Suche auf dem iPhone Google soll Apple 9,5 Milliarden US-Dollar gezahlt haben

Henning Steier

13.2.2019

Apple-Boss Tim Cook: Der iPhone-Hersteller ist stark von Google abhängig.
Apple-Boss Tim Cook: Der iPhone-Hersteller ist stark von Google abhängig.
Bild: PD

Dass das Services-Geschäft für Apple immer wichtiger wird, ist bekannt. Wie stark der iPhone-Hersteller vom Suchmaschinisten abhängig sein soll, ist neu.

Apple-Boss Tim Cook wird nicht müde, angesichts auf hohem Niveau harzender iPhone-Verkaufszahlen auf die Bedeutung der Services-Sparte hinzuweisen. Zu dieser gehören unter anderem der App Store und Apple Music. 

Verlässt man sich auf die jüngste Schätzung der Investmentbank Goldman Sachs, dann stammten 2018 allerdings rund 20 Prozent der Service-Erlöse von Google. 9,5 Milliarden US-Dollar soll der Suchmaschinist Apple dafür gezahlt haben, dass die Google-Suche in Safari unter iOS und für Siri voreingestellt ist.

Dass Apple Google dafür bezahlt, ist seit längerem bekannt. Details haben beide Unternehmen zu ihrem Deal noch nie veröffentlicht. Auch zur Schätzung von Goldman Sachs schwiegen die Konzerne. Googles Interesse: Der Suchmaschinist profitiert von Hunderten Millionen Anwendern, die mit iOS-Geräten die Suchmaschine nutzen. Denn auch hier gilt: Die wenigsten User ändern Standardeinstellungen. Randnotiz: Angesichts der hohen Preise der Apple-Geräte sind deren Besitzer eine attraktive Werbezielgruppe und mit Reklame verdient Google bekanntlich sein Geld. 

Das Fazit der Goldman-Sachs-Anaysten: Apple sei im Service-Geschäft stark von Google abhängig. Die Zahlungen würden sich nicht mehr nennenswert erhöhen. Begründet wird die letztgenannte Einschätzung von der Bank nicht.

Um sein Services-Geschäft zu stärken, arbeitet Apple seit längerem an einem eigenen Streamingdienst für Filme und Serien und an einem Angebot für digitale Zeitungen und Magazine. Am 24. März, so die Gerüchteküche, dürfte man an einer Veranstaltung des Unternehmens mehr dazu erfahren. Dem Vernehmen nach laufen die Verhandlungen mit Verlegern schleppend, weil Apple 50 Prozent der Erlöse verlangt. Im App Store müssen Entwickler 30 Prozent ihrer Umsätze an den iPhone-Hersteller abgeben.

Nichtsdestotrotz: Falls Apple ein Kombi-Angebot seiner Dienste lanciert, sei eine Rückkehr zu einer Börsenbewertung von einer Billion Dollar möglich. Das hat zumindest Katy Huberty, Analystin bei der Bank Morgan Stanley, unlängst verlauten lassen. 

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