Musicstreaming So schneidet YouTube Music Premium im Konkurrenzvergleich ab

Henning Steier

14.11.2018

So sieht YouTube Music Premium für Android aus.
So sieht YouTube Music Premium für Android aus.
Bild: PD

Google bringt seinen Streamingdienst nun auch in der Schweiz an den Start. Mit zwei Funktionen soll er sich von Konkurrenten wie Apple Music und Spotify abgrenzen.

Anfang des Jahres wurde YouTube Music für iOS und Android lanciert, nun gibt es die Apps des Musicstreaming-Dienstes auch in der Schweiz, wie Google mitteilte. Apps für Windows und macOS gibt es nicht, dafür aber Browserversionen. Wie man es beispielsweise vom Marktführer Spotify kennt, ist YouTube Music als Basisvariante kostenfrei nutzbar. Wer monatlich 12,90 Franken zahlt, kann Songs für die Offline-Nutzung herunterladen und das Angebot werbefrei nutzen.

Parallel dazu wird hierzulande das Bezahlangebot YouTube Premium lanciert, das einst YouTube Red hiess. Man erhält zusätzlich zu YouTube Music Premium Zugriff auf Premium-Inhalte, genannt YouTube Originals. YouTube Premium ist für 15,90 Franken zu haben. Randnotiz: Wie man es etwa von Spotify kennt, ist das Abonnement bei Abschluss in der iOS-App deutlich teurer als im Browser. So kostet etwa das Familien-Abonnement im erstgenannten Fall 30 und im letztgenannten 24 Franken. Hintergrund ist, dass Google Apples Umsatzanteil dem Kunden aufbürdet. 

Google Play Music lebt weiter

Was aus Google Play Music wird, teilte Google nicht mit. Der bisherige Musicstreamingservice wird vorerst erhalten bleiben. Kunden bekommen automatisch Zugriff auf YouTube Music Premium, ohne mehr bezahlen zu müssen. Leider kann man Playlists von Google Play Music nicht importieren. 

Was das reine Songangebot angeht, sind die wichtigsten Streamingdienst gleichauf. Auch preislich spielt YouTube Music Premium in derselben Liga wie Apple Music, Spotify, Deezer und Co. Abgrenzen will sich Googles Angebot mit Videos. Schliesslich ist YouTube das weltgrösste Videoportal. Die Clips werden nahtlos in die Benutzeroberfläche integriert. Man findet all das, wofür YouTube bekannt ist, auch in der App: Cover-Songs, rare Live-Mitschnitte und Fernsehauftritte von Musikern. Manchen Nutzer könnte aber verwirren, dass Songs und Videos in den Playlists gemischt werden, wie sich im kurzen Test des Angebots herausstellte.

Dennoch ist das Videoangebot ein echtes Alleinstellungsmerkmal, das für deutlich mehr Nutzer attraktiv sein dürfte als das Beats 1 Radio in Apple Music. Tidal hingegen hat Lossless Audio zu bieten, also CD-Qualität. Diese findet man bei keinem anderen Dienst dieser Art. Marktführer Spotify hat dafür das mit Abstand beste Angebot an Hörbüchern. Die kurz vor dem Start stehende Spotify-App für die Apple Watch kann übrigens nicht überzeugen. Apple Music bietet auf der Smartwatch mehr Funktionen.

Beste Suche

Uneingeschränkt punkten kann YouTube Premium Music hingegen mit der Suche. Schliesslich ist Google die grösste und beste Suchmaschine der Welt. Im Gegensatz zur Konkurrenz werden beispielsweise auch bei falsch geschriebenen Songs oftmals die richtigen Treffer geliefert. 

Klar ist: YouTube hat von vielen Nutzern schon Daten, zum Beispiel dank angeschauter Videos. Diese werden genutzt, um das Erlebnis zu personalisieren, beispielsweise für Playlists. Solche kennt man aber auch von Diensten wie Spotify. Allerdings startet man dort als Neukunde ohne Daten. Google geht noch weiter: So werden etwa Orts- und Wetterdaten genutzt, um Songs vorzuschlagen. Wer beispielsweise im Fussballstadion ist, dem könnten Fan-Hymnen geliefert werden. 

Bilder des Tages

Zurück zur Startseite