Per Systemupdate Mehr als eine Million Asus-Rechner mit Malware infiziert

dj

26.3.2019

Asus-Rechner wurden Opfer einer raffinierten Attacke.
Asus-Rechner wurden Opfer einer raffinierten Attacke.
Keystone

Über eine Million Asus-Computer wurden mit Malware infiziert — die über ein offizielles Systemupdate verteilt wurde.

Sicherheitsforscher von Kaspersky Labs haben eine massiven Angriff auf die Nutzer von Asus-Computern entdeckt. Über Asus Live Update, die offizielle Update-Funktion des taiwanesischen Herstellers, wurde ein Trojaner laut einer Kaspersky-Schätzung auf über einer Million Asus-Computer installiert. Das falsche Update wurde durch ein legitimes Asus-Zertifikat signiert. Der Angriff — von Kaspersky «ShadowHammer» genannt — lief laut der Sicherheitsfirma von Juni bis November 2018.

Trotz der grossen Zahl an infizierten Rechnern war der Angriff aber offenbar strategisch und gezielt. Nach ihrer Installation prüfte die Malware, ob der Rechner auf dem sie gerade läuft Teil einer Liste von 600 individuellen Computern ist, die über ihre MAC-Adresse identifiziert wurden. Nur falls dies der Fall war, lud ShadowHammer einen weiteren Trojaner auf den Rechner und begann mit dem Ausspionieren von Daten. Auf allen anderen Computer blieb die Malware inaktiv — und konnte deshalb wohl so lange unentdeckt bleiben.

Wohl staatliche Attacke

Diese Vorgehensweise lässt naheliegen, dass es sich hierbei um einen staatlichen Angriff handelt. Den Angreifern muss es zuvor gelungen sein, in die Systeme von Asus selbst einzudringen. Dann wussten sie von Anfang an ganz genau, auf wen sie es abgesehen haben. Wer genau für ShadowHammer verantwortlich war und wer das Ziel der Attacke war ist allerdings nicht bekannt.

Kaspersky entdeckte ShadowHammer im Januar und informierte Asus. Die US-Sicherheitsfirma Symantec hat die Existenz von ShadowHammer inzwischen bestätigt. Asus hat sich bisher nicht zu dem Angriff auf seine Kunden geäussert und diese auch nicht informiert. Auf dieser Website von Kaspersky müssen Besitzer eines Asus-Computers daher selbst überprüfen, ob ihr Gerät zu den Zielen von ShadowHammer gehört.

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