SmartphonesLG V50 ThinQ 5G im Test: Die Idee ist gut, die Welt noch nicht bereit
Von Henning Steier
18.7.2019
Die Südkoreaner bietet ein Smartphone mit zweitem Bildschirm an. Das klingt besser als es ist.
Auf den ersten Blick ist das LG V50 ThinQ 5G ein Smartphone der oberen Mitteklasse. Auf den zweiten Blick erinnert es von Ferne an Falt-Smartphones wie das Samsung Galaxy Fold und das Huawei Mate X. Beide sind bekanntlich aufgrund technischer Probleme bisher nicht auf den Markt gekommen. LG hat diese nicht. Denn das V50 hat einen zweiten Bildschirm zum Anstecken. Damit erinnert es an das ZTE Axon M.
Das Zweit-Display steckt in einer Hülle und bezieht seinen Strom aus dem Smartphone, weshalb dessen Akku mit 4000 mAh sehr leistungsfähig ist. Bekanntlich ist aber ein Bildschirm ein grosser Stromverbraucher. Dementsprechend kam das LG V50 ThinQ 5G im Test nur auf eine Laufzeit von einem Tag. Top-Geräte schaffen zwei Tage, haben aber natürlich keinen zweiten Bildschirm. Zu den erwähnten Falt-Handys, die sich naturgemäss nur ansatzweise mit dem LG-Gerät vergleichen lassen, gibt es noch keine aussagekräftigen Tests.
Nicht automatisch aktiviert
Welchen Zusatznutzen bietet nun aber der Ansteck-Bildschirm das V50? Vorher noch ein Wort zur Benutzerfreundlichkeit: Dass sie fehlt, sieht man schon daran, dass das zweite Display nicht automatisch aktiviert wird. Man muss stattdessen eine Schaltfläche auf dem Smartphone-Bildschirm antippen.
Der ansteckbare Bildschirm soll unter anderem als Spielecontroller fungieren und somit mehr Platz für das eigentliche Game lassen. Allerdings dürfte das virtuelle Gamepad manchen Nutzer nicht zufriedenstellen –sofern es denn überhaupt angezeigt wird. Denn das Gros der Spiele unterstützt es nicht. Und angesichts des geringen LG-Marktanteils dürfte sich das wohl auch nicht ändern.
Ändern dürfte sich mittelfristig, also wohl erst mit neuen Geräten, die Hitzeempfindlichkeit von 5G-Smartphones. Denn wie das Samsung Galaxy S10 5G schaltete auch das LG-Handy bei Temperaturen von über 30 Grad im Test regelmässig in den 4G-Modus, um nicht zu überhitzen.
Fazit
Die Idee ist gut, aber die Welt noch nicht bereit. Drei abschliessende Belege für diese These: Es wäre praktisch, E-Mails abzurufen und auf dem anderen Bildschirm parallel ein Video schauen zu können. Doch wenn man letztgenanntes im Querformat tut, muss Android auch auf dem anderen Bildschirm in diesem Format genutzt werden, was dem Bedienkomfort nicht gerade zuträglich ist.
Apropos E-Mail: Wenn man im oberen Display ein solches in Gmail verfasst, müsste unten eine Tastatur eingebledendet werden. Passiert aber nicht. Und warum kann man ein E-Book nicht so lesen wie eines aus Papier – also jedes Display zu einer digitalen Buchseite machen?
Galerie: So wird man vorinstallierte Android-Apps los
Viele Android-Handys kommen mit lauter vorinstallierten Apps, zusammen Bloatware genannt. Diese belegen unnötig Speicherplatz und verlangsamen das System.
Bild: iStock
In den Einstellungen unter Apps sieht man, was alles auf dem eigenen Smartphone installiert.
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Die Hersteller bieten einem bei ihren vorinstallieren Apps nun in der Regel drei Optionen.
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Ideal ist natürlich, wenn die App ganz deinstalliert werden kann. Dann belegt sie keinen einzigen Byte an Speicher mehr.
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Häufig lassen sich vorinstallierte Apps aber nur «deaktivieren». Hiermit werden sie vom Homescreen entfernt und laufen auch nicht mehr im Hintergrund, verbleiben allerdings auf dem Speicher des Smartphones oder Tablets.
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Die häufig erscheinende Warnung ist in der Regel nicht bedenklich.
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Deaktivierte Apps erscheinen in der App-Liste in einer eigenen Rubrik, die sich durch ein Dropdown-Menü oben aufrufen lässt.
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Oft gestatten Hersteller aber weder das Löschen noch das Deaktivieren einer App. Manchmal ist die App dann wirklich essentiell für das Funktionieren des Geräts, manchmal ist ein Hersteller aber einfach nur stur und kundenunfreundlich.
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Meistens lassen sich diese Apps dann aber wenigstens vom Homescreen entfernen, indem man das App-Symbol berührt und dann, je nach Android-Hersteller und -Version, an den oberen oder unteren Rand des Bildschirms zieht.
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Möchte man auch Apps löschen, die der Hersteller unbedingt auf dem Gerät erhalten will, kann eine App wie Titanium Backup helfen. Für diese muss das Android-Gerät allerdings gerootet werden – ein riskantes Verfahren, das für nicht sehr erfahrene Nutzer absolut nicht zu empfehlen ist.
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