Android-Smartphone Gib mir fünf: LG V40 ThinqQ im Test

Henning Steier

15.2.2019

Das LG V40 ThinQ kostet 850 Franken.
Das LG V40 ThinQ kostet 850 Franken.
Bild: PD

Das LG-Smartphone-Flaggschiff soll nicht nur mit fünf Kameras punkten. Was es sonst noch zu bieten hat.

LG Mobile kriselt seit längerem. Unlängst wurde bekannt, dass das Mutterunternehmen wegen der Smartphone-Sparte gar den ersten Quartalsverlust seit zwei Jahren schreiben musste. Oben spielen Samsung und Huawei, von unten drücken Hersteller wie Xiaomi. LG hatte schon immer gute Geräte, doch fehlte es teilweise an den zündenden Ideen, diese von der Konkurrenz abzugrenzen – aber auch am Marketingbudget.

Bis demnächst das LG G8 enthüllt werden wird, ist das LG V40 ThinQ noch das Flaggschiff. Das für rund 850 Franken zu habende Smartphone beeindruckt mit fünf Kameras. Zwei befinden sich in der Notch für Selfies: Im Standardmodus liegt die Auflösung bei acht Megapixeln (3264 x 2448). Die zweite weitwinkligere Linse (90 Grad, f/2,2) nimmt auch gute Gruppenselfies auf, allerdings nur mit  fünfMegapixeln. Sehr gut haben uns im Test auch die gelungenen Filter gefallen.

Erdbeeren erkannt

Wie bei anderen Spitzengeräten, etwa jenen von Huawei, findet man auf der Gehäuserückseite drei Kameras: eine 16-Megapixel-Digicam mit lichtstarker f/1.5-Blende für Weitwinkelaufnahmen (107 Grad), eine 12-Megapixel-Kamera mit f/2,4-Blende und zweifachem optischen Zoom sowie eine 12-Megapixel-Linse mit f/1.5-Blende für Standard-Fotos. Durchdacht: Im Vorschaumodus kann man entscheiden, welche Version des Bildes einem am besten gefällt. Im Modus Triple Shot kann man alle Versionen auf einmal schiessen. Auch die künstliche Intelligenz kennt man von der Konkurrenz. Die Objekterkennung funktionierte im Test bei fairen Aufgaben wie dem Identifzieren von Erdbeeren und Fussbällen sehr gut. 

Triple-Shot-Modus des LG V40 ThinQ
Triple-Shot-Modus des LG V40 ThinQ
Screenshot: PD

Im Test erwiesen sich die Fotos als gut, aber nicht so gut wie jene der Spitzenmodelle Samsung Galaxy S9+ und Huawei P20 Pro. Das liegt unter anderem daran, dass die LG-Kameras bei schlechten Lichtverhältnissen zu deutlich höherem Bildrauschen führten. 

Konkurrenzfähige Hardware

In Benchmark-Tests wie Geekbench ist das LG V40 ThinQ mit den Top-Geräten der Konkurrenz auf Augenhöhe, wenngleich es ein wenig hinter ihnen liegt. Solche Software-Tests sind natürlich nur bedingt aussagekräftig, da sie Laborbedingungen simulieren. Im Alltag ist das LG-Gerät mit Hardware wie 6 GByte Arbeitsspeicher und einem Prozessor vom Typ Qualcomm Snapdragon 845 absolut konkurrenzfähig. 

LG ist für ausgereifte Displays bekannt. Der 6,4-Zoll-OLED-Bildschirm des V40 ThinQ gehört demnach zum Besten, was es auf dem Markt gibt. LG ist auch für sehr gute Akkulaufzeiten bekannt. So kam das V30 bei durchschnittlicher Nutzung auf rund 16 Stunden. Der Stromspeicher schaffte nur 13, aber damit immer noch eine mehr als etwa das Galaxy S9+. 

Und die Haptik? Das Gerät kommt äusserst wertig daher. Die satinierte Rückseite ist nicht besonders empfindlich für Fingerabdrücke. Das gilt auch für das Glas der Vorderseite. Wie man es erwarten kann, ist das Smartphone nach IP69 staub- und wassergeschützt. Es überlebt also 30 Minuten in 1,5 Metern Wassertiefe. Im Datenblatt ist auch die Militärnorm MIL-STD-810G aufgeführt. Diese besagt, dass das Gerät auch nach relativ heftigen Stössen weiterläuft. Sie besagt aber nicht, dass das Glas dann nicht splittert. 

Fazit

Am LG V40 ThinQ gibt es wenig auszusetzen. Akku, Display und Design sind mit der Konkurrenz auf Augenhöhe. Nur die Kameras könnten bessere Bilder liefern.

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