«Wir stecken da zusammen drin» Aufgetauchte E-Mail an Epstein setzt Prinz Andrew unter Druck

Oliver Kohlmaier

12.10.2025

Jeffrey Epstein, Unternehmer und Millionär aus den USA (links) und Prinz Andrew waren Freunde. 
Jeffrey Epstein, Unternehmer und Millionär aus den USA (links) und Prinz Andrew waren Freunde. 
-/Stratenschult/New York State Sex Offender Registry/AP/dpa (Archivbilder)

Prinz Andrew gerät in der Epstein-Affäre weiter unter Druck. Er behauptete, den Kontakt mit seinem Freund 2010 abgebrochen zu haben. Nun taucht eine E-Mail auf, die anderes nahelegen.

Redaktion blue News

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  • «Wir stecken da zusammen drin»: Prinz Andrew schrieb Jeffrey Epstein noch 2011 eine freundliche E-Mail, nachdem Fotos von ihm veröffentlicht wurden, auf dem er seinen Arm um die Teenagerin Virginia Giuffre gelegt hatte.
  • Gegenüber der BBC hatte er hingegen behauptet, den Kontakt 2010 abgebrochen zu haben.
  • Jeffrey Epstein beging 2019 in seiner Gefängniszelle Suizid. 

Nachdem 2011 erstmals ein Foto von Prinz Andrew veröffentlicht wurde, auf dem er seinen Arm um die Teenagerin Virginia Giuffre gelegt hatte, schrieb der britische Royal in eine E-Mail an Jeffrey Epstein: «Wir stecken da zusammen drin».

Das Problem: Gegenüber der BBC hatte er erklärt, zu diesem Zeitpunkt den Kontakt zu dem verurteilten Kinderschänder bereits abgebrochen zu haben.

Die E-Mail scheint nun zu zeigen, dass dies nicht der Fall war. Damit wird sich der Druck auf den Herzog von York und die königliche Familie weiter erhöhen.

Über die Korrespondenz zwischen dem jüngeren Bruder von König Charles und Epstein berichten die britischen Zeitungen «Mail on Sunday» und «The Sun» am Sonntag übereinstimmend.

Andrew wollte «bald wieder etwas unternehmen»

Andrew schickte demnach Epstein am 28. Februar 2011, einen Tag nachdem das bekannte Foto des Herzogs, Giuffre und Ghislaine Maxwell veröffentlicht worden war, eine E-Mail. Er forderte Epstein auf, «in engem Kontakt zu bleiben» und äusserte den Wunsch, «bald wieder etwas zusammen zu unternehmen».

«Ich mache mir genauso grosse Sorgen um dich! Mach dir keine Sorgen um mich!», schrieb Andrew den Berichten zufolge. «Es scheint, als stecken wir da zusammen drin.» Die E-Mail soll mit «A, HRH The Duke of York, KG» unterzeichnet worden sein, also dem damaligen Titel von Prinz Andrew.

Im Jahr 2019 erzählte Andrew in der BBC-Sendung «Newsnight» jedoch, dass er seine Freundschaft mit Epstein im Dezember 2010 beendet habe, nachdem die beiden Männer zusammen beim Spazierengehen in New York fotografiert worden waren.

Trump wegen Epstein-Akten unter Druck

Epstein wurde im August 2019 in seiner Zelle in einem Bundesgefängnis in Manhattan tot aufgefunden, während er auf seinen Prozess wegen Sexhandels wartete. Der Tod wurde als Selbstmord eingestuft.

In den USA sorgt Epsteins Tod noch immer für Spekulationen – nicht zuletzt, weil er beste Kontakte in die amerikanische High Society hatte. Prominente und Milliardäre gingen ein und aus – auch US-Präsident Donald Trump verbrachte Zeit mit Epstein, wie mehrere Party-Videos belegen. Trump hatte im Wahlkampf versprochen, die Epstein-Akten offenzulegen. Weil er dies bislang nicht umgesetzt hat, steht er auch unter Parteifreunden unter Druck.

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