Zu Hause laden - aber schlau Viele E-Autos gleichzeitig laden – so geht's!

4.3.2022

Viele E-Autos gleichzeitig Laden – so gehts!

Viele E-Autos gleichzeitig Laden – so gehts!

«Wer ein Elektrofahrzeug besitzen will, der braucht auch ein Eigenheim.» Diesen veralteten Glauben trifft man immer noch oft an. Dabei können auch in Tiefgaragen von grossen Überbauungen 10, 20 oder sogar 50 Elektroautos gleichzeitig laden, wenn die Installation richtig gemacht und die Bewohner in den Prozess mit einbezogen werden.

25.02.2022

Wer ein Elektroauto besitzt, muss zu Hause eine Lademöglichkeit haben. Aber wer entscheidet und wer zahlt das Ganze, wenn man kein Eigenheim hat?

Das Wichtigste in Kürze

  • Wer ein Elektroauto besitzt, braucht nicht unbedingt ein Eigenheim.
  • Über 50 E-Fahrzeuge können in einer Tiefgarage mit intelligenter Ladelösung laden.
  • Die Abrechnung des Stroms ist individuell.
  • Wichtig ist, alle Beteiligten früh zu involvieren.

Wer ein Eigenheim und ein E-Auto besitzt, für den ist es einfach. Ein Parkplatz und ein Stromanschluss reichen und das Elektroauto kann geladen werden.

Komplizierter wird es zum Beispiel bei einer Überbauung wie in Ebertswil.

In der Überbauung in Ebertswil können bis zu 50 Elektroautos gleichzeitig laden.
In der Überbauung in Ebertswil können bis zu 50 Elektroautos gleichzeitig laden.
Bild: GO!

15 Doppeleinfamilienhäuser und ein freistehendes Haus wollen auf ihren 58 Parkplätzen in der Tiefgarage die Möglichkeit haben, ihr Elektroauto zu laden.

Zauberwort Lastmanagement

Wer zahlt, wer entscheidet und wer bekommt wann Strom? Diese Fragen führen oft zu Diskussionen.

Denn je nachdem, wie viele Elektroautos laden wollen, muss der Strom unter den Fahrzeugen aufgeteilt werden.

Damit das klappt, braucht es ein Lastmanagement, sozusagen ein Hirn, das den Strom intelligent verteilt.

Hinter diesem Kasten verbirgt sich das «Hirn», das den Strom verteilt.
Hinter diesem Kasten verbirgt sich das «Hirn», das den Strom verteilt.
GO!

«Das Gebäude und der Haushalt haben immer Priorität. Alles, was Reserve ist, gibt das System an die Ladestationen ab», erklärt Marcel Bühlmann Leiter Verkauf Elektromobilität Agrola.

«Das System merkt zum Beispiel, ob ein Lift in Betrieb genommen wird. Dann fährt es die Stromzufuhr für die Ladestationen zurück und gibt den Strom dem Lift».

Keine Mehrkosten sondern ein Mehrwert

Die Eigentümer zu überzeugen, sei nicht immer ganz einfach. Die Installation müsse als Mehrwert und nicht als Mehrkosten angesehen werden.

«Der Eigentümer muss 500 bis 600 Franken für die Installation bezahlen. Er kann den Parkplatz dann aber natürlich wieder teuer vermieten. Er bietet ja eine Lademöglichkeit», so Roger Wägeli, Verwaltungsdelegierter der Überbauung in Ebertswil.

Nicht ein Elektroauto sondern bis zu 50 gleichzeitig laden

Mit einem intelligenten Lastmanagement können so bis zu 50 Elektrofahrzeuge gleichzeitig laden.

Die Wallbox muss der Eigentümer nicht gerade jetzt installieren. Er kann das auch später einfach nachholen, da die Grundinstallation vorhanden ist.

Der Eigentümer kann auch selber entscheiden, welches Wallboxmodell er haben will, da die Grundplatte für verschiedenste Modelle ausgelegt ist.

Genauso individuell wie die Entscheidung, wann und welche Wallbox man einbaut, ist die Abrechnung.

Individuelle Abrechnung

«Ich habe ein Geschäftsauto. Den Strom muss ich über die Spesen abrechnen und möchte das darum separat und einfach haben», sagt Michael Speckmann, Stockwerkeigentümer.

Mit einer Ladekarte wird der Strom jeder Wallbox individuell abgerechnet.
Mit einer Ladekarte wird der Strom jeder Wallbox individuell abgerechnet.
GO!

Auch für die Verwaltung entsteht bei der Abrechnung kein Mehraufwand.

Das Beispiel von Ebertswil zeigt, man kann viele E-Autos gleichzeitig an einem Ort laden. Damit das aber funktioniert, ist es wichtig, alle Beteiligten früh in den Prozess miteinzubeziehen.