Cloud-Gaming Zeit noch nicht reif? Google Stadia floppt auf ganzer Linie 

Martin Abgottspon

10.1.2020

Die grosse Cloudgaming-Revolution bleibt bis jetzt noch aus.
Die grosse Cloudgaming-Revolution bleibt bis jetzt noch aus.
Bild: Google

Netflix hat die Art und Weise wie Serien und Filme konsumiert werden revolutioniert. Mit Stadia will Google das nun für Games erreichen. Die Spielerzahlen sind nach rund zwei Monaten aber erschreckend tief.

«Wenn wir nur 100 oder 200 Millionen Menschen erreichen, haben wir etwas falsch gemacht.» Es waren grosse Worte, die Google-Manager Jack Buser vor dem Start von Stadia an die Öffentlichkeit trug. Denn von solchen Zahlen ist der Suchmaschinen-Gigant momentan noch Galaxien entfernt.



Aktuell wird das ziemlich deutlich, wenn man die Spielerzahlen von «Destiny 2» etwas genauer unter die Lupe nimmt. Im November noch waren es immerhin rund 19'000 Spieler, die das Angebot auf Stadia nutzten. Inzwischen hat sich die Zahl mehr als halbiert. Verglichen mit den PC- oder Playstationusern beinahe schon besorgniserregend, denn diese beide Plattformen haben je etwa 430'000 Spieler.

Kommt die Wende mit den grossen Spielen?

Man muss Google zugutehalten, dass der Service erst in 14 Ländern aktiv ist und man daher automatisch nicht den gleichen Markt erreicht. In der Schweiz ist Stadia beispielsweise auch noch nicht verfügbar. Dennoch kommt eine gewisse Skepsis auf, wenn sich die Zahlen schon nach zwei Monaten wieder nach unten entwickeln.

Selber hat sich Google zu dem Trend noch nicht geäussert. Im Vorfeld hiess es lediglich, dass man bereit sei, auch langfristig an dem Erfolg zu arbeiten. Dass man gescheiterte Services bei mangelndem Erfolg aber auch einstellt, zeigte das Beispiel der Social-Media-Plattform Google Plus.



Bisher fehlt Stadia vielleicht auch noch eine gewisse Exklusivität. Netflix ist beispielsweise nicht zuletzt wegen ihrer eigenen Produktionen so erfolgreich geworden. Google aber setzt aktuell noch auf Spiele, die man eben auch auf Endgeräten wie dem PC, der Playstation oder der Xbox spielen kann, ohne dafür eine zusätzliche Abogebühr abzudrücken. 

Mit dem neu ins Leben gerufenen Studio Stadia Games soll sich das in Zukunft aber ändern. Doch bis die ersten Spiele fertig entwickelt sind, braucht es eben Zeit. Man darf gespannt sein, ob Google sich diese tatsächlich nimmt.

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