Samsung QLED im TestSamsung QLED: Bei diesem TV schaut man gerne auch mal etwas länger
Pascal Landolt
4.7.2018
Die Schweiz ist im WM-Viertelfinale gegen Schweden ausgeschieden. Das ist schade, aber der Fernseh-Sommer ist damit nicht vorbei. Am TV gibt es noch viel zu entdecken – besonders, wenn Fernseh-Inhalte so gut aussehen wie auf den aktuellen Samsung-Modellen. «Bluewin» hat einen QLED-TV getestet.
Fast scheint es, als hätten alle wichtigen Entscheidungen momentan mit Gras zu tun: In Wimbledon spielt Roger Federer um seinen neunten Titel auf dem «heiligen Rasen», in Russland kicken sie auf dem Fussballrasen um den Weltmeistertitel - und Kanada legalisiert überraschend Marihuana. Besonders die Sportereignisse sorgen derzeit mit ihrem satten grün und den bunten Trikots für Farbe auf dem TV-Bildschirm.
Und auch wenn es jüngst vor allem die Fernseher mit OLED-Bildschirmen sind, die Passanten vor den Läden mit ihren leuchtenden Farben verblüffen, bringt Samsung mit seinen «QLED»-Modellen ebenfalls brillante Bilder auf die Mattscheibe. «Bluewin» hat den Samsung «Q8C Curved QLED TV» getestet und fasst zusammen, für wen sich ein Upgrade auf dieses Modell lohnt.
Die TV-Entwicklung in den letzten sechs Jahren
Ich geb's zu: Das letzte Mal, dass ich mir einen neuen Fernseher gekauft hatte, war vor über sechs Jahren. Ich musste damals upgraden, weil mein alter TV noch nicht über Full HD und HDMI-Anschlüsse verfügte und ich auch mal eine aktuelle Spielkonsole an den Fernseher anschliessen wollte. Mit dem Umstieg war ich dann auch lange zufrieden: 1080p-Auflösung, 42 Zoll Diagonale und genügend Anschlüsse auf der Rückseite. Damals galt das als solider Fernseher.
Was nun mit dem QLED-Modell «Q8C» vor mir steht, ist ein komplett anderes Kaliber: 65 Zoll (165cm) Bilddiagonale mit extrem schmalem Rand, 4K/UHD-Auflösung und ein leicht gekrümmtes «Curved»-Display.
Die Inbetriebnahme funktioniert denkbar einfach: Einfach die mitgelieferten Kabel in die richtigen Buchsen stecken, Strom anschliessen und los.
Ich setzte mich aufs Sofa, etwa zwei Meter vom TV entfernt und drückte den «An»-Knopf auf der Fernbedienung. Dann erlebte ich meinen persönlichen «Wow»-Moment: Erstens - das Bild ist riesig. Das Argument «der ist viel zu Gross für unsere Stube» lasse ich ab sofort nicht mehr gelten. Grösser ist besser und 65 Zoll für einen Fernseher sind gerade recht. Zweitens - wow, die Farben. Das weiss leuchtet wie in der Waschmittelwerbung, das schwarz ist dunkel wie die Nacht und alle Farben dazwischen liefern sich ein Wettrennen, wer sich tiefer in meine Retina einbrennt.
Wie gesagt - ich war bisher nicht verwöhnt, was TV-Geräte anging. Aber jetzt stelle ich fest, was ich in den letzten Jahren bisher alles verpasst hatte: Fernseher sind grösser, schärfer und vor allem leuchtender geworden.
Das Ende aller guten Vorsätze
Ganz benommen von den neuen Sinneseindrücken, beginne ich die Untiefen der gepflegten Abendunterhaltung auszuloten: Denn der Q8C begnügt sich nicht damit, darzustellen, was ich ihm per Antennenkabel oder HDMI füttere. Nein: Im Fernseher ist ein kleiner Computer verbaut, von dem aus ich ganz easy Netflix, YouTube oder andere Quellen ansteuern kann. Dank Samsungs eigenem «Tizen»-Betriebssystem funktioniert dies zudem äusserst flüssig.
