Pädophile-Vorwurf Verleumdungs-Prozess gegen Elon Musk beginnt


dpa/dj

3.12.2019

Ob Elon Musks Ruf vor Gericht ähnlich ramponiert wird wie die Fensterscheiben des Cybertrucks?
Ob Elon Musks Ruf vor Gericht ähnlich ramponiert wird wie die Fensterscheiben des Cybertrucks?
Keystone

Wegen seiner Bezeichnung eines Höhlentauchers als «pedo guy» muss sich Tesla-Chef Elon Musk ab heute vor Gericht verantworten.

Tesla-Chef Elon Musk muss sich vor einem Gericht in Los Angeles verantworten. Grund: Musk hatte einen Rettungstaucher des Höhlendramas in Thailand auf Twitter als «pedo guy», als «pädophilen Kerl», beschimpft. Daraufhin hatte der britische Taucher Vernon Unsworth eine Verleumdungsklage gegen den Milliardär eingereicht. Im Laufe dieser Woche werde Musk vor Gericht aussagen, berichtete der Sender CNN am Montag. Der Prozessauftakt ist für den heutigen Dienstag geplant.

Während der Rettungsaktion für die thailändische Jugendfussballmannschaft, die im Juni 2018 von Wassermassen in einer Höhle eingeschlossen worden war, hatte Musk den Einsatz eines Mini-U-Boots vorgeschlagen. Das Fahrzeug wurde in kürzester Zeit bei Musks Raumfahrt-Firma SpaceX gebaut und nach Thailand gebracht. Es kam aber nicht zum Einsatz, weil es nach Angaben der Rettungsleitung nicht für die Situation passte.

Musk fachte Streit immer wieder an

Der 48 Jahre alte Tech-Milliardär war verärgert, nachdem Unsworth den U-Boot-Vorschlag öffentlich als PR-Gag kritisiert hatte. Der Taucher hatte hinzugefügt, Musk könne sich «sein U-Boot dahin schieben, wo es weh tut». Musk hatte daraufhin nicht nur die Rolle Unsworths bei der Rettungsaktion angezweifelt, sondern ihn auch ohne jegliche Belege als «pedo guy» bezeichnet. Nachdem es in den sozialen Netzwerken Reaktionen gab, wurde der Tweet gelöscht. Musk entschuldigte sich erst, fachte den Streit aber wiederholt mit weiteren Andeutungen an.

Auch Unsworth selbst werde im Laufe des Verfahrens aussagen, schrieb CNN. In seiner Klage hatte er erklärt, Musks «falsche und verleumderische Vorwürfe» hätten ihm unter anderem emotionalen Schaden zugefügt.

Musk habe erfolglos versucht, den Prozess abzuwenden, schrieb CNN. Er habe unter anderem erklärt, der von ihm getwitterte Ausdruck sei ein übliches Schimpfwort während seiner Kindheit in Südafrika gewesen. Es handele sich nicht um einen konkreten Pädophilie-Vorwurf, sondern stehe als Begriff vielmehr für einen «unheimlichen alten Mann».

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