Ein riesiges Netzwerk an Radioteleskopen sucht jetzt auch nach Signalen von Ausserirdischen. Das Karl G. Jansky Very Large Array (VLA) im US-Bundestaat New Mexico besteht aus ingesamt 28 verschiedenen Radioteleskopen mit je einem Durchmesser von 25 Metern, die sich in knapp 2000 Metern Höhe auf einem Plateau in Südwesten der USA befinden.
Das VLA ist seit 1980 in Betrieb und wurde seitdem mehrfach erneuert. Berühmt wurde es 1997 durch den Film «Contact», als der Ort, an dem die Hauptcharakterin erstmals ein ausserirdisches Signal entdeckte. Das SETI-Institut hofft nun, dass aus Fiktion Wirklichkeit werden kann.
Durchgeführt wird die Suche mittels eines neuen Systems namens COSMIC. Dieses analysiert die vom VLA gesammelten Daten und überprüft sie auf so genannte Technosignaturen. Spezifisch wird nach Signalen mit sehr geringer Bandbreite gesucht, weil hier angenommen wird, dass sie nicht natürlichen Ursprungs sein können.
Getestet wurde das COSMIC anhand der Signale von Voyager 1, einer vor 45 Jahren gestarteten Weltraumsonde, die inzwischen das Sonnensystem verlassen hat und das am weitesten von der Erde entfernte menschengemachte Objekt ist. Dass COSMIC die sehr schwachen Signale von Voyager 1 erkennen konnte, beweise, dass es ebenso in der Lage wäre, Nachrichten von Aliens zum empfangen, so das SETI-Projekt.
COSMIC sucht dabei nicht gezielt bestimmte Bereiche des Himmels ab sondern bekommt nur Daten, die am VLA aufgrund von anderen wissenschaftlichen Versuchen eh schon gesammelt werden. Das VLA wird grösstenteils aus Steuermitteln finanziert und diese für die in seriösen Wissenschaftskreisen häufig noch etwas skeptisch gesehene Suche nach Ausserirdischen zu verwenden, wäre schwer zu vermitteln.
Stattdessen bekommt die National Science Foundation als Betreiberin des VLA nun Geld von der Breakthrough Listen-Initative des Multimiliardärs Juri Milner, der sich mit dem SETI-Institute zusammen getan hat. Milner hat bereits hunderte Millionen Dollars in diverse Projekte zur Suche nach Ausserirdischen gesteckt.