KontaktverfolgungÖsterreichische Anti-Corona-App bisher wenig erfolgreich
dj
3.6.2020
Nur 300’000 Österreicher haben die dortige Anti-Corona-App heruntergeladen, sie hilft kaum beim Kampf gegen das Virus. Ein schlechtes Omen für SwissCovid?
Die Österreicher waren besonders schnell. Bereits seit Ende März gibt es dort mit Stopp Corona eine App zur Kontaktverfolgung bei Corona-Infektion. Doch diesen Vorsprung konnte die Alpenrepublik nicht ausnutzen. Nur 300’000 der knapp 8,9 Millionen Einwohner nutzen die App aktiv, sagte Gerry Foitik, der Kommandant des Österreichischen Roten Kreuzes, laut dem «Standard».
Damit hat Stopp Corona nur eine Durchdringung von 3,37 Prozent in der Bevölkerung. Die Wahrscheinlichkeit, dass selbst bei technisch perfekter App eine potenzielle Infektion erkannt wird, liegt damit bei 0,11 Prozent. Experten sehen eine Durchdringung von rund 60 Prozent in einer Bevölkerung als Mindestschwelle für den Erfolg an.
Allerdings war Stopp Corona eben auch nicht technisch perfekt. Durch die frühe Lancierung war das von Google und Apple eigene entwickelte Bluetooth-Protokoll noch nicht verfügbar. Stopp Corona setzte daher auf eine eigene Lösung, die allerdings unter anderem zur Folge hatte, dass die App auf iOS nicht im Hintergrund laufen konnte und damit auf iPhones quasi nutzlos war. Mitte Juni soll die App umgebaut werden und dann wie SwissCovid auf das Apple/Google-Protokoll setzen. Dann wäre theoretisch auch die grenzüberschreitende Nutzung möglich.
Ist der bisherige Misserfolg der Anti-Corona-App in unserem Nachbarland mit fast gleicher Bevölkerungszahl und ähnlicher Siedlungsstruktur also ein schlechtes Omen für SwissCovid, das heute grünes Licht von Ständerat bekommen hat und Ende Monat verfügbar sein wird?
Die Schweizer App dürfte einige Pluspunkte auf ihrer Seite haben. Durch die spätere Lancierung ist SwissCovid deutlich ausgereifter, rein technisch hört man bisher auch aus dem Ausland fast nur Lob für die Schweizer App, die eine Art Vorbildfunktion bekommen hat. Derzeit läuft die Pilotphase von SwissCovid, der Quellcode wurde veröffentlicht und ein Sicherheitstest wird durchgeführt.
Für SwissCovid spricht auch eine bessere politische Begleitung. In der Einführungsphase von Stopp Corona hatte etwa Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka von der regierenden ÖVP laut über eine Nutzungspflicht nachgedacht — dies liess Misstrauen gegenüber der App aufkommen. Hierzulande herrscht hingegen im Parlament und Bundesrat Konsens, dass SwissCovid nur auf freiwilliger Basis funktionieren kann.
Die SwissCovid-App ist nun verfügbar. Wir zeigen, wie man sie einrichtet und nutzt.
Bild: Keystone
Beim ersten Start führt die SwissCovid-App ihre Nutzer durch einen sogenannten Onboarding-Prozess. Hier wird die Funktion der App erklärt und die nötigen Berechtigungen werden abgefragt.
Bild: dj
Die SwissCovid-App ist vollkommen anonym, die Privatsphäre wird jederzeit gewährt.
Bild: dj
Begegnungen zwischen zwei App-Nutzer werden ausschliesslich per Bluetooth registriert und nicht etwa per GPS. Damit ist für die App und ihre Betreiber technisch unmöglich, festzustellen, wo ein Nutzer war und wo es allfällige Kontakte gab.
Bild: dj
Für dieses Tracing haben Google und Apple eine eigene Schnittstelle entwickelt, die die Schweiz als erstes Land überhaupt in ihre App einbaute.
Bild: dj
Der SwissCovid-App muss man dann explizit den Zugriff auf diese Schnittstelle gestatten.
Bild: dj
Hauptzweck der App ist, Nutzer bei einem Kontakt mit infizierten Personen zu benachrichtigen.
