YouTube ist die dominate Videoplattform im Netz.
Doch YouTube gerät ähnlich wie Facebook immer mehr in die Kritik.
Dessen CEO Mark Zuckerberg musste sich kürzlich vor dem US-Kongress verantworten.
Bei YouTube liegt das Problem unter anderem in der Anzeige von Werbeclips.
Die wurde teilweise vor den Videos von Neonazis gezeigt, was den Werbetreibenden natürlich überhaupt nicht gefiehl.
Deshalb wird YouTube-Mutter Google wohl noch stärker unter die Lupe geraten.
Auch CEO Sundar Pichai wird wohl bald unangehme Fragen beantworten müssen.
Warum Google nicht viel besser als Facebook ist
YouTube ist die dominate Videoplattform im Netz.
Doch YouTube gerät ähnlich wie Facebook immer mehr in die Kritik.
Dessen CEO Mark Zuckerberg musste sich kürzlich vor dem US-Kongress verantworten.
Bei YouTube liegt das Problem unter anderem in der Anzeige von Werbeclips.
Die wurde teilweise vor den Videos von Neonazis gezeigt, was den Werbetreibenden natürlich überhaupt nicht gefiehl.
Deshalb wird YouTube-Mutter Google wohl noch stärker unter die Lupe geraten.
Auch CEO Sundar Pichai wird wohl bald unangehme Fragen beantworten müssen.
Unternehmen beschweren sich, dass ihre Werbung im Zusammenhang mit unangemessenen Inhalten gezeigt wird. Jugendschützer schlagen Alarm wegen irreführender Werbung, der Kinder ausgesetzt sind. Der Druck auf das Google-Unternehmen YouTube wächst.
Facebook ist nicht allein. Zwar steht die soziale Plattform gerade wegen ihres Umgangs mit Kundendaten massiv in der Kritik. Doch auch gigantische Plattformen wie YouTube, andere Google-Dienste und Twitter geraten nun wegen ihrer Methoden beim Einsatz von Werbung in den Fokus. Werbeexperten und Datenschützer beklagen eine «Wild-West-Mentalität» im Internet, wo bei der Werbung bislang weitgehend unbehelligt agiert worden sei. Sie sind überzeugt: Eine Reaktion auf diesen Umgang ist unvermeidbar.
Speziell geht es um zahlreiche Fälle, bei denen Produkte von Unternehmen in Verbindung mit extremistischen Inhalten auf den Plattformen beworben wurden. Wegen Facebooks fragwürdigem Vorgehen musste sich jüngst der Chef des Konzerns, Mark Zuckerberg, den Fragen des US-Parlaments stellen. Vermarkter und politische Akteure hatten mit Daten von Millionen Nutzern die Möglichkeit, gezielt bestimmte Bevölkerungsgruppen zu adressieren.
«Google ist als nächstes dran»
Mit Blick auf YouTube berichtete der US-Fernsehsender CNN zuletzt von mehr als 300 Fällen, in denen Werbung für Konsumgütermarken, Regierungsbehörden und Technologieunternehmen auf Seiten von Neonazis, Verschwörungstheoretikern oder nordkoreanischer Propaganda erschien. Jugendschützer schlagen zudem Alarm, weil Kinder mit ihren Smartphones unangemessenen Videoinhalten und irreführender Werbung ausgesetzt seien.
«Ich bin absolut davon überzeugt, dass Google als nächstes dran ist, was schon lange überfällig ist», sagt Josh Golin, Direktor der Initiative für eine werbefreie Kindheit mit Sitz in Boston. Diese hat bei der US-Handelskommission beantragt, dass YouTubes Werbe- und Datensammelpraktiken untersucht werden sollen. Die Videoplattform gehört zum Google-Konzern.
YouTube hat immer wieder seine Versuche dargelegt, wie man Videos mit Hass, Gewalt, Sex oder schädlichen Inhalten identifiziert und löscht. Doch oft wurde dieses Ziel auch verfehlt. Auch scheint es nicht gelungen zu sein, die Versprechen an Werbekunden zu erfüllen, dass deren Anzeigen nicht mit Inhalten verknüpft werden, die zwar zulässig sind, aber nicht zum Image des beworbenen Artikels passen.
