Spektakuläre Aktion Künstliche Intelligenz lässt Jimi Hendrix auferstehen

dj

11.4.2021

Jimi Hendrix wurde wie viele andere talentierte Künstler*innen nur 27 Jahre alt.
Jimi Hendrix wurde wie viele andere talentierte Künstler*innen nur 27 Jahre alt.
Keystone

Eine künstliche Intelligenz hat neue Songs viel zu früh verstorbener Mitglieder des Klub 27 komponiert. Die spannende Aktion hat einen ernsten Hintergrund.

Zum Klub 27 möchte man nicht gehören. Zu seinen Mitgliedern zählen etwa Jimi Hendrix, Jim Morrison, Janis Joplin, Kurt Cobain und Amy Winehouse. Ihnen gemein ist, dass sie alle im Alter von 27 Jahren viel zu früh verstorben sind, meistens in direkter oder mittelbarer Folge von psychischen Problemen.

Die kanadische Organisation Over the Bridge will nun mit einem ungewöhnliche Projekt Aufmerksamkeit für die psychische Gesundheit von Musiker*innen erzeugen, denn längst nicht nur Weltstars kämpfen hier tagtäglich mit Problemen. Over the Bridge hat dazu eine künstliche Intelligenz Lieder komponieren lassen, die die Mitglieder des Klub 27 hätten verfassen können, wenn sie noch am Leben wären. 

KI studiert das Werk der Künstler*innen

Dazu wurden die Kompositionen der verstorbenen Künstler*innen beziehungsweise ihrer Bands dem KI-Modell Magenta von Google zugeführt. Dieses kann anhand von Songs den Stil einer/s Künstler*in erlernen und dann in ebenjenem Stil neue Lieder komponieren. Als Input gab es hier die bestehenden Songs als elektronische MIDI-Datei, heraus kamen wieder neue Songs als MIDI-Datei.

Die Texte wurden von einem separaten KI-Modell verfasst, hier wieder auf Basis der bestehenden Werke der Künstler*innen. Danach wurden noch per Hand die Texte rausgesucht, die zu der zuvor von Magenta komponierten Musik am besten passen. Die Musik ist in den fertigen Liedern auch rein elektronisch, einzig für den Gesang wurden professionelle Sänger*innen engagiert, etwa der Frontmann einer Nirvana-Coverband .

Vier Lieder sind entstanden

Entstanden sind so vier Songs im Stil von Jimi Hendrix, von Jim Morrisons The Doors, im Stil von Kurt Cobains Nirvana und im Stil von Amy Winehouse. Man kann die «Lost Tapes of the 27 Club» auf YouTube oder Spotify anhören.

Ziel der Aktion ist keinesfalls zu demonstrieren, dass Computer bald menschliche Musiker*innen ersetzen könnten, sondern im Gegenteil aufzuzeigen, was der Welt durch den frühen Tod der Klub-27-Mitglieder abhanden gekommen ist. Denn: «Auch Künstliche Intelligenz wird nie das echte Ding ersetzen können», wie Over the Bridge schreibt.