Geräteschäden oder Sicherheitsrisiko Diese 7 Fehler machst du beim Aufladen deines Handys

Sven Ziegler

8.10.2025

Das Smartphone sollte unbedingt richtig geladen werden. 
Das Smartphone sollte unbedingt richtig geladen werden. 
Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Viele Smartphone-Besitzer laden ihr Gerät falsch – und verkürzen damit unbewusst die Lebensdauer des Akkus. Mit ein paar einfachen Kniffen lässt sich viel Ärger vermeiden.

Sven Ziegler

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Viele Handy-Nutzer laden falsch – das schadet Akku und Sicherheit.
  • Hitze, Billigkabel und falsche Ladegewohnheiten sind die grössten Akku-Killer.
  • Mit ein paar einfachen Tricks hält dein Smartphone deutlich länger.

Das Smartphone ist unser ständiger Begleiter – umso ärgerlicher, wenn der Akku schneller schwächelt als gedacht. Dabei sind es oft alltägliche Gewohnheiten, die dem Energiespeicher zusetzen. Ob billige Kabel, nächtliches Laden oder falsche Temperaturen: Kleine Fehler summieren sich und sorgen dafür, dass dein Handy deutlich früher an Leistungsfähigkeit verliert.

Mit dem richtigen Ladeverhalten verlängerst du nicht nur die Lebensdauer, sondern auch die Sicherheit deines Geräts. Denn Überhitzung, Kurzschlüsse oder gar Brandgefahr sind keine Seltenheit, wenn man es falsch macht. Hier erfährst du, welche sieben Fehler besonders verbreitet sind – und wie du sie ab sofort vermeidest.

Billiges Zubehör verwenden

Viele Smartphone-Besitzer greifen aus Kostengründen zu günstigen Ladegeräten und Kabeln von Drittanbietern. Das Problem: Minderwertige Elektronik kann Spannungsspitzen verursachen und ist häufig nicht optimal auf das jeweilige Gerät abgestimmt.

So leidet der Akku schneller und die Leistung sinkt – Originalzubehör ist zwar teurer, sorgt aber für eine konstante Spannung und schont den Akku. In der Folge bleibt das Smartphone länger leistungsfähig.

Neben dem Netzteil gilt das Gleiche für die Kabel. Billige oder beschädigte Kabel können nicht nur zu langsamer Ladung führen, sondern im schlimmsten Fall einen Kurzschluss verursachen. Es lohnt sich daher, auf qualitativ hochwertige Kabel zu setzen und diese regelmässig zu überprüfen. Defekte Leitungen gehören umgehend ersetzt.

Smartphone in der Hitze liegen lassen

Ob beim Picknick im Park oder auf dem Autodashboard – im Sommer lassen wir das Handy oft in der prallen Sonne liegen. Dabei sind Lithium-Ionen-Akkus temperaturempfindlich. Extreme Temperaturen – sowohl Hitze als auch Kälte – belasten die Batteriezellen.

Auch beim richtigen können Fehler passieren. 
Auch beim richtigen können Fehler passieren. 
Bernd Weißbrod/dpa

Die optimale Betriebstemperatur liegt zwischen 0 und 35 Grad. Wer sein Gerät regelmässig in heisser Umgebung lädt, riskiert eine verringerte Kapazität und dauerhafte Schäden.

Auch Kälte ist tückisch: Bei Frost entlädt sich der Akku deutlich schneller. Lass dein Telefon daher im Winter nicht im Auto liegen und wärme es vor dem Laden auf Zimmertemperatur auf. Temperaturschwankungen können zudem Kondenswasser im Inneren bilden – auch das schadet der Elektronik.

Immer voll oder leer laden

Viele glauben, dass ein vollständiger Ladezyklus – also von 0 auf 100 Prozent – dem Akku guttut. Das Gegenteil ist der Fall: Laut Experten sollten moderne Lithium-Ionen-Akkus möglichst im Bereich zwischen 20 und 80 Prozent Ladestand gehalten werden. Sowohl eine Tiefentladung als auch dauerhaftes Vollladen belasten die Zellen und verkürzen die Lebensdauer. Wer sein Smartphone über Nacht immer wieder bis 100 Prozent lädt, reduziert die Anzahl der Ladezyklen.

