SonderwegSo widersetzt sich Apple dem einheitlichen Ladekabel
dj
12.3.2019
Seit über einem Jahrzehnt verhindert Apple, dass es in Europa einheitliche Standards für Smartphone-Ladekabel gibt.
Laut Netzpolitik.org ist es Apple knapp ein Jahrzehnt lang gelungen, einen verpflichtenden, einheitlichen Standard für Ladekabel zu verhindern. Die Journalisten untersuchten dazu Dokumente der Europäischen Union, um diesen Prozess nachzuverfolgen.
2009 hatten sich die grossen Smartphone-Hersteller, Apple inklusive, auf Druck der EU hin darauf geeinigt, einen einheitlichen Standard für Ladegeräte und Kabel zu schaffen. microUSB übernahm diese Rolle. Doch in der Vereinbarung gibt es ein Schlupfloch, das auf Bitten Apples eingefügt wurde. Ein Unternehmen kann sich auch an die Vereinbarung halten, in dem es einen Adapter für den einheitlichen Standard anbietet.
Genau das hat Apple 2012 nach der Einführung des eigenen Anschluss Lightning getan und bietet einen obskuren Adapter an, der dem iPhone natürlich nicht beigelegt wird und extra erworben werden muss.
Apple bleibt hart
In Folge dessen gab es immer wieder Beschwerden, dass Apple zwar dem Wortlaut aber nicht dem Geiste der Vereinbarung folgt. Und obwohl die EU-Kommission seit 2014 das Recht hat, einen einheitlichen Standard vorzuschreiben, hat sie das nicht getan. Das ist auch intensiver Lobby-Arbeit Apples zu verdanken, so Netzpolitik.org.
Denn immer wenn es solche Bestrebungen gab, beschwerte sich Apple, dass es dann alle seine Geräte neu designen müsste, ein nicht zu ertragender Aufwand. In jüngster Zeit kristallisierte sich USB-C als Ersatz von microUSB heraus, doch Apple widersetzt sich auch hier einer Pflicht zum Wechseln. In einer Stellungnahme an die EU heisst es dreisterweise, dass dann Millionen Kabel mit Lightning-Anschluss zu Elektromüll werden würden — eine Situation, die erst eingetreten ist, weil Apple auf seinem Sonderweg bestanden hat.
Bilder: Diese Anschlüsse hat Apple auf dem Gewissen
Über Jahrzehnte war die Diskette das primäre externe Speichermedium. Wer wichtige Dokumente sichern oder mit anderen Rechner austauschen wollte, nutzte die Diskette. Das war auch noch 1998 die Regel, denn USB-Sticks waren noch erfunden und die Internet-Verbindung viel zu langsam.
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Aber Apple interessierte das alles nicht. Beim innovativen iMac G3 fehlte das Diskettenlaufwerk. Stattdessen gab ein CD-Laufwerk, das nur Lesen konnte, und zwei USB-Anschlüsse, damals eine brandneue Technologie.
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Wie oben gehörte Apple zu den Pionieren bei optischen Laufwerken, aber war auch eine der ersten Firmen, die sich von ihnen verabschiedeten. Es begann mit dem 2008 lancierten MacBook Air, Apples dünnen Laptop, das kein DVD-Laufwerk mehr hatte.
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Firewire, von Apple selbst entwickelt, galt lange als das bessere USB. Die Firewire-Firewall begann 2008 mit dem MacBook Air zu bröckeln, auch der Einsteiger-Macbook hatte bald keinen Firewire-Anschluss mehr. 2013 war es dann endgültig vorbei, auch iMac und MacBook Pro hatten den Anschluss nicht mehr.
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Als 2007 das erste iPhone auf den Markt kam, setzte Apple nicht etwa auf den bereits etablierten USB-Standard sondern stattete das Smartphone mit einem obskuren 30-PIN-Connector aus, den es vorher schon im iPod verbaute. Wie bekannt sein sollte wurde das iPhone schnell es riesiger Erfolg und tausende Accessories wie Docks oder Batteriehüllen wurden von Drittherstellern produziert.
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Das Zubehör mit dem 30-PIN-Connector wurde über Nacht nutzlos. Manche Assecoires liessen sich mit einem Adapter zwar noch eher schlecht als recht betreiben doch in der Regel musste das Zubehör bei Nutzung mit einem neueren iPhone erneut gekauft werden
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Mit dem iPhone 7 in 2016 war es so weit. Der Kopfhöreranschluss wurde entfernt, wer weiterhin kabelgebundene Kopfhörer nutzen wollte, musste einen Adapter kaufen und sich einen der weniger Kopfhörer mit Lightning-Anschluss zulegen.
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Seit knapp zwei Jahrzehnten ist USB-A der mit Abstand weit verbreitetste Anschluss für externe Geräte an Computern. An diesem Erfolg hat Apple dank seinem oben erwähnten iMac G3 einen nicht geringen Anteil. Doch nun setzt Apple zum Gnadenstoss gegen USB-A und nebenbei gleich alle externen Anschlüsse an. Sein 2015 lanciertes MacBook hat nur einen einzigen Anschluss, mit USB-C-Standard.
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