Konkurrent klagtOnlyFans soll Terrorliste missbraucht haben
Dirk Jacquemien
23.2.2022
Schwere Vorwürfe gegen die Amateurporno-Website OnlyFans: Sie soll dafür gesorgt haben, dass Darsteller*innen von Konkurrenzplattformen auf einer Terrorliste gelandet sind.
Dirk Jacquemien
23.02.2022, 15:55
Dirk Jacquemien
OnlyFans gehörte zu den grossen Gewinnern der Corona-Pandemie mit ihren Lockdowns. Die Plattform ermöglicht es, Bilder und Videos von sich selbst hochzuladen, für deren Abruf Nutzer*innen eine Abogebühr zahlen müssen. Tatsächlich wird Onlyfans fast nur für erotische bis pornografische Inhalte genutzt.
OnlyFans ist die bekannteste, aber nicht einzige Plattform in diesem Geschäftsfeld. Der Konkurrent Fancentro wirft OnlyFans nun in einer Klage in den USA vor, mit unlauteren Mitteln den eigenen Marktanteil geschützt zu haben. Konkret soll OnlyFans dafür gesorgt haben, dass Darsteller*innen, die OnlyFans den Rücken gekehrt hatten, auf einer für die Bekämpfung von Terror-Propaganda gedachte Liste landeten.
Die Klage wurde bereits im November erhoben, aber erst jetzt bekannt, wie BBC News berichtet. Laut Fancentro sei es OnlyFans gelungen, die Terror-Datenbank des «Global Internet Forum to Counter Terrorism» zu manipulieren. Diese wird von allen führenden Social-Media-Plattformen wie Facebook, Twitter oder YouTube verwendet. Deren Ziel ist es, Terror-Propaganda schnell und plattformübergreifend zu löschen.
Laut Fancentro habe OnlyFans führende Mitarbeiter*innen einer Social-Media-Firma bestochen. Diese hätten die Namen von auf Konkurrenzplattformen aktiven Darsteller*innen auf die Liste gesetzt. Dadurch wurden deren Accounts gesperrt und Posts gelöscht, so dass sie nicht mehr ihre Fancentro-Profile bewerben konnten. Die Social-Media-Firma wird in der Klage nicht benannt, laut BBC News allerdings handelt es sich um Meta, das ehemalige Facebook.
OnlyFans hat auf die Klage noch nicht geantwortet. Zu BBC News sagte das Unternehmen jedoch, die Vorwürfe seien haltlos. Auch Meta bestreitet, dass die Terrordatenbank auf diese Weise missbraucht worden sei. Eine interne Untersuchung habe keinerlei Anzeichen dafür ergeben.