Beliebte Browser-Addons Ist das Ende der Werbeblocker gekommen?

dj

12.11.2018

Die beliebten Werbeblocker könnten schon bald nutzlos werden.
Die beliebten Werbeblocker könnten schon bald nutzlos werden.
iStock

Wer im Internet surft, muss wohl oder übel Werbung ertragen müssen. Denn Anbieter von Werbung werden auf Dauer den Kampf gegen Werbeblocker gewinnen, glauben Forscher.

Sehr viele Internet-Nutzer surfen mit aktiviertem Werbeblocker. Doch möglicherweise werden diese bald komplett nutzlos sein. Denn laut einem Forschungspapier von Wissenschaftlern der kalifornischen Stanford University sowie des CISPA Helmholtz Zentrum für Informationssicherheit aus dem deutschen Saarbrücken werden selbst raffinierte Werbeblocker auf Dauer nicht gegen die Tricks der grossen Werbenetzwerke bestehen können.

So funktionieren Werbeblocker

Konventionelle Werbeblocker arbeiten mit Filterlisten. In die tragen die Betreiber von Blockern die Webadressen von Werbenetzwerken ein und der Browser wird daran gehindert, Inhalte wie Werbebanner von diesen zu laden und anzuzeigen. Das führt zu einem ständigen Katz-und-Maus-Spiel zwischen den Werbetreibenden, die immer neue Adressen anlegen, und den Blockern, die diese in ihre Listen eintragen müssen.

Seit kurzem gibt es allerdings eine neue Art des Blockens, den so genannten «perceptual ad blocker». Hier wird nicht geguckt, wo ein potenzieller Werbebanner herkommt, sondern wie er aussieht. Diese Methode achtet daher auf bekannte Anzeichen für Werbebanner, etwa ein kleines Kreuz zum Schliessen oder Wörter wie «Sponsored», und blockt entsprechend. Doch auch diese scheinbar innovative Art des Blocken lässt sich aushebeln und das Wettrüsten zwischen Werbeblockern und Werbeanbietern könnte schon bald von letzteren gewonnen werden, meinen die Forscher.

Sicherheit im Internet: Die essentielle Checkliste

«Permanenter strategischer Vorteil» für Werbung

Die Wissenschaftler beschreiben in ihrem Papier verschiedene Angriffsmethoden, mit denen die Werbeblocker neutralisiert werden können. So führen beispielsweise schon winzige Veränderungen des Designs eines Werbebanner dazu, dass dieser von einem Blocker nicht mehr als solcher erkannt wird. Bei einer Attacke ist es sogar möglich, dass ein bösartiger Werbeanbieter den Werbeblocker dazu bringt, legitime Inhalte einer Website zu blockieren.

Laut dem Forschungspapier haben die Werbeanbieter zudem einen permanenten «strategischen Vorteil». Denn sie könnten den Quellcode der Werbeblocker analysieren oder sie auch natürlich selbst installieren um zu gucken, mit welchen Anzeigen sich der Blocker überlisten lässt.

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