Digital Festival 2018 Digital Festival: Ein Treffen der Tech-Grössen inmitten von Zürich

Pascal Landolt

22.9.2018

Das «Digital Festival» ist auch ein Ort, wo Entscheidungsträger, Tech-Grössen, Entwickler und Tüftler zusammenkommen und sich auf Augenhöhe austauschen können.
Das «Digital Festival» ist auch ein Ort, wo Entscheidungsträger, Tech-Grössen, Entwickler und Tüftler zusammenkommen und sich auf Augenhöhe austauschen können.
Dana Vollenweider

Vom 13. bis 16. September fand im Schiffbau in Zürich das dritte «Digital Festival» statt. Der Event wartete mit hochkarätigen Sprechern, Workshops zum Mitmachen und einem spannenden Erfinderwettbewerb auf und überzeugte nicht zuletzt mit einer bestens durchdachten Organisation.

Das «Digital Festival» ist eine echte Erfolgsgeschichte: Innerhalb von nur drei Jahren hat sich die Plattform als eines der grössten und bedeutendsten Treffen der Digital-Szene in der Schweiz etabliert. Dieses Jahr konnte das Festival mehr als 3’000 Besucherinnen und Besucher vorweisen: Darunter waren auch hochkarätige Speaker, Erfinder, Innovatoren und digitale Vordenker aus verschiedenen Generationen.

Fand die letztjährige Ausgabe noch im «Kaufleuten» statt, fühlt sich der Event in der neuen, industriell geprägten Umgebung im Herzen des Boom-Quartiers Kreis 5 sehr wohl: «Es fühlt sich an, als wären der Schiffbau und das Digital Festival wie füreinander geschaffen», freut sich auch Mitgründer und Geschäftsführer Jonathan Isenring.

«Hello Optimism» war das diesjähige Motto des «Digital Festival».
«Hello Optimism» war das diesjähige Motto des «Digital Festival».
Dana Vollenweider

Tatsächlich ist die Lage inmitten der Startup- und Techszene Zürichs ein Gewinn: Labs und Sessions finden so auch bei Partnern in Gehdistanz statt. Etablierte Namen im Kreis 5 sind der Online-Händler «Digitec», die Game-Bude «Gbanga» und auch das Technologie- und Start-up Zentrum und zugleich auch Austragungsort des HackZurich, der «Technopark».

Keynotes, Tech-Talks und Workshops

Erstaunlich ist, wer alles den Weg nach Zürich fand, um vor interessiertem Publikum zu sprechen: Schliesslich konnte das Digital Festival bisher nur über zwei Jahre Geschichte vorweisen, trotzdem schienen die Speaker dem Festival viel Vertrauen entgegenzubringen.

Beispielsweise trat Ständerätin und Präsidentin des Behinderten-Dachverbands «Inclusion Handicap» Pascale Bruderer auf der grossen Bühne auf, um ihre Gedanken und Anliegen betreffend Inklusion von Menschen mit Handicap mit den Festivalbesuchern zu teilen – «Bluewin» hatte dazu kürzlich ein Interview mit ihr geführt.

Sie erinnerte in ihrer Keynote daran, dass die gesamte Gesellschaft davon profitiert, wenn Individuen im Alltag keine Barrieren in den Weg gestellt werden. Von einer Rampe zum Amtsgebäude profitieren beispielsweise nicht nur Menschen im Rollstuhl – auch Mütter mit Kinderwagen oder ältere Menschen sind letzten Endes froh darum, Zugang zu Orten zu haben, die für die meisten Besucher ganz selbverständlich erreichbar sind.

Pascale Bruderer und Swisscom-CEO Urs Schaeppi tauschen sich über Inklusion aus, während das Gespräch in Echtzeit in Gebärdensprache übersetzt wird.
Pascale Bruderer und Swisscom-CEO Urs Schaeppi tauschen sich über Inklusion aus, während das Gespräch in Echtzeit in Gebärdensprache übersetzt wird.
Bluewin

Als Gastredner bei Bruderers Keynote trat Swisscom-CEO Urs Schaeppi auf und erklärte, wie in seinem Unternehmen Inklusion betrieben wird. Beispielsweise, dass die Swisscom sowohl durch Technologie aktiv dabei hilft, Barrieren abzuschaffen. Auch sieht das Unternehmen das Potenzial von Inklusion und sucht aktiv auf diesem Weg nach neuen Talenten. Zwar wollte sich Schaeppi nicht auf eine bestimmte fixe Quote festlegen, auch wenn momentan rund ein Prozent der Swisscom-Belegschaft über Inklusionsprogramme an der Wertschöpfung im Konzern beitragen.

Andere klingende Namen am Digital Festival waren zum Beispiel Wael Ghonim, der als Auslöser der ägyptischen Revolution, nominiert für den Friedensnobelpreis und die «Times 100»-Liste, internationale Bekanntheit erlangte. Besondere Highlights waren auch die Keynote von Chris Slowe, dem Gründer von Reddit, der sogenannten «Titelseite des Internets» oder aber auch die Präsentation von Margarita Quihuis, der Gründerin des Stanford Innovation Labs, darüber, wie mittels Technologie Frieden stiftendes Verhalten belohnt und bestärkt werden kann.

Vier Tage Rundum-Programm

Zugegeben: Der Preis von 800 Franken für einen Alltages-Pass ans Digital Festival mag auf den ersten Blick auf einige Abschreckend gewirkt haben. Tatsächlich kaufte man sich damit aber ein in einen hervorragend orchestrierten Event, bei dem es vier Tage lang an nichts mangelte.