Wer seinen Medienkonsum etwas zurückfahren wollte, kann die guten Vorsätze mit dem Samsung-QLED entgültig vergessen. Oft ertappte ich mich dabei, nach einem Film auf Netflix doch noch schnell auf YouTube vorbeizuschauen. Nicht, weil ich unbedingt noch meinen Lieblings-Channel checken wollte, sondern weil ich nicht wollte, das das Farbengewitter aus meinem TV aufhört. Wir wissen ja aus Studien bereits, dass leuchtende Farben bildschirmsüchtig machen können. Der Q8C liefert den Praxisbeweis.
Peripherie: Das ganze Drumherum
Fernbedienung: Der Samsung Q8C kommt mit einer kleinen, aber feinen Remote daher, die den Fernseher optisch und funktionell ergänzt. Mir gefiel vor allem das angenehm schwere Gefühl in der Hand und der klare Druckpunkt der Tasten. Wer ein Samsung-Smartphone besitzt, kann den TV auch über das Handy steuern und so ganz einfach zum Beispiel YouTube-Videos auf den grossen Bildschirm schicken.
Soundbar: Auch wenn der Sound aus den TV-Boxen gar nicht schlecht ist, empfiehlt Samsung eine Soundbar zum Setup. Wer der Marke treu bleiben will, schafft zum Beispiel mit Samsungs HW-MS550 Soundbar oder der ebenfalls «curved» MS6500 die passende Geräuschkulisse.
Anschluss-Box: Geräte wie BluRay-Spieler, Spielkonsolen und ähnliche Peripherie werden nicht direkt am TV angeschlossen, sondern an einem separaten Hub. Dieser Hub ist dann über ein dünnes, fast transparentes Kabel mit dem Fernseher verbunden. So lässt sich der TV aufstellen oder an die Wand hängen, ohne dass dabei Kabelsalat runterhängt.
Garantie: Samsung gewährt auf seine QLED-Linie grosszügige vier Jahre Garantie - besonders auf den von vielen gefürchteten «Burn-In»-Effekt, der bei einigen TV-Technologien dazu führt, dass ein Bild sich einbrennt, wenn es zu lange statisch auf dem Bildschirm bleibt. Bei OLED-Screens kommt das in abgeschwächter Form («Image Retention») manchmal vor, bei QLED sollte das wegen der zugrunde liegenden LED-Technologie allerdings gar nicht erst passieren.
Was nicht gefällt
Bei diesem Modell ist ein Finden von Negativpunkten gar nicht einfach: Der Q8C ist eine eindrückliche Maschine. Manche mögen die «curve» vielleicht nicht. Den Samsung-TV gibt's aber auch flach und für mich sorgte der gebogene Bildschirm für mehr Immersion, vor allem wenn man zentral vor dem Gerät sitzt.
Preislich geht Samsungs QLED-Angebot total in Ordnung und ist sogar ein bisschen günstiger als vergleichbare OLED-Modelle.
Fazit: Schöner als die Realität?
Weil meine Arbeit hauptsächlich am Bildschirm stattfindet, versuche ich Abends eher auf Screens zu verzichten. Aber mein Beamer kann mit der Farbwiedergabe des Samsung Q8C einfach nicht mithalten, und gegen die Landschaftsbilder der Diashow haben meine Bücher keinen Stich. Ich bin froh, wenn der Test durch ist und der Fernseher wieder abgeholt wird. Dann kann ich meine Augen wieder für die Schönheit des Schweizer Sommers öffnen.
Für alle, die bereits ein aktuelles TV-Modell haben, sind diese Eindrücke wohl nichts neues. Wenn man hingegen von einem Jahre alten Gerät umsteigt, öffnen sich hier ganz neue Fernseh-Welten. Wer vor einem temporären Realitätsverlust keine Angst und seinen Medienkonsum im Griff hat, kann Samsungs QLED-Linie momentan mit 10% Rabatt bei Digitec kaufen. Die Preise beginnen ab 989.- Franken (1099.- vor Rabatt) und gehen rauf bis rund 4'000 Franken für die Spitzenmodelle. Das beste Trostpflästerli fürs Ausscheiden der Nati.
Hinweis: Der Q8F wurde «Bluewin» von Samsung während der Testdauer kostenlos zur Verfügung gestellt.