Für Taylor Swift nach Zürich gereistAmerikanerin werden am Tag der Show die Tickets storniert
Dominik Müller
10.7.2024
Die Amerikanerin Catherine Nguyen reiste extra wegen des Konzerts von Taylor Swift nach Zürich. Am Tag der Show werden zwei ihrer Tickets storniert. Sie kritisiert das komplizierte Verkaufsprozedere.
Dominik Müller
10.07.2024, 17:17
12.07.2024, 06:17
Dominik Müller
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
Catherine Nguyen aus dem US-Bundesstaat Oregon sind am Mittwochmorgen zwei ihrer vier Tickets für das Konzert von Popstar Taylor Swift storniert worden.
Sie hat die Tickets über einen Ticket-Zweitmarkt erworben und kritisiert das Prozedere.
Die Praxis ist in den USA erlaubt, in der Schweiz ist sie illegal.
Es ist wohl der Albtraum aller Swifties: Kurz vor dem Konzert kriegt man die Nachricht, dass das Ticket für die Show ungültig ist.
Genau das ist Catherine Nguyen passiert. Zusammen mit ihrem Ehemann reiste sie extra für die Show von Popstar Taylor Swift von Portland, Oregon, nach Zürich. Ihre beiden Schwestern flogen von Florida respektive Texas ebenfalls aus den USA ein.
Heute Morgen dann der Schock. Als sie sich ihre Tickets online ansehen wollte, stand da bei zwei der vier Tickets plötzlich: «Storniert». Catherine habe ihren Augen nicht getraut: «Ich bin sehr enttäuscht», sagt sie zu blue News, «die Reise haben wir nur wegen des Konzerts geplant.»
1000 Dollar pro Ticket
Ihre Tickets hat sie über das Portal «StubHub» gekauft – ein Zweitmarkt, bei der nicht der Veranstalter, sondern Private ihre Tickets zu meist überhöhten Preisen weiterverkaufen. Diese Praxis ist in der Schweiz illegal, in den USA allerdings nicht. Dass sich auf solchen Plattformen auch viele Betrüger tummeln, ist allgemein bekannt. So sieht denn auch Catherine eine Teilschuld bei sich selbst: «Ich übernehme einen Teil der Verantwortung, weil ich das Risiko kannte.»
Inklusive Gebühren liess die Amerikanerin pro Ticket rund 1000 Dollar (knapp 900 Franken) springen – also etwa 700 Franken mehr als der Originalpreis. Bei den Taylor-Swift-Konzerten in Zürich handelt es sich um personalisierte Veranstaltungen. Auf dem Ticket sind die Personaldaten des Inhabers vermerkt. Bei einem Weiterverkauf muss das Billett entsprechend auf den Käufer übertragen werden.
Catherine wusste, dass sie Opfer eines Betrugs werden könnte. Sie trat mehrmals mit «StubHub» in Kontakt: «Man versuchte mir mehrfach zu sagen, dass es sich nicht um eine personalisierte Veranstaltung handelt.»
«Es ist also alles in Ordnung»
Auch den Verkäufer hat sie per E-Mail angeschrieben, allerdings nie eine Antwort erhalten. Auf Auftrag von Catherine habe auch «StubHub» den Verkäufer aufgefordert, die Personalisierung vorzunehmen. Die Antwort darauf: «In Europa haben sie zwar gesagt, dass sie die Ausweise überprüfen werden, aber das haben sie nie getan. Es ist also alles in Ordnung.»
Immerhin: Der finanzielle Schaden, zumindest was die Tickets betrifft, sollte gedeckt sein. «Ich habe einen Käuferschutz», so Catherine. Das heisst: Im Fall von unverschuldeten Problemen erstattet «StubHub» den Kaufpreis zurück. Ihre Kritik richtet sich viel mehr an das Verkaufsprozedere an sich: «Man wird überhaupt nicht informiert, wie kompliziert so eine Übertragung von personalisierten Tickets ist.»
Hoffnung stirbt zuletzt
Auf Flug- und Hotelkosten bleibt sie dennoch sitzen. Groll hegt Catherine deshalb keinen: «Wir haben vor dem Konzert eine zehntägige Schweiz-Reise gemacht. Trotz der heutigen Enttäuschung waren es tolle Ferien.»
Und die Hoffnung, dass doch alle Taylor Swift live sehen können, hat die Gruppe noch nicht aufgegeben: «Wir versuchen, kurzfristig noch Tickets aufzutreiben.» Das Hotel haben heute Mittag zumindest alle vier optimistisch im Swiftie-Look verlassen.
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