Meta AI ist daWas der blaue Kreis in Whatsapp macht und warum du ihn nicht deaktivieren kannst
Martin Abgottspon
27.3.2025
Meta AI ist in mehreren Anwendungen tief verankert.
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Nach langer Wartezeit bringt Meta seine hauseigene Künstliche Intelligenz auch in die Schweiz. Die KI soll Nutzern bei Alltagsfragen helfen und schleicht sich dabei tief in Whatsapp, Instagram und Facebook ein. Eine Deaktivierung? Nicht vorgesehen.
Meta AI startet in der Schweiz. Die Künstliche Intelligenz ist ab sofort in Whatsapp, Instagram und Facebook integriert und fungiert als persönlicher Assistent.
Nutzer können die KI nicht abschalten oder aus den Apps entfernen.
Features wie Bildanalyse oder Sprachsteuerung fehlen zunächst, könnten aber später folgen. Der Rollout erfolgt gestaffelt.
Meta AI ist da – und kommt nicht leise. Nach Monaten der Vorbereitung startet der US-Konzern den Rollout seiner Künstlichen Intelligenz nun auch in der Schweiz und über 60 weiteren Ländern. Der Assistent, der bisher vor allem in den USA getestet wurde, ist tief in die Meta-Apps integriert. In Whatsapp, Instagram und dem Facebook Messenger erscheint er als blauer Kreis – das Symbol für eine neue, allgegenwärtige Funktion.
Was Meta AI kann, zeigt sich schon beim ersten Klick. Nutzer können die KI direkt anschreiben, ihr Fragen stellen oder sie in Gruppenchats einbinden. Die KI durchsucht dann das Internet nach relevanten Informationen oder hilft beim Formulieren von Texten. «Meta AI kann zum Beispiel Listen mit Flohmärkten in Berlin erstellen – inklusive kurzer Beschreibungen, was sie besonders macht», heisst es vom Unternehmen.
Ein digitaler Assistent – mitten im Alltag
Meta sieht die KI als Helfer im Alltag. Wer bei Instagram Urlaub plant, soll künftig keine Hashtags oder Stories mehr durchsuchen müssen. Stattdessen empfiehlt Meta AI direkt Inhalte von Freunden oder Influencern, die zu den eigenen Interessen passen. Auch beim Verfassen von Nachrichten oder dem Zusammenfassen komplexer Inhalte verspricht Meta Unterstützung.
Allerdings bleibt der Launch in Europa vorerst abgespeckt. Funktionen wie Bildanalyse, Bilderstellung oder Sprachsteuerung sind zum Start nicht verfügbar. Der Konzern spricht von einem gestaffelten Rollout, bei dem manche User den neuen KI-Knopf zunächst gar nicht sehen. Die vollständige Integration könne sich über Wochen hinziehen.
Abschalten? Fehlanzeige
Für viele drängt sich eine Frage auf: Kann man Meta AI auch wieder loswerden? Die Antwort liefert die KI selbst – und sie fällt eindeutig aus. «Du kannst das Feature in diesem Nutzungserlebnis nicht deaktivieren», antwortet sie auf eine entsprechende Anfrage. Wer nicht mit Meta AI spricht, kann die Funktion zwar umgehen – aber nicht entfernen.
Es gibt immerhin zwei Möglichkeiten, wie der KI-Assistenten aus der Chat-Liste entfernt werden kann:
So entfernst du Meta AI aus der Chatliste in Whatsapp
Chat archivieren: Wische den Meta-AI-Chat nach links und tippe auf «Archivieren». Der Chat wird nun in den archivierten Chats abgelegt.
Chat löschen: Wische nach links, tippe auf «Mehr» und dann auf «Chat löschen»
Die Interaktion mit der KI ist freiwillig, doch allein ihre Präsenz in jedem Chatfenster sorgt für Unruhe bei Datenschützern und Nutzern gleichermassen. Zwar verspricht Meta, dass Meta AI nur dann Nachrichten analysiere, wenn sie direkt angesprochen wird. Dennoch bleibt der Assistent stets verfügbar – ein stiller Mitleser im digitalen Alltag.
Meta AI ist Teil einer breiteren Strategie des Konzerns, KI stärker in den Alltag seiner Milliarden Nutzer:innen zu integrieren. Dass dabei keine Ausstiegsmöglichkeit vorgesehen ist, dürfte in Europa, wo Datenschutz traditionell ernster genommen wird als in den USA, für Diskussionen sorgen.