So sichern Sie Ihren Facebook-Account
So sichern Sie Ihren Facebook-Account
Alles eine Frage der Einstellung(en): Ihr Facebook lässt sich gut schützen.
Es gibt keinen Grund, warum irgendwelche Inhalte von Ihnen auf Facebook für andere Personen als Ihre Freunde sichtbar sein sollen. Deshalb hier in den Privatsphäre-Einstellungen unter «Wer kann deine zukünftigen Inhalte sehen» auf «Freunde» gehen.
Wenn Sie nicht wollen, dass jeder Fremde, der zufällig Ihre E-Mail-Adresse kennt, auch Ihr Facebook-Konto finden kann, sollte hier mindestens «Freunde von Freunden» ausgewählt werden.
Sie können zu grossen Teilen verhindern, dass Ihre persönlichen Informationen für Werbung genutzt wird. Bei «Werbeanzeigen basierend auf deiner Nutzung von Webseiten und Apps» und «Werbeanzeigen in Apps und auf Webseiten, die nicht zu Facebook gehören», sollte jeweils «Nein» ausgewählt werden.
Zum Schutz Ihres Account gibt es «Anmeldewarnungen». Wann immer Sie sich auf einem neuen Gerät auf Facebook anmelden, bekommen Sie bei per Mail eine Benachrichtigung. So bekommen Sie sofort mit, wenn sich ein Fremder in Ihren Account einloggt und Sie können Gegenmassnahmen einleiten.
Noch umfangreicher ist der Schutz mit «Two-Factor Authentication». Hierbei ist zum Login auf einem neuen Gerät die Eingabe eines Codes erforderlich.
Unter «Bekannte Geräte» können Sie sehen, welche Geräte autorisiert sind, sich ohne zusätzliche Bestätigung in Ihren Account einzuloggen.
Unter «Wo du derzeit angemeldet bist» sieht man zudem, wo man gerade auf Facebook angemeldet ist. Findet sich dort ein Gerät, dass man nicht benutzt sollte schnell «Aktivität beenden» gewählt und das Passwort geändert werden.
Falls Sie doch mal aus Ihrem Facebook-Account ausgesperrt werden, gibt es noch einen Weg, wieder hereinzukommen. Dieser nennt sich «Kontakte deines Vertrauen». Hierbei lassen sich drei bis fünf Freunde nominieren. Verliert man nun den Zugriff zu seinem Facebook-Account, kann man diese Freunde persönlich kontaktieren.
Schliesslich haben Sie auch die Möglichkeit einen «Nachlasskontakt» zu benennen. Nach Ihrem Tod kann dieser noch Beiträge auf Ihrer Chronik verfassen, um beispielsweise all Ihren Freunde Infos zu einer Gedenkveranstaltung mitzuteilen. Alternativ können Sie auch festlegen, dass nach Ihrem Ableben das Facebook-Konto komplett gelöscht wird.
Film-Werbung bei Nazis
So erklärte der Filmgigant 20th Century Fox am Freitag in einer Mitteilung: «YouTube hat es erneut nicht geschafft, die Kanäle korrekt zu filtern, die unser Marketing gekauft hat.» Zuvor hatte das Unternehmen erfahren, dass seine Werbung bei Videos eines selbsterklärten Nazis gezeigt worden war. YouTube hat dessen Kanal zwar mittlerweile gelöscht. Aber das Filmunternehmen moniert, dass weiterhin nicht beantwortet ist, wie es zu dem Vorfall kommen konnte. Man habe alle Filter aktiviert, um sicherzustellen, dass genau das nicht passiere. Nun fordert Fox Schadenersatz von YouTube.
YouTube teilte mit, seine Regeln verschärft, Kontrollen verbessert und Transparenz vergrössert zu haben. Werbetreibende könnten entscheiden, dass ihre Werbung nicht in bestimmten Kanälen gezeigt wird. Die Firma arbeite daran, Probleme zu beheben.
Nur kurze Werbeboykotts
Infolge des CNN-Berichts hat bislang erst ein Anbieter seine Werbung bei YouTube zurückgezogen - wenn auch nur kurz. Die Anzeige des Modehändlers Under Armour war in einem Kanal mit Gedankengut weisser Nationalisten zu sehen gewesen. Inzwischen arbeitet das Unternehmen mit der Videoplattform an einer Verfeinerung der Filter für bestimmte Themen und Schlüsselwörter, die solche Vorfälle künftig ausschliessen sollen.