Besser ist es, das Handy häufiger kurz nachzuladen und den Ladestand nicht komplett abfallen zu lassen. Einige Hersteller bieten inzwischen einen Schutzmodus, der den Ladevorgang bei 80 Prozent stoppt – diese Funktion sollte aktiviert werden. Beim langen Lagern, etwa wenn ein älteres Gerät als Reserve dient, empfehlen Experten einen Akkustand von etwa 50 Prozent.

Unter dem Kopfkissen laden

Das Smartphone liegt auf dem Nachttisch, wird über Nacht geladen und morgens ist der Akku voll – bequem, aber riskant. Experten warnen davor, das Gerät unter dem Kopfkissen oder in Decken zu verstecken: Dadurch kann die beim Laden entstehende Wärme nicht entweichen, was zu Überhitzung oder im Extremfall zu Brandgefahr führt. Auch das Ablagefach im Sofa oder der vollgestopfte Rucksack sind ungünstige Orte.

Stelle stattdessen das Handy beim Laden auf eine harte, glatte Oberfläche, damit die Luft zirkulieren kann. Eine Steckdosenleiste mit Überhitzungsschutz bietet zusätzliche Sicherheit. Wer nachts keinen Vibrationston braucht, kann das Smartphone in einen anderen Raum legen und den Wecker auf eine andere Uhrzeit stellen.

Laden mit Akku-Case

Akkuhüllen versprechen längere Laufzeiten, sind beim Laden aber kontraproduktiv. Denn sowohl das Handy als auch das Case erwärmen sich beim Aufladen. Durch die doppelte Wärmeentwicklung steigt die Temperatur im Gerät und belastet die empfindlichen Lithium-Ionen-Zellen. Überhitzte Akkus verlieren an Kapazität und können sich im schlimmsten Fall aufblähen oder Feuer fangen.

Wenn du eine Akkuhülle nutzt, entferne diese während des Ladens. Alternativ kannst du auch auf separate Powerbanks zurückgreifen. Diese liefern unterwegs Energie, ohne das Smartphone zusätzlich zu erwärmen. Allerdings sollten auch Powerbanks nicht dauerhaft angeschlossen bleiben.

Den leeren Akku lang lagern

Viele legen alte Smartphones mit komplett leerem Akku in die Schublade. Das ist ein Fehler: Wird der Akku tiefentladen gelagert, können die Zellen so stark geschädigt werden, dass sie sich nicht mehr reaktivieren lassen. Die Experten empfehlen, das Gerät bei etwa 50 Prozent Ladung zu verstauen und alle paar Monate nachzuladen, um die Selbstentladung auszugleichen.

Eine Tiefentladung droht auch bei Geräten, die über lange Zeit ungenutzt am Ladegerät hängen. Ein dauerhaft voller Akku setzt die Zellen unter Spannung und lässt sie schneller altern. Achte deshalb auf einen moderaten Ladestand – auch bei Reserve-Smartphones.

Falsche Reihenfolge beim Einstecken

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Es klingt trivial, ist aber wichtig: Wer zuerst das Ladekabel ins Telefon steckt und dann in die Steckdose, riskiert Schäden. Das Technikmagazin «Chip» zitiert den Hersteller Huawei, wonach beim umgekehrten Anschluss Überspannungen auftreten können. Diese können zu Datenverlust, einer verkürzten Akkulaufzeit oder sogar zu einem defekten Gerät führen.

Richtig ist es, zunächst das Netzteil in die Steckdose zu stecken und erst dann das Kabel am Handy anzuschliessen. Dadurch wird die Spannung bereits stabilisiert, bevor sie das Gerät erreicht. Achte ausserdem darauf, nicht zu stark am Kabel zu ziehen und die Buchse regelmässig von Staub zu befreien – sonst drohen Wackelkontakte.