In den «Labs» und «Sessions» waren die Teilnehmer aufgefordert, sich selber einzubringen.
In den «Labs» und «Sessions» waren die Teilnehmer aufgefordert, sich selber einzubringen.
Dana Vollenweider

Ganz wie man sich die Arbeitsumgebung bei Google vorstellen würde, war auch der Rahmen des DiFe gesetzt: Die Keynotes wurden auf Grossbildschirmen ins Foyer vor dem Saal übertragen, wo man in gemütlichen Sofas in Ruhe arbeiten oder sich mit anderen Besuchern austauschen konnte.

Ein effizientes Catering-Team war stets mit Kaffee, kühlen Getränken, Snacks oder Energydrinks zur Stelle, auch das schnelle WLAN in allen Räumen, der Lunch über Mittag oder das grosse Barbecue für alle Teilnehmer am Freitagabend waren im Preis inbegriffen. So konnten sich die Besucher ganz auf die wesentlichen Programmpunkte konzentrieren: Das Anhören von Präsentationen, den Besuch eines Workshops in den nahe gelegenen Konferenzräumen oder den ungezwungenen Austausch mit Entwicklern, Speakern und anderen Teilnehmern.

Dreh- und Angelpunkt war der «Schiffbau», wo zwischen den Keynotes eine inspirierende Atmosphäre herrschte und sich die Teilnehmer austauschen konnten.
Dreh- und Angelpunkt war der «Schiffbau», wo zwischen den Keynotes eine inspirierende Atmosphäre herrschte und sich die Teilnehmer austauschen konnten.
Dana Vollenweider

HackZurich: Der Erfinder-Wettbewerb

Auch im dritten Jahr des Digital Festivals war der «HackZurich», ein Erfinderwettbewerb, eines der Highlights. Bereits in der Bewerbungsphase wurde ein neuer Rekord aufgestellt: Über 5’500 Bewerbungen aus 65 Ländern erhielten die Organisatoren in nur zwei Wochen.

Davon wurden 550 Spezialisten, Programmierer und Entwickler(innen) ausgewählt, die mehr als 130 innovative und kreative Prototypen entwickelt haben. Vom Flugsicherungssystem für Drohnen zur Reduktion der Kohlenstoffbilanz durch die richtige Ernährung, neuen Mobilitätslösungen oder Services für Banken bis Cyber Security: Die Breite und Qualität der Prototypen war bemerkenswert. Gewonnen hat zum ersten Mal in der Geschichte des HackZurich ein Team aus Zürich.

Das Team «DeepBuster» hat eine Applikation entwickelt, welche die Echtheit von Videos verifiziert und so Fake-News den Kampf ansagt.

Das Gewinner-Team des «HackZurich»-Wettbewerbs mit «Digital Festival»-Mastermind Jonathan Isenring (ganz links).
Das Gewinner-Team des «HackZurich»-Wettbewerbs mit «Digital Festival»-Mastermind Jonathan Isenring (ganz links).
Digital Fesstival

Auch Sponsoren zeigen sich zufrieden

Ist das «Digital Festival» also schon zur festen Grösse in der Schweizer Digitalszene angewachsen? «Bluewin» hat nachgefragt: Bei Marc Werner, Leiter von «Sales und Services» bei Swisscom und «Digital Festival»-Unterstützer der ersten Stunde. Wer profitiert eigentlich davon, dass sich Tech-Talente und Entwickler-Eliten aus der ganzen Welt sich am DiFe und HackZürich zum Austausch treffen?

«Ich hoffe, alle Teilnehmer konnten profitieren», so Werner, «Angefangen von den Beteiligten, indem sie ihr eigenes Netzwerk vergrössern können. Ebenfalls die entsprechenden Auftraggeber, welche Lösungen oder mindestens Lösungsansätze geliefert bekommen. Und nicht zuletzt noch Zürich und die Schweiz, weil einige der Coders die Schweiz kennen lernen und hoffentlich unser wunderbares Land in Betracht ziehen, wenn sie ihre Projekte oder Arbeitsstellen wechseln.»

Swisscom-Verkaufsleiter Marc Werner (mitte) im Austausch mit Teilnehmern des «Digital Festival».
Swisscom-Verkaufsleiter Marc Werner (mitte) im Austausch mit Teilnehmern des «Digital Festival».
Dana Vollenweider

Und auch zur Frage, warum die Swisscom sich mit ihrem Engagement so nahe am «Digital Festival» platziert und dieses finanziell unterstützt, führt Werner aus: «Swisscom ist als Nummer 1 im Schweizer ICT-Markt selbst stark von der Digitalisierung betroffen: Einerseits verändern sich die Kundenanforderungen an uns, andererseits bieten wir mit unserer ICT Infrastruktur die Basis für die Digitalisierung in der Schweiz.»

Denn ohne stabile Netze und ohne eine Infrastruktur, die den höchsten Ansprüchen genüge, finde die Digitalisierung nicht statt. In der heutigen, sich schnell verändernden Zeit sei es wichtig, neue Denkanstösse und Perspektiven zu bekommen.

Werner fasst zusammen: «Das 'Digital Festival' ist eine Plattform, wo sich alle Teilnehmer ausserhalb ihrer gewohnten Umgebung, aus unterschiedlichsten Ebenen, Branchen und Ländern treffen, sich inspirieren, austauschen und neue Menschen kennen lernen können. Damit leistet das Festival einen Beitrag an die Digitalisierung in der Schweiz und deshalb sind wir dabei.»

Das nächste Digital Festival ist bereits wieder für den Spätsommer 2019 geplant.
Das nächste Digital Festival ist bereits wieder für den Spätsommer 2019 geplant.
Dana Vollenweider

Hinweis: Bluewin ist ein Produkt der Swisscom (Schweiz) AG. Die Bluewin-Redaktion berichtet regelmässig über neue Produkte und Dienstleistungen von Swisscom.

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