Rentner abgezockt Google verklagt Welpen-Betrüger

Von Dirk Jacquemien

12.4.2022

Süsse Bassett Hound-Welpen wurden vorgeblich zum Kauf angeboten.
Süsse Bassett Hound-Welpen wurden vorgeblich zum Kauf angeboten.
Getty Images

Google hat einen mutmasslichen Betrüger verklagt, weil dieser über die Dienste des Tech-Giganten einsame Senior*innen mit Versprechungen über süsse Hundewelpen um ihr Erspartes brachte.

Von Dirk Jacquemien

Die Corona-Pandemie hat die Einsamkeit vieler Menschen vergrössert. Vor allem Senior*innen mussten sich aufgrund ihres höheren Risikos einer schweren Erkrankung lange besonders stark zurückziehen. Wenn man sich schon nicht mit vielen Menschen treffen kann, dann doch vielleicht mit den besten Freunden des Menschen, den Hunden.

Dieses Bedürfnis hat offenbar ein Betrüger ausgenutzt, der Senior*innen in den USA mit Basset-Hound-Welpen anlockte, die er angeblich zum Verkauf anbot. Doch wie eine Klage von Google enthüllte, sass der vermeintliche Welpen-Händler in Kamerun und wollte nur das Geld seiner Opfer.

Fake-Websites prominent in Suchergebnissen

Die Betrugsmasche lief so ab: Zunächst hatte der mutmassliche Betrüger mehrere Websites erstellt, auf denen er die Welpen zum Verkauf anbot. Diese Websites wurden per Google-Anzeigen beworben, so dass sie prominent bei einschlägigen Suchanfragen erschienen. Die Websites zeigten eine Auswahl von Welpen an, die vermeintlich zum Verkauf standen.

Vermeintlich individuelle Welpen bot der Betrüger zum Verkauf an.
Vermeintlich individuelle Welpen bot der Betrüger zum Verkauf an.
Google

Mit seinen Opfern trat der Betrüger dann per Gmail sowie Google Voice, mit dem man sich eine US-Telefonnummer zulegen kann, in Kontakt. Die Bezahlung für die Welpen musste in Geschenkkarten geleistet werden, 700 Dollar wurde üblicherweise für einen Welpen verlangt.

Google wurde von der amerikanischen Senioren-Vereinigung AARP auf den Betrug aufmerksam gemacht. Das Unternehmen will Schadenersatz von dem Betrüger, wobei unklar ist, ob es möglich ist, seiner habhaft zu werden. Vor allem will Google aber ein Zeichen setzten, dass bei Missbrauch seiner Dienste zu Betrugszwecken die Täter*innen auch mit der Armee an Anwält*innen, die der Tech-Gigant beschäftigt, zu rechnen haben.