Gaming-Markt betrug 2019 rund 150 Milliarden Dollar. Damit hat man andere Unterhaltungsindustrien wie etwa Hollywood längst hinter sich gelassen.
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Spieler: Mehr als 2,5 Milliarden Menschen bezeichnen sich als Gamer. Wenn Sie also das nächste Mal in einem Raum mit zehn zufälligen Menschen sind, können Sie davon ausgehen, dass drei davon Gamer sind.
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Alter: Der durchschnittliche Gamer ist 34 Jahre alt. Obwohl man häufig davon ausgeht, dass Gaming eher was für die Jüngeren ist, wächst das Durchschnittsalter bereits seit Jahren.
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Spielzeit: In Amerika geben 60 Prozent der Befragten an, täglich Videospiele zu spielen. Vor rund zehn Jahren, hätten viele davon wohl noch nicht dazu gestanden.
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VR: 63 Prozent der 25 bis 34-Jährigen gibt an, schon VR-Spiele ausprobiert zu haben oder regelmässig zu spielen. Erstaunlich viel für eine Technologie, die noch immer in den Kinderschuhen steckt.
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Beliebte Mobile-Spiele: Der Handy-Spielemarkt wächst seit Jahren am stärksten, was zu einem grossen Teil auch an China liegt. Dabei spielen die meisten Menschen am liebsten sogenannte Matching Puzzles wie «Candy Crush».
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Gratiskultur: Free-to-play-Spiele machen rund 80 Prozent des gesamten Umsatzes im Gaming-Markt aus. In-Game-Käufe sorgen für diesen Erfolg. Ein Monetarisierungsmodell, das sich bewäht und bezahlt gemacht hat.
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Preis: Der durchschnittliche Preis für ein Spiel auf Steam beträgt 8.86 Dollar. Eigentlich ein erschwingliches Hobby.
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Preisgeld: Der erfoglreichste eSportler ist KuroKy. Der Deutsche gewann in «Dota 2» in seiner Karriere bereits über vier Millionen Dollar nur mit Preisgeldern. Zahlreiche Sponsoren-Gelder sind da nicht miteingerechnet.
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Fun Fact: Oft haben Games auch schon die Zukunft richtig vorhergesehen. Ähnlich wie das auch den Simpsons oft zugeschrieben wird. «Deus Ex» etwa hat schon im Jahr 2000 den Angriff auf die Twin Towers in New York prognostiziert, was ein Jahr später leider Tatsache wurde.
Erstes Spiel: Monkey Island Ich spiele gerade: Valorant ...und freue mich auf: Elden Ring Lieblingszitat: «The right man in the wrong place can make all the difference in the world» (Halflife 2)