Verschwiegen Hackerangriff auf UN-Büros in Genf

dj

30.1.2020

Ziel von Hackern: das UN-Büro in Genf.
Ziel von Hackern: das UN-Büro in Genf.
Getty Images

Bei einem Hackerangriff auf UN-Büros in Genf und Wien sollen die Daten von tausenden Mitarbeitern gestohlen worden sein.

Bei einem monatelangen Angriff letzten Sommer auf Büros der Vereinten Nationen in Genf und Wien wurden offenbar persönliche Informationen von tausenden UN-Mitarbeitern kompromittiert und andere sensible Informationen gestohlen. Die betroffenen Angestellten wurden über den Diebstahl ihrer Daten nicht informiert, wie «The New Humanitarian» schreibt.

Betroffen waren das Büro der Vereinten Nationen in Wien, das Büro der Vereinten Nationen in Genf sowie das Büro der Hoher Kommissarin der Vereinten Nationen für Menschenrechte in Genf. Der Hackerangriff begann offenbar Mitte Juli 2019 und wurde erst knapp einen Monat später entdeckt.

Staatlicher Täter vermutet

Den Mitarbeitern wurde auferlegt, ihre Passwörter zu ändern, aber es gab keinen Hinweis darauf, dass ihre Daten potenziell gestohlen wurden. Dabei besteht bei Personen, die etwa die Einhaltung der Menschenrechte überwachen, eine erhöhte Gefahr, dass ihre Daten für üble Zwecke missbraucht werden. Dass ein staatlicher Akteur hinter dem Angriff steckt, gilt als wahrscheinlich, konkrete Verdächtige wurden allerdings nicht benannt.

Als internationale Organisation geniessen die Vereinten Nationen diplomatische Immunität und müssen sich damit nicht an Schweizer, österreichische oder europäische Datenschutzgesetze halten oder Vorfälle an Aufsichtsbehörden melden. Mit der Entscheidung, den Angriff nicht offenzulegen, setze die UN allerdings ihre Glaubwürdigkeit aufs Spiel, so Menschenrechtsexperten zum «New Humanitarian». 

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