Testphase angelaufen Smarter Einkaufswagen macht Anstehen an der Kasse überflüssig

Dirk Jacquemien

24.8.2021

So sieht der smarte Einkaufswagen von Shopic aus.
So sieht der smarte Einkaufswagen von Shopic aus.
Shopic

Der Discounter Aldi testet einen smarten Einkaufswagen, der Waren automatisch erkennt und Kassen damit überflüssig machen würde.

Dirk Jacquemien

Ein Einkaufswagen mit eingebauten Kameras könnte bald die Supermarktkasse ersetzen. Im westdeutschen Mülheim an der Ruhr testete der Discounter den smarten Einkaufswagen, wie die «Lebensmittelzeitung» berichtet.

Entwickelt hat den Einkaufswagen das israelische Start-up Shopic. Er ist mit zwei Kameras sowie einem Display ausgestattet. Das System erkennt die im Wagen deponierten Waren automatisch und rechnet ab. Beim Verlassen des Geschäfts wird dann an einem Terminal bezahlt.

Aldi arbeitet an weiteren Projekten

Dieses Pilotprojekt lief zunächst in einer einzigen Filiale, jetzt solle erst das Kunden-Feedback ausgewertet werden, bevor der Discounter entscheidet, ob das Konzept zum Masseneinsatz kommt. Schon in den breiten Einsatz geht aber ab heute bei Aldi Suisse ein anderes Zahlungssystem namens «Scan & Go».

Hierbei können Kund*innen in 17 Schweizer Aldi-Filialen mittels der App «Snabble» ihre Einkäufe selbst beim Ausräumen aus dem Regal einscannen. Die Waren können dann direkt in den Gängen des Supermarktes in den Rucksack gepackt werden. Die Abrechnung erfolgt über eine in der App hinterlegte Kreditkarte.

Kassierer*innen sollen arbeitslos werden

Kassierer*innen überflüssig zu machen, ist schon seit langem ein Bestreben der Supermarkt-Ketten. Neben den allseits bekannten Self-Checkout-Kassen gibt es auch seit einiger Zeit hochtechnisierte Lösungen.

In Amazon-Go-Läden müssen die Kund*innen nur noch ihre Einkäufe aus dem Regal holen.
In Amazon-Go-Läden müssen die Kund*innen nur noch ihre Einkäufe aus dem Regal holen.
Getty Images

In den USA sowie in London betreibt beispielsweise der Tech-Gigant Amazon mit Amazon Go bereits kassenlose Supermärkte. Hierbei sind die Kameras allerdings nicht im Einkaufswagen verbaut, sondern kreuz und quer durch den gesamten Laden. Sie erfassen, wenn sich Kund*innen etwas aus dem Regal holen — am Ausgang wird der Einkauf dann automatisch abgerechnet, die Kund*innen müssen quasi nichts selbst machen.