Ehemaliger SpitzermanagerUS-Ankläger werfen Roboterwagen-Experten Geheimnisdiebstahl vor
dpa/dj
28.8.2019
Anthony Levandowski gehörte einst zu den gefragtesten Experten für selbstfahrende Autos im Silicon Valley. Doch jetzt wollen ihn US-Ankläger wegen Diebstahls von Firmengeheimnissen ins Gefängnis bringen.
Der aufsehenerregende Konflikt um den Wechsel des Roboterwagen-Experten Anthony Levandowski von Google zu Uber bekommt ein Nachspiel mit einer Anklage der US-Behörden. Das Justizministerium warf Levandowski nach jahrelangen FBI-Ermittlungen am Dienstag den Diebstahl von Firmengeheimnissen vor.
Levandowski gilt als einer der Pioniere bei der Entwicklung moderner Roboterwagen und ist insbesondere ein Spezialist für Laserradare, mit denen selbstfahrende Autos ihre Umgebung abtasten. Er verbrachte Jahre beim Roboterwagen-Programm von Google und wechselte 2016 zu Uber, wo der damalige Chef Travis Kalanick auf die Entwicklung eigener Technologie zum autonomen Fahren setzte.
Uber zahlte bei Vergleich
Im Jahr darauf wurde Uber von der Google-Schwesterfirma Waymo verklagt, in der inzwischen das Roboterwagen-Programm des Konzerns untergebracht wurde. Waymo erklärte, Levandowski habe beim Wechsel Betriebsgeheimnisse mitgehen lassen. Die beiden Unternehmen legten den Konflikt 2018 bei — bereits mitten im Prozess und kurz bevor Google-Mitgründer Larry Page in den Zeugenstand gerufen werden sollte. Als Teil des Deals bekam Waymo eine Beteiligung von 0,34 Prozent an dem Fahrdienst-Vermittler — ein Gegenwert von damals 245 Millionen Dollar. Uber versprach zudem, keine Technologie von Waymo zu nutzen.
Levandowski selbst war von Waymo damals nicht verklagt worden, jetzt werfen die Ankläger ihm aber den Diebstahl von Betriebsgeheimnissen vor. Sie wiederholen den damaligen Vorwurf von Waymo, Levandowski habe vor seinem Wechsel zu Uber rund 14'000 Dateien heruntergeladen. Die Anklage listet 33 davon auf, es geht um diverse technische Informationen zu Laserradaren von Googles «Project Chauffeur». Zumindest theoretisch drohen Levandowski bis zu zehn Jahre Haft pro Download.
Levandowski beteuert Unschuld
Seine Anwälte erklärten, Levandowski sei unschuldig und werde das auch vor Gericht beweisen. Sie verwiesen darauf, dass er die Dateien noch als Google-Mitarbeiter heruntergeladen habe. Uber bestritt stets, dass die vertraulichen Unterlagen es jemals zum Fahrdienst-Vermittler geschafft haben. Levandowski hatte in dem Verfahren zwischen Waymo und Uber von seinem Recht Gebrauch, die Aussage zu verweigern, um sich nicht selbst zu belasten.
Der 39-jährige Ingenieur, der von Uber nach der Waymo-Klage gefeuert worden war, hat inzwischen eine neue Firma mit dem Namen Pronto, die Technologie für selbstfahrende Lastwagen entwickelt. Er erklärte sich für nicht schuldig und darf auf freiem Fuss bleiben, nachdem er 300’000 Dollar hinterlegte und seine Familie sowie ein Freund auch ihre Häuser als Kaution einbrachten, wie die «New York Times» aus dem Gerichtssaal im kalifornischen San Jose berichtete
Der Tesla Model S ist ein spezielles Auto: Nicht nur fährt es voll elektrisch, es ist auch jederzeit mit dem Internet verbunden und verfügt über umfangreiche Sicherheitssysteme, die den Fahrer unterstützen.
Bild: Tesla
Im Auto arbeiten Ultraschallsensoren (gelb), eine Kamera (grün) und ein Radar (blau) zusammen, um die Umgebung des Autos möglichst genau zu erfassen. Das ermöglicht es dem Tesla, fast autonom zu fahren.
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Tesla bewirbt seine Limousine mit der «Autopilot»-Funktion, mit der das Auto selbständig die Spur und das Tempo halten kann. Das soll den Fahrer auf langen Autobahnfahrten entlasten.
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Andere Verkehrsteilnehmer werden vom Tesla ebenfalls erkannt. Versperrt ein Hindernis den Weg, bremst Model S automatisch ab oder hält gar vollständig an.
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Der Fahrer bewacht das Autopilot-System von seinem Sitzplatz aus. Auf dem grossen Bildschirm in der Mittelkonsole ist die Navigation eingeblendet, auf dem Armaturenbrett alle fahr-relevanten Informationen.
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So sieht der Fahrer den aktivierten Autopiloten: Auf dem Bildschirm zeigt das Auto an, was es «sieht». Blau ist die Fahrspur nachgezeichnet, der Tempomat ist auf 65 eingestellt, zudem erscheint das vorausfahrende Auto als Silhouette.
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Zwölf Sensoren, die rund ums Auto eingebaut sind, vermessen den Abstand zu den nächsten Verkehrsteilnehmern und warnen den Fahrer, wenn Kollisionsgefahr besteht. Im Notfall bremst das Auto selbständig ab oder hält gar an. Hier ist etwas zu nahe am Heck rechts.
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So sind die Sensoren gemäss Bedienungsanleitung des Model S verteilt: Rundherum die Ultraschallsensoren, dazu noch nach vorne gerichtete Kamera und Radar.
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Mit Hilfe dieser Sensoren können die modernen Tesla-Autos auch selbständig einparkieren. Ultraschall erkennt die Parklücke und schlägt dem Fahrer einen Parkplatz vor.
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Wenn der Fahrer den Parkplatz auf dem Bildschirm bestätigt, kann er die Hände vom Lenkrad und die Füsse von den Pedalen nehmen: Der Tesla parkiert dann selbständig seitwärts oder rückwärts ein.
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Trotz dieser technischen Sicherheitssysteme verursachte ein Tesla-Fahrer in der Nähe von Zürich einen Verkehrsunfall. Ungebremst fuhr sein Model S in einen Lieferwagen - der Fahrer hatte sich blind darauf verlassen, dass das Auto abbremsen würde.
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Das ist natürlich nicht der Sinn der Sache: Das Model S ist noch kein selbstfahrendes Auto. Vielmehr sollen die Assistenzsysteme den Fahrer unterstützen und ihm - wie im Flugzeug - die monotonen Aufaben abnehmen. Entsprechend vielfältig fallen denn auch die Warnungen in Teslas Benutzerhandbuch aus.
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Doch für Tesla hat die Reise erst begonnen: Der Weg zum vollständig selbstfahrenden Auto ist noch weit. Mit dem Zusammenspiel von Hard- und Software ist jedoch der Grundstein gelegt.
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Jetzt müssen nur noch die Gesetze entsprechend angepasst und die Gesellschaft für das Thema «Selbstfahrende Autos» sensibilisiert werden. Tesla-Chef Elon Musk sieht in selbstfahrenden Elektroautos die Zukunft der Transportation: Weniger Emissionen - weniger Staus und verkehrsbefreite Innenstädte.
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