Dreister TrickMicrosoft schmuggelt Werbung in Android-Menüs ein
dj
9.7.2019
In unscheinbaren Android-Menüs hat Microsoft Werbung für seine Apps untergebracht.
Microsoft hat eine ziemlich dreiste Methode gefunden, für seine Apps in Android Werbung zu machen, wie 9to5Google.com schreibt. Genutzt wird dabei das «Teilen» Menü, das sich an zahlreichen Stellen im Betriebssystem oder in Apps findet. Hiermit kann etwa ein Foto oder eine Datei zu einer anderer App zur weiteren Verwendung geschickt werden.
Eigentlich sollten sich in diesem Menü nur Apps finden, die auch auf dem Gerät installiert sind. Doch hat man eine Microsoft-App installiert, fügt diese in dem Menü auch Verweise auf andere, derzeit nicht installierte Microsoft-Apps ein. Grösster Übeltäter scheint hier die «Ihr Smartphone»-App zu sein. Sie fügte etwa Verweise zu OneDrive ein. Einziger Hinweis, dass die App gar nicht installiert und damit nicht sofort nutzbar ist, ist ein in Klammern gefasstes «Installieren». Wählt ein Nutzer diesen Eintrag aus, wird er zum Play Store für die Installation geleitet.
Werbung auch an zweitem Ort
Microsoft brachte Werbung auch noch an einem zweiten Ort unter. Beim Öffnen von Dateien eines bestimmten Typs wird die Verwendung einer nicht installierten Microsoft-App vorgeschlagen, bei *.pptx-Dateiendung also beispielsweise PowerPoint. Auch hier werden die Nutzer dann zum Play Store weitergeleitet.
Das Verhalten von Microsoft scheint gegen keine Regeln zu verstossen, dürfte allerdings dennoch als problematisch anzusehen sein. Bisher ist Microsoft scheinbar der einzige Entwickler, der diesen Trick verwendet. Aber nun, wo er allgemein bekannt wurde, werden sich andere Entwickler wohl nicht mehr lange bitten lassen. Dadurch könnte das «Teilen»-Menü mit Werbung überflutet und quasi unbrauchbar werden. Hier wäre es dann an Google, Grenzen aufzuzeigen.
Galerie: So wird man vorinstallierte Android-Apps los
Viele Android-Handys kommen mit lauter vorinstallierten Apps, zusammen Bloatware genannt. Diese belegen unnötig Speicherplatz und verlangsamen das System.
Bild: iStock
In den Einstellungen unter Apps sieht man, was alles auf dem eigenen Smartphone installiert.
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Die Hersteller bieten einem bei ihren vorinstallieren Apps nun in der Regel drei Optionen.
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Ideal ist natürlich, wenn die App ganz deinstalliert werden kann. Dann belegt sie keinen einzigen Byte an Speicher mehr.
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Häufig lassen sich vorinstallierte Apps aber nur «deaktivieren». Hiermit werden sie vom Homescreen entfernt und laufen auch nicht mehr im Hintergrund, verbleiben allerdings auf dem Speicher des Smartphones oder Tablets.
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Die häufig erscheinende Warnung ist in der Regel nicht bedenklich.
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Deaktivierte Apps erscheinen in der App-Liste in einer eigenen Rubrik, die sich durch ein Dropdown-Menü oben aufrufen lässt.
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Oft gestatten Hersteller aber weder das Löschen noch das Deaktivieren einer App. Manchmal ist die App dann wirklich essentiell für das Funktionieren des Geräts, manchmal ist ein Hersteller aber einfach nur stur und kundenunfreundlich.
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Meistens lassen sich diese Apps dann aber wenigstens vom Homescreen entfernen, indem man das App-Symbol berührt und dann, je nach Android-Hersteller und -Version, an den oberen oder unteren Rand des Bildschirms zieht.
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Möchte man auch Apps löschen, die der Hersteller unbedingt auf dem Gerät erhalten will, kann eine App wie Titanium Backup helfen. Für diese muss das Android-Gerät allerdings gerootet werden – ein riskantes Verfahren, das für nicht sehr erfahrene Nutzer absolut nicht zu empfehlen ist.
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