Apple-News von der WWDC WWDC 2018: Alle Apple-Neuheiten von der Keynote in Kalifornien

Pascal Landolt

4.6.2018

An Apples «World Wide Developer Conference» WWDC treffen sich App-Entwickler und Programmierer. Der Event gibt trotzdem einen guten Anhaltspunkt, in welche Richtung der iPhone-Konzern die nächsten Monate hinzielt.
An Apples «World Wide Developer Conference» WWDC treffen sich App-Entwickler und Programmierer. Der Event gibt trotzdem einen guten Anhaltspunkt, in welche Richtung der iPhone-Konzern die nächsten Monate hinzielt.
Apple

Mit einer grossen «Keynote»-Präsentation startet Apple am Montagabend seine WWDC-Konferenz mit App-Entwicklern aus 77 Ländern. Wir fassen die vorgestellten Neuheiten zu iPhone, Watch, Apple TV und Mac zusammen.

Erstmal eine runde Zahl, um den Event zu beginnen: Der App Store wird 10. Über 500 Millionen Nutzer loggen sich wöchentlich in den weltgrössten Marktplatz für Apps und Programme ein.

«Today is all about Software», beginnt Apple-CEO Tim Cook die Präsentation. Und holt sogleich Craig Federhigi für die iOS-Neuheiten auf die Bühne. Hier kommt Craig - und mit ihm iOS 12:

iOS 12 macht alte iPhones wieder schnell

Die Update-Rate unter den Apple-Nutzern ist noch immer sehr gut - 81% der iPhone und iPad-Nutzer haben ihre Geräte auf der neuesten Version iOS 11.

iOS 12 kommt im Herbst auf die selben Geräte, auf denen iOS 11 schon läuft: Das iPhone 5S, das 2013 erschien, wird also ebenso in den Genuss der neuesten Funktionen kommen, wie die neueren Modelle.

Und nicht nur das: Federighi verspricht, dass das Update älteren iPhones wieder Beine macht. So soll die gefühlte Geschwindigkeit nach der Installation von iOS 12 bei alten iPhones deutlich schneller sein - Apps starten offenbar 40% schneller und der Wisch vom Home-Bildschirm zur Kamera-App soll gar 70% schneller werden. Möglich machen soll dies ein neuer Algorithmus, der steuert, wie der Prozessor unter Last läuft.

Fokus auf AR - der Erweiterten Realität

«Measure» - eine neue App, die auf «Augmented Reality» basiert,  hilft Dinge zu vermessen. Durch die Kameralinse seines iPhone demonstriert Federighi, wie er die exakten Masse eines Koffers auf diese Art erfasst. Man kann sich das wie ein virtuelles Lineal vorstellen.

Die Technologie hinter diesen Apps, ARKit, entwickelt sich weiter zu ARKit 2 - womit neue Möglichkeiten entstehen: «LEGO» gehört zu den ersten, die echte und virtuelle Realität vermischen.  Zwei Mitarbeiter vom dem dänischen Klötzchenhersteller zeigen, wie sie einem Modellhaus durch AR-Erweiterung virtuelles Leben einhauchen. Eine nette Spielerei, die wohl beim Shopping im Internet ganz neue Möglichkeiten bieten wird.

Augmented Reality (AR) hat grosses Potenzial, ist momentan allerdings noch auf Identitätssuche. Hoffentlich können wir damit bald mehr machen, als virtuelle Legomännchen tanzen zu lassen.
Augmented Reality (AR) hat grosses Potenzial, ist momentan allerdings noch auf Identitätssuche. Hoffentlich können wir damit bald mehr machen, als virtuelle Legomännchen tanzen zu lassen.
Apple

Photos: Fast eine Billion Fotos werden jedes Jahr mit iPhones gemacht. Jetzt wird die «Photos»-App besser: Das Finden von Fotos, die man an einem bestimmten Ort oder an einem speziellen Event wie einem Konzert gemacht hat, werden jetzt besser gegliedert. Hat man Fotos an einem Geburtstagsfest gemacht, schlägt einem das iPhone neu vor, mit wem man die Fotos teilen könnte, und fordert die Empfänger auch gleich auf, das Selbe mit ihren Aufnahmen zu machen. Google macht das mit Google Photos zwar schon ein bisschen länger, bei Apple sind die Daten aber verschlüsselt und bleiben auf dem Handy - technisch herausfordender umzusetzen, aber für die Privatsphäe der Nutzer ein Vorteil.

Apple will uns vor uns selber schützen: «Do not disturb» schützt uns vor der Notification-Flut und lässt sich jetzt so stellen, dass es sich automatisch abstellt - nach einer gewissen Zeit, oder wenn man einen bestimmten Ort - wie das Zuhause - verlässt. Die Benachrichtigungen werden jetzt nach App gruppiert. «Screen Time» ist ein Segen für die Eltern: Sie können jetzt einstellen, wie viel Zeit die Kinder an einer App verbringen dürfen.

Nachrichten & FaceTime

Mit «Memoji» zieht Apple mit Samsung nach und gibt dem Nutzer die Möglichkeit, ein Animoji nach seinem eigenen Bilde zu schaffen.

