Unverhofftes Geschenk Sonos verschickt zu viele Speaker, fordert Geld – und muss klein beigeben

Dirk Jacquemien

21.6.2022

Sonos kommt ein Fehler im Online-Shop teuer zu stehen.
Sonos kommt ein Fehler im Online-Shop teuer zu stehen.
Getty Images

Lautsprecher-Hersteller Sonos hat aufgrund eines Fehlers im Online-Shop unaufgefordert Ware verschickt. Die Empfänger*innen dürfen nun Produkte im Wert von teilweise Tausenden Franken behalten.

Dirk Jacquemien

Ein Fehler im amerikanischen Online-Shop des Lautsprecher-Herstellers Sonos hat dazu geführt, dass bei Bestellungen für einen Artikel eines Produktes dieses zwei- bis fünffach verschickt wurde. Bei den Kund*innen kamen also lauter Pakete mit Sonos-Artikeln an, die sie nie bestellt hatten. Ein Kunde, der sechs Produkte bestellt hatte, bekam gar 30 Pakete zugeschickt, mit Sonos-Waren im Gesamtwert von rund 15’000 Dollar.

Obwohl der Fehler eindeutig bei Sonos lag, setzte das Unternehmen zunächst auf Schikane. So belastete es die Kreditkarten seiner Kund*innen mit den Verkaufspreisen für die nicht bestellten Artikel. Das Geld sollten diese erst zurückbekommen, wenn sie die Produkte selbst zur Post bringen und zurücksenden. Später bot Sonos dann immerhin an, die Pakete durch Kuriere abholen zu lassen.

Ware sind als Geschenk zu betrachten

Doch dann schaltete sich die US-Handelsbehörde FTC ein und verwies auf das geltende US-Recht. Demnach gibt es für Empfänger*innen von unaufgefordert zugeschickter Ware keinerlei Verpflichtung, für diese zu zahlen oder sie auch nur zurückzuschicken. Die Konsument*innen dürfen solche Produkte als «Geschenk» betrachten und behalten.

Das sah dann auch Sonos ein. Man verlange nicht mehr die Rücksendung der Produkte und «respektiere» die Entscheidungen seiner Kund*innen, so Unternehmenssprecherin Madeleine Krebs zu «The Verge». Man verhalte sich jederzeit in Übereinstimmung mit den Regelungen der FTC.