Spionage-Gefahr? Grounding für US-Drohnenflotte

dj

31.10.2019

Das US-Innenministerium hat ein Flugverbot für die eigene Drohnenflotte ausgesprochen.
Das US-Innenministerium hat ein Flugverbot für die eigene Drohnenflotte ausgesprochen.
iStock

Aus Angst vor chinesischer Spionage lässt das US-Innenministerium seine gesamte Drohnenflotte am Boden.

800 Drohen stehen im Dienst des amerikanischen Innenministeriums. Damit werden etwa Waldbrände beobachtet, bedrohte Tierarten dokumentiert oder der Zustand von Staudämmen überprüft. Doch auf Anordnung von Innenminister David Bernhardt bleiben alle diese Drohnen ab sofort am Boden, nur bei Gefahr für Leib und Leben dürften sie aufsteigen.

Der Grund: Die Drohnen wurden entweder in China produziert oder haben chinesische Bauteile. Ein Grossteil von ihnen stammt vom weltweiten Drohnen-Marktführer DJI mit Sitz in Shenzhen. Das Innenministerium befürchtet nun, dass die Drohnen in seinem Dienst zur Spionage durch China missbraucht werden könnten, so das «Wall Street Journal». Es will jetzt erstmals eine umfassende Sicherheitsüberprüfung durchführen. Eine im Juli abgeschlosse, vorherige Untersuchung des Innenministeriums gab DJI-Drohnen noch mit Einschränkungen das grüne Licht für den Einsatz.

«Mentalität des Kalten Krieges»

Es gibt keinerlei konkrete Beweise dafür, dass die Drohnen tatsächlich unbefugt Daten nach China schicken. DJI sagt, man sei «enttäuscht» von dieser Entscheidung und werde mit der Sicherheitsüberprüfung kooperieren. Ein Sprecher des chinesischen Aussenministeriums sprach von einer «Mentalität des Kalten Krieges», wie die «New York Times» berichtet.

In den USA besteht gerade eine generelle Skepsis vor Technologie aus China, die als Spionagegefahr aufgefasst wird. Das US-Militär hat ebenfalls bereits den Ankauf neuer Drohnen aus China eingestellt. Auch die Einstufung von Huaweis 5G-Technologie als Risiko für die nationale Sicherheit der USA reiht sich in dieses Muster ein.

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