Sicherheits-Updates Keine Updates: Diese Risiken lauern bei Billig-Smartphones

dpa/dj

1.6.2018

Oft vernachlässigt, aber wichtig: Vor dem Kauf eines Smartphones sollten Verbraucher prüfen, wie oft und wie lange der Hersteller das Gerät mit Sicherheits- und Funktionsupdates versorgt. 
Oft vernachlässigt, aber wichtig: Vor dem Kauf eines Smartphones sollten Verbraucher prüfen, wie oft und wie lange der Hersteller das Gerät mit Sicherheits- und Funktionsupdates versorgt. 
Source: dpa

Günstig lohnt sich nicht immer - das gilt auch beim Kauf eines Smartphones. Einsteiger- oder Mittelklasse-Modelle schonen zwar das Portemonnaie, laufen oft aber nur für kurze Zeit sicher und voll funktionsfähig. Käufer sollten sich daher über künftige Updates informieren.

Das Smartphone ist ein Schnäppchen, aber dann gibt es keine Sicherheits- und Funktionsupdates? Damit das nicht passiert, sollten Käufer vor allem von Android-Smartphones im Vorfeld auch prüfen, wie der Hersteller es mit Updates handhabt.

Häufig werden nämlich nur die hochpreisigen Modelle längerfristig mit aktuellem Betriebssystem und frischer Software gegen Sicherheitslücken versorgt. Mittelklasse- und Sparmodelle erhalten die Updates dagegen selten bis gar nie, was sie verwundbar für Angriffe macht.

So lange gibt es Updates

Die Hersteller unterscheiden sich teils deutlich in ihrer Updatepolitik. So sieht diese bei einigen bekannten aus:

Die Marken mit der besten Update-Politik:

  • Apple: Eindeutiger Spitzerreiter ist Apple. Die aktuelle iOS-Version 11 können Smartphones bis zurück zum iPhone 5s nutzen, das im September 2013 lanciert wurde. Mit bis zu fünf Jahren Updates können iPhone-Besitzer also rechnen.
  • Google: Bei den aktuellen Pixel 2-Geräten verspricht Google, diese mindestens drei Jahre lange mit Updates und der aktuellsten Android-Version zu versorgen. Bei älteren Pixel- oder Nexus-Smartphones gibt es bis zu zwei Jahre nach Lancierung Feature-Updates und drei Jahre lang Sicherheitsupdates.
  • Samsung: Die Koreaner versprechen zwei Jahre lang Updates, garantiert allerdings nur Sicherheitsupdates. Und hier gibt es zudem noch ein Zweiklassensystem. Die Spitzengeräte (die Galaxy S-, Note., und A5/8-Reihen) bekommen monatliche SIcherheitsupdates. Bei den günstigeren Modelle gibt es nur quartalsweise Update. Wenn es um Featureupdates geht, also eine neue Android-Version, kommen diese nur auf die Spitzenmodelle und hier auch mit mehreren Monaten Verspätung.
  • Huawei: Der chinesische Tech-Gigant hat keine explizite Update-Versprechen. Erfahrungen zeigen, dass die Spitzenmodelle (die Mate und P-Reihen) jeweils ein grosses Android-Update bekommen. Mit Sicherheitsupdates ist dann nach knapp zwei Jahren Schluss, die günstigen Modelle müssen oft sogar ganz auf Updates verzichten.
  • Nokia: Ja, das ehemalige Schlusslicht könnte in dieser Thematik bald schon gross auftrumpfen. Denn Nokia verspricht, dass auf all ihren Geräten ein «reines» Android installiert ist und die Nutzer damit in die gleiche Update-Liga kommen, wie wenn sie ein Google-Gerät hätten.

Nicht empfehlenswert sind zumindest in dieser Hinsicht die vielen «No-Name»-Smartphones aus China. Mit Preisen ab 200 Franken sind diese zwar günstig, erhalten aber in der Regel nicht ein einziges Sicherheits- oder Funktionsupdate.

Bessere Zukunft dank Android One und Treble

Ein gewisses Mass an Updatesicherheit bringen etwa Smartphones mit sich, die auf Googles Android-One-Programm setzen. Sie erhalten regelmässig Updates für mindestens zwei Jahre. Aktuell gibt es bereits drei Modelle von Nokia und ein Modell von HTC mit Android One.

Mit der aktuellen Android-Version 8.0 Oreo wurde zudem das «Project Treble» eingeführt. Dieses soll Sicherheitsupdates vereinfachen, da Hersteller diese nun nicht mehr wie bisher an ihre eigene Implementation des Android-Betirebssystem anpassen müssen. Diesen Aufwand scheuten viele Hersteller bisher.

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