Go! Wenn die Autobahn zum Stromproduzent wird

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12.7.2024

Wenn die Autobahn zum Stromproduzent wird
5:45

Wenn die Autobahn zum Stromproduzent wird

Strom fürs Handy, Strom fürs Licht, Strom fürs Auto. Fakt ist: In Zukunft werden wir immer mehr Strom brauchen. Und das am liebsten aus erneuerbarer Energie, wie zum Beispiel Solarstrom. Hier hat die Schweiz noch viel Potential, eines davon versteckt sich auf den Nationalstrassen der Schweiz.

Der Strombedarf für Handys, Licht, Autos usw. steigt. Erneuerbare Energien wie Solarstrom bieten dafür grosses Potenzial, besonders auf der Autobahn.

Schweizer Autobahnen bieten ein enormes Potenzial zur Stromproduktion.

Die Elektromobilität wächst rasant, und mit ihr steigt der Strombedarf.

Doch die Lösung könnte direkt über uns liegen – oder besser gesagt: über unseren Autobahnen.

An der Autobahn bei Safenwil gibt es bereits eine PV-Anlage an Lärmschutzwänden.
An der Autobahn bei Safenwil gibt es bereits eine PV-Anlage an Lärmschutzwänden.
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In der Schweiz wird bereits an der Nutzung von Flächen an der Autobahn für die Stromproduktion gearbeitet.

Lukas Studer vom Bundesamt für Strassen (ASTRA) erklärt: «Diese Anlage auf dem Sonnenhof Tunnel in Bern bringt rund 470'000 kWh pro Jahr. Sie versorgt nicht nur den Tunnel, sondern auch andere Anlagen in der Nähe.»

Autobahn: Mehr als nur Asphalt

Entlang der Schweizer Autobahn gibt es zahlreiche ungenutzte Flächen, die ideal für Photovoltaikanlagen sind.

Lukas Studer betont das bisher ungenutzte Potenzial: «Wir konnten bisher nur Anlagen bauen, wo wir grosse Stromverbraucher wie Tunnel hatten. Jetzt können wir dank einer Änderung in der Nationalstrassenverordnung diese Flächen für erneuerbare Energien zur Verfügung stellen.»

Neu darf nicht nur das ASTA PV-Anlagen an der Autobahn bauen, sondern auch Dritte. 
Neu darf nicht nur das ASTA PV-Anlagen an der Autobahn bauen, sondern auch Dritte. 
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Die Nutzung von Lärmschutzwänden, Rastplatzüberdachungen und Tunneldächern für Photovoltaikanlagen wird immer häufiger.

Diese Anlagen liefern Strom direkt dort, wo er benötigt wird, zum Beispiel für Schnellladestationen für Elektroautos.

Ein Projekt nimmt Form an

Joel Ryf, Projektleiter für Solarfragen bei Agrola, beschreibt die Herausforderungen und Besonderheiten solcher Projekte: «Im Vergleich zu normalen PV-Anlagen müssen wir hier spezielle Anforderungen an die Statik beachten, da wir auf einer Autobahnüberbauung sind.»

Die Sicherheit und der Naturschutz spielen ebenfalls eine grosse Rolle. Ryf fügt hinzu: «Auf einem Teil der Fläche haben wir eine geschützte Lilienart, dort durften wir auch nicht bauen.»

Das Potential ist enorm

Laut Lukas Studer hat das ASTRA geschätzt, dass Nationalstrassen ein Potenzial von rund 55 GWh für erneuerbare Energien haben.

«Das ist ein recht grosses Potenzial, das wir hier zur Verfügung haben», sagt Studer.

Das Potenzial auf und an der Autobahn ist laut ASTA noch enorm. 
Das Potenzial auf und an der Autobahn ist laut ASTA noch enorm. 
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Mit 55 GWh könnten mehr als 900'000 Elektroautos vollständig aufgeladen werden. Diese Zahl könnte sogar noch steigen, wenn Rastplätze und bestehende Anlagen miteinbezogen werden.

Zukunftsaussichten

Der Aus- und Umbau des Schweizer Strassennetzes soll einen wesentlichen Beitrag zur Energiewende leisten.

«Solarstrom ist sehr wichtig für den Schweizer Strommix und macht uns unabhängiger von fossilen Energieträgern», erklärt Ryf.

Lukas Studer ist optimistisch, was die Ausweitung des Projekts betrifft: «Es gibt schon Kantone, die ihre Strassen analysiert haben und Flächen ausgeschrieben. Es ist schön zu sehen, dass die Idee Anklang gefunden hat.»

Gemeinsam für eine nachhaltige Zukunft

Die Zusammenarbeit zwischen Bund, Kantonen und der Privatwirtschaft zeigt, was möglich ist. Denn es hilft nicht nur die Stromversorgung zu sichern, sondern sie auch nachhaltiger zu gestalten.