Bild: dj
Damit das möglich ist, müssen natürlich Mitteilungen erlaubt werden.
Bild: dj
Dann ist man mit der Einrichtung der App auch schon fertig.
Bild: dj
Und so sieht dann der sehr nüchterne, sehr aufgeräumte Homescreen der App aus.
Bild: dj
Unter «Begegnungen» kann man das Tracing jederzeit pausieren.
Bild: dj
Hat man versehentlich oder aus Gewohnheit Bluetooth abgeschaltet, kann das Tracing nicht funktionieren und man bekommt eine Warnmeldung.
Bild: dj
Unter «Meldungen» sieht man, ob von der App bereits ein Kontakt mit einem Infizierten erkannt wurde. Beim Verfasser dieser Zeilen ist das glücklicherweise nicht der Fall.
Bild: dj
Unter «Was tun bei Krankheitssymptomen» gibt es allgemeine Hinweise und einen Link auf den Corona-Check des BAG.
Bild: dj
Zu «Was tun bei einem positiven Testresultat» muss man hoffentlich nie gehen. Falls man positiv auf Covid-19 getestet werden würde, würde man vom kantonsärtzlichen Dienst einen «Covidcode» bekommen.
Bild: dj
Diesen würde man dann hier eingeben und den Prozess zur Benachrichtigung der Kontaktpersonen einleiten. Dies erfolgt wieder völlig anonym. Die Behörden wissen nicht, ob der Code eingegeben wurde und eine Kontaktperson weiss nicht, welcher ihrer Kontakte in den letzten Wochen nun der Covid-19-Positive ist.
Bild: dj
In den iOS-Einstellungen unter «Datenschutz» -> «Health» -> «Covid-19-Kontaktprotokoll» kann man die Kontaktverfolgung auf Wunsch auch systemseitig beenden. Mit «Kontaktprotokoll löschen» entfernt man alle lokal gespeicherten IDs von Kontaktpersonen.
Bild: dj
Bei «Kontaktüberprüfungen» kann man sehen, wann das Smartphone gecheckt hat, ob eine Person, mit der man in Kontakt war, positiv getestet wurde.
Wie sexy meine KI-Freundin ist und wie schnell ich trotzdem Schluss machte
Eine Freundin kann man sich neuerdings auch ganz einfach digital zulegen. Doch für wen eignet sich die KI-Freundin und was sind die Tücken?
30.11.2023
Lockanrufe auf Whatsapp: Konsumenschützer warnen vor Rückrufen
Aktuell häufen sich Warnungen vor sogenannten Ping-Calls, besonders auf WhatsApp. Doch was steckt eigentlich dahinter? Anruferinnen und Anrufer aus verschiedenen Ländern wie Indien, dem Iran oder Mexiko lassen Ihr Handy einmal klingeln und legen dann auf. Ziel ist es, zu einem Rückruf zu verleiten, warnt die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz.
Hinter diesen Anrufen verbergen sich oft Betrugsversuche. Die Maschen sind vielfältig – von der Aufforderung, sensible Daten preiszugeben, bis hin zu Geldforderungen oder dem Versuch, Ihren WhatsApp-Account zu übernehmen.
Betroffene erkennen Ping-Calls an den Ländervorwahlen etwa für Indien (+91), den Iran (+98) oder Mexiko (+52). In keinem Fall sollte man die unbekannten Nummern zurückrufen.
Verbraucherschützerinnen und -schützer raten Betroffenen dazu, Anrufe von Unbekannt einfach in der App zu blockieren. Das klappt in den Whatsapp-Einstellungen. Danach werden nur noch Anrufe von eingespeicherten Kontakten durchgelassen.
22.02.2024
Elternabend – Das erste Smartphone für mein Kind
Das Smartphone ist für Kinder und Jugendliche ein unverzichtbarer Begleiter. Doch es birgt auch Gefahren wie Cybermobbing, Sucht und der Zugang zu unangemessenem Inhalt. Medienpädagogen diskutieren mit dem Publikum über Chancen und Risiken.
15.11.2023
Wie sexy meine KI-Freundin ist und wie schnell ich trotzdem Schluss machte
Lockanrufe auf Whatsapp: Konsumenschützer warnen vor Rückrufen