Riesiges Leck Millionen Patientendaten ungeschützt im Netz

dpa/dj

17.9.2019

Vor allem Bilder aus MRT-Scans waren öffentlich zugänglich.
Vor allem Bilder aus MRT-Scans waren öffentlich zugänglich.
iStock

Nach Medienberichten sollen vertrauliche Daten von Millionen Patienten weltweit entblösst worden sein. Auch Schweizer sind offenbar betroffen.

Sensible medizinische Daten von weltweit mehreren Millionen Patienten sind auf offen zugänglichen Servern im Netz gelandet. Nach den Recherchen des BR mit der US-Investigativplattform ProPublica lagen die Bilder und andere Patientendaten auf ungesicherten Servern.

Demnach sollen in rund 50 Ländern von Brasilien über die Türkei bis Indien 16 Millionen Datensätze offen im Netz stehen. Auch Schweizer Patientendaten waren zugänglich. Besonders betroffen seien aber Patienten aus den USA. «Allein bei einem einzelnen Anbieter für radiologische Untersuchungen lagen nach einer Auswertung von ProPublica mehr als eine Million Datensätze von Patienten vor», heisst es in dem Bericht weiter.

Bilder aus MRT-Untersuchungen

Dem Vernehmen nach hat es nicht ein einzelnes grosses Datenleck gegeben, sondern eine Vielzahl von ungeschützten Servern. Der Experte für Informationssicherheit Dirk Schrader, habe weltweit mehr als 2300 Rechner gefunden, auf denen die Datensätze offen lagen.

Bei den Daten handelte es sich oft um Bilder, die von Magnetresonanztomographie-Untersuchungen stammen (MRT). In der MRT-Röhre entstehen zwei- und dreidimensionale Bilder vom Körperinneren der Patienten. Diese Bilder würden von den Geräten auf einen speziellen Server geschickt, berichtete der BR. Das System werde für die Bildarchivierung verwendet, ein so genanntes «Picture Archiving and Communication System» (PACS). Auch Röntgenaufnahmen und Bilder aus der Computertomographie landeten auf diesen Servern.

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