IT-Sicherheit Google will Android-Nutzer besser vor gefährlichen Apps schützen

Henning Steier

1.3.2019

Google: Play Protect erhält neue Schutzfunktionen.
Google: Play Protect erhält neue Schutzfunktionen.
Symbolbild: PD

Der Suchmaschinist baut seinen Sicherheitsdienst Play Protect aus. Wie die jüngsten Schlagzeilen belegen, hat er dafür gute Gründe. 

Google hat die Sicherheitsfunktion Play Protect erweitert, um Nutzer besser vor potenziell gefährlichen Anwendungen zu warnen. Wie das Unternehmen mitteilte, erhalten Anwender nun auch Hinweise, wenn sie ganz neue oder bisher kaum installierte Apps aufs Gerät bringen möchten. Wie die Macher im Unternehmensblog schreiben, werden viele solcher Hinweise bekanntlich schnell weggeklickt. Daher erscheinen sie erneut, wenn man die jeweilige Anwendung zum ersten Mal startet. Laut den Entwicklern aus Androids Sicherheitsteam wurde die Installationswarnung 2018 knapp 100'000 Mal angezeigt.

Nicht zuletzt wird Play Protect ab sofort standardmässig auf allen neuen Android-Geräten aktiviert wird. Mittels Play Protect kann Google riskante Apps auch aus der Ferne auf den Geräten von Nutzergeräten entfernen. Das passiert aber nur bei sehr gefährlichen Applikationen. Verstossen diese hingegen bloss gegen die Regeln des Play Store, werden sie nur aus diesem genommen. Wer sie installiert hat, wird darüber informiert und kann sie direkt deinstallieren. 

Play Protect scannt über 50 Milliarden Apps pro Tag, genauer gesagt: App-Installationen daher diese hohe Zahl. Mittlerweile sind rund zwei Milliarden Geräte mit Googles Betriebssystem Android im Einsatz. 

Play Protect wurde vor anderthalb Jahren nicht ohne Grund laniert. Denn im Gegensatz zum zweiten dominanten Mobilbetriebssystem iOS macht Android deutlich häufiger mit schädlichen Apps Schlagzeilen. Jüngst machte etwa Oracle publik, dass Cyberkriminelle populäre Apps mit Schadsoftware versehen hatten, um hinter dem Rücken ihrer Opfer Werbevideos abzurufen. Das könnte auch für die Betroffenen ins Geld gegangen sein. Denn es wurde mitunter viel Datenverkehr verursacht, der nicht in jedem Fall durch eine Datenflatrate abgedeckt worden ist. 

Zwei andere Fälle der vergangenen Wochen: Durch Manipulation der Zwischenablage konnte eine im offiziellen Play Store erhältliche Malware das Kryptogeld von Android-Nutzern stehlen. Entdeckt wurde die Schadsoftware vom IT-Sicherheitsanbieter Eset.

Dessen Konkurrenzfirma Trend Micro machte ebenfalls im Februar publik, dass sich 29 Apps grösstenteils als Verschönerungsapps getarnt hatten, mit denen Nutzer angeblich ihre Selfies aufhübschen könnten. Doch stattdessen zeigten sie auch bei Nicht-Nutzung Werbebanner für Porno- und Phishing-Seiten an und liessen sich nur schwer entfernen. Einige der Apps klauten auch Nutzerfotos, vermutlich um damit gefälschte Social Media-Profile zu erstellen.

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