Shadowban Shadowban: Twitter weist Zensurvorwurf zurück

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27.7.2018

US-Präsident Donald Trump hat Twitter Zensur vorgeworfen.
US-Präsident Donald Trump hat Twitter Zensur vorgeworfen.
Bild: Keystone/Archiv

US-Präsident Donald Trump hat dem Microblogging-Dienst vorgeworfen, Tweets mancher republikanischer Politiker gezielt auszublenden. Twitter bestreitet dies.

Twitter weist Vorwürfe zurück, dass einige politische Konten mit einem sogenannten Shadowban belegt würden. Wie das Unternehmen in einem Blogeintrag verlauten liess, können Nutzer jederzeit alle Beiträge sämtlicher Konten sehen, denen sie folgten. Posts würden also nicht nach politischen Meinungen oder Ideologien gefiltert.

Am Donnerstag hat US-Präsident Donald Trump per Tweet behauptet, Twitter blende einige republikanische Politiker aus. Auf Twitters Stellungnahme hat Trump bisher nicht reagiert.

Problematisch, aber nicht verboten

Verboten sind gemäss Twitters Regeln Tweets, die drastische Gewalt und nicht jugendfreie Inhalte darstellen. Verboten ist überdies ein Nutzerverhalten, das belästigt, einschüchtert oder verängstigt, um die Stimme eines anderen Nutzers verstummen zu lassen. Weder darf es Gewaltandrohungen gegen eine Person oder Personengruppe geben, noch dürfen Inhalte Selbstmord fördern.

Es gibt auf Twitter aber nicht nur Sperrung und Nicht-Sperrung. Mittels Filtern identifiziert das Social Network Beiträge, die problematisch, aber nicht verboten sind. Solche Tweets werden vielen Nutzern gar nicht mehr angezeigt. Sie erscheinen nur, wenn man auf «Weitere Antworten anzeigen» klickt. 

Trolle im Visier

Twitter geht auf diese Weise unter anderem gegen Trolle vor, also Nutzer, die andere User nur provozieren oder verletzen möchten. Welche Kriterien zur Identifikation entsprechender Accounts und Tweets genutzt werden, gibt Twitter nicht detailliert an, damit das System schwer auszutricksen bleibt. Was der Microblogging-Dienst jüngst verriet: Twittert jemand rund um die Uhr? Gewinnt er tausende Follower innert kürzester Zeit? Wurden viele Konten über eine IP-Adresse registriert? Wurde die angebene E-Mail-Adresse nicht registriert? Lassen sich Fragen wie diese mit Ja beantworten, ist wahrscheinlich ein Troll am Werk. 

In Social Networks wird Twitters Vorgehen unter dem Schlagwort shadowban seit Wochen kontrovers diskutiert. Macher Nutzer fühlt sich zensiert und macht dies in Tweets mit #QFD deutlich. Der Hashtag steht für Qualitätsfilterdiskriminierung. Ob man vom shadowban betroffen ist, kann man auf einer eigens eingerichteten Website überprüfen

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