Die bewegten Smileys - Animojis genannt - gehen jetzt noch einen Schritt weiter: Statt Hunden, Koalas und anderen Icons lässt sich jetzt auch das eigene Gesicht im Comic-Stil verschicken.
Die bewegten Smileys - Animojis genannt - gehen jetzt noch einen Schritt weiter: Statt Hunden, Koalas und anderen Icons lässt sich jetzt auch das eigene Gesicht im Comic-Stil verschicken.
Apple

FaceTime erhält eine Gruppenchat-Funktion: Bis zu 32 Personen können am Video-Konferenzanruf teilnehmen. Die Personen, die gerade sprechen, erhalten dabei einen grösseren Video-Ausschnitt, während passive Teilnehmer auf Thumbnail-Format geschrumpft werden.

Apple Watch wird mit WatchOS 5 weiter selbständig

Apple Watch erkennt jetzt selber, wenn man sich zu bewegen beginnt. Damit vergisst man nicht mehr aus versehen, sein Training zu erfassen. Zudem gibt's mehr Auszeichnungen für sportliche Errungenschaften und es ist einfacher geworden, seine Freunde zu gemeinsamen Trainings herauszufordern.

Eine lustige neue Funktion kommt mit der «Walkie-Talkie»-App auf die Uhr. Auch können gewisse Mail-Anhänge wie Internet-Links jetzt direkt auf der Apple Watch angeschaut werden. Damit führt Apple die Unabhängigkeit seiner Uhr vom Smartphone weiter.

Die Apple Watch gewinnt einige neue Funktionen dazu, besonders im Sport-Bereich.
Die Apple Watch gewinnt einige neue Funktionen dazu, besonders im Sport-Bereich.
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Der Mac räumt jetzt den Schreibtisch selber auf

«We love the Mac», meldet sich Tim Cook zurück auf der Bühne. Und verspricht, einen grossen Sprung nach Vorne mit dem nächsten macOS, das uns wieder von Craig Federighi vorgestellt wird.

Mit der Namensgebung bleibt Apple den kalifornischen Orten treu: macOS «Mojave» ist nach der Wüste benannt. Und genau wie der Einbruch der Nacht die Sanddünen in ein dunkles Tuch hüllt, kriegt auch der Mac einen Nacht-Modus. Die Farbpalette des Betriebssystems und der Systemobjekte wechselt dann in gedeckte Farben - vorherrschend sind dann schwarz und grau, während die Farben der Bilder und Inhalte knallig leuchtend bleiben.

Eine neue Funktion schafft Ordnung auf dem Desktop. In Stapeln werden Dateien nach ihrem Typ automatisch organisiert:

Oben: Sieht unser Desktop nicht viel zu oft so aus? Bilder, Dokumente und wichtige Notizen sind kreuz und quer über den Bildschirm verstreut.Unten: Viel aufgeräumter, nachdem macOS die verstreuten Dateien automatisch nach Typ in Stapeln abgelegt hat.
Oben: Sieht unser Desktop nicht viel zu oft so aus? Bilder, Dokumente und wichtige Notizen sind kreuz und quer über den Bildschirm verstreut.
Unten: Viel aufgeräumter, nachdem macOS die verstreuten Dateien automatisch nach Typ in Stapeln abgelegt hat.
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Und wie die Screenshots auf einem iOS-Gerät können jetzt auch Screenshots auf dem Mac einfach beschriftet und geteilt werden.

Continuity: Die vielleicht spannendste Funktion macht das iPhone zum erweiterten Mac-Zubehör. Braucht man beispielsweise in einer Präsentation in «Keynote» noch ein Bild für eine Folie, kann man dieses direkt aus dem iPhone einfügen. Dabei wird direkt die Kamera-App auf dem Handy gestartet und das aufgenommene Bild automatisch zum Mac übertragen und dort am richtigen Ort eingefügt. Womöglich der Beginn einer engeren Verknüpfung von Apple-Handys mit seinen Computern?

Mehr Privatsphäre und neues macOS App Store-Design

Apple baut auch neue Funktionen in Safari und iOS 12 ein, um Spuren im Internet zu verwischen. Für Datensammler und Werbefirmen wird es jetzt schwieriger, einen Nutzer zu tracken und ihn im Internet zu identifizieren. 

Zu guter Letzt bekommt jetzt auch der Mac-Appstore ein Redesign. Der Store ist jetzt besser kuratiert, als Nutzer kann man nach Apps aus Bereichen wie «Erkunden», «Arbeiten» oder «Spielen» suchen. Die Suche nach bestimmten Kategorien wie bis anhin wird in einem eigenen Tab weiter möglich sein.

Zum Abschluss stellt Craig Federighi noch etwas klar, was viele Apple-Fans seit langem beschäftigt: Werden macOS und iOS verschmelzen? Antwort: Nein. Jedes System biete seine eigenen Vorteile.
Zum Abschluss stellt Craig Federighi noch etwas klar, was viele Apple-Fans seit langem beschäftigt: Werden macOS und iOS verschmelzen? Antwort: Nein. Jedes System biete seine eigenen Vorteile.
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