Auch der Konsumgüterkonzern Procter & Gamble, der im März 2017 bei YouTube ausgestiegen war, wirbt dort inzwischen wieder. Allerdings reduzierte er die Zahl der Kanäle, in denen die Werbung gezeigt wird, erheblich - auf weniger als 10'000 von mehr als drei Millionen bestehenden YouTube-Kanälen.
Dabei habe man nicht nur mit YouTube, sondern auch mit anderen Unternehmen gearbeitet, erklärte eine Sprecherin von Procter & Gamble. Der CNN-Bericht habe deutlich gemacht, dass es wichtig gewesen sei, noch über die Pläne von YouTube hinauszugehen und eine bessere Kontrolle darüber zu erlangen, wo die eigene Werbung gezeigt werde.
Was passiert im Internet in einer Minute?
Was passiert im Internet in einer Minute?
Knapp die Hälfte der Weltbevölkerung ist inzwischen online. Und wenn rund vier Milliarden Menschen im Internet surfen, fallen eine Menge Daten und verblüffende Statistiken an. Das passiert in einer Internet-Minute:
Auf Google werden pro Minute 3,5 Millionen Suchanfragen gestartet...
In den App-Stores von Google und Apple werden 342'000 Apps heruntergeladen...
...und beim Online-Shopping 751'552 Dollar ausgegeben.
In einer Minute schauen YouTube-Nutzer 4,1 Millionen Videos an...
Auf der Streaming-Plattform Netflix werden kumulierte 70'017 Stunden Filme und Serien geschaut...
Und beim Musik-Dienst Spotify werden pro Minute zusammengenommen 40'000 Stunden Lieder gehört.
Minütlich werden 16 Millionen Text-Nachrichten über die verschiedenen Dienste wie Messenger, WhatsApp, LINE und Co. verschickt...
...und 156 Millionen E-Mails versendet, das meiste davon ist übrigens Spam - also Werbenachrichten.
Auf Snapchat werden in der Minute 1,8 Millionen Nachrichten erstellt....
Und immerhin schon 15'000 animierte GIFs werden jede Minute über den Facebook Messenger verschickt .
Bei Facebook loggen sich pro Minute 900'000 Nutzer ein...
25'000 Tweets werden minütlich erstellt...
990'000 mal wird auf der Dating-App Tinder mit einem Wisch entschieden, ob man einen potenzieller Partner attraktiv findet oder nicht.
46'200 Bilder werden pro Minute auf Instagram gepostet...
Und 120 neue LinkedIn-Profile werden jede Minute erstellt.
Inhalte im Netz werden nicht vorab kontrolliert
Experten sehen das Hauptproblem darin, dass Werbekunden von den enormen Reichweiten und der genauen Ansteuerung von Zielgruppen über die Online-Plattformen angelockt werden. Viele glaubten fälschlicherweise, dass die strengen Standards für das Fernsehen auch für das Internet gelten würden. Dabei werden Inhalte im Internet nicht kontrolliert, wie etwa Robert Passikoff, Präsident des New Yorker Marktforschungsunternehmens Brand Keys, sagt. Und viele Regeln zum Schutz von Kindern, die für das Fernsehen gelten, werden online nicht ebenso pflichtgemäss befolgt.
Weil hochgeladene Inhalte nicht von vornherein kontrolliert werden, wird Werbung meist nur dann von unangemessenen Inhalten entfernt, wenn Werbetreibenden massenhaft mit einem Boykott gedroht wird, sagt Werbeberater Allen Adamson vom Unternehmen BrandSimple. Die Reaktion in den sozialen Medien bereite Kopfzerbrechen.
Zugleich sind viele Politiker überfordert, mit den neuen Entwicklungen schrittzuhalten. Das zeigte sich unter anderem daran, wie schlecht oder falsch informiert sich viele Senatoren und Kongressabgeordnete bei der Befragung von Facebook-Chef Zuckerberg präsentierten. «Wir sind noch in der Anfangsphase, in der wir versuchen, herauszubekommen, welche Art von Regulierung Sinn ergibt», sagt Marketing-Professor Larry Chiagouris von der Pace University in New York. «Es wird noch einige Zeit brauchen, bis man das ins Lot gebracht hat.»
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