US-Ministerin empörtCountry-Star nennt Polizisten in Song «cocky motherfuckers»
ai-scrape
9.10.2025 - 23:06
Der 29-Jährige Zach Bryan diente zuvor acht Jahre bei der Navy und wurde mit dem Album «American Heartbreak» international bekannt.
Bild: Keystone
US-Country-Star Zach Bryan hat mit einem Song heftige Reaktionen ausgelöst. Heimatschutzministerin Kristi Noem verurteilt seine Lyrics als «respektlos», er selbst spricht von einem Missverständnis.
Der Musiker Zach Bryan hat letztes Wochenende einen zuvor unveröffentlichten Song auf Instagram gepostet. Darin betitelt er Polizisten als «cocky motherfuckers» und singt: «Der Mittelfinger reckt sich in die Höhe und wird nicht aufhören, sich zu zeigen. Ich habe schlechte Nachrichten: das Verblassen von Rot, Weiss und Blau.» Schliesslich warnt er vor der Einwanderungs- und Zollbehörde (ICE), die «deine Tür eintreten» könnte.
Die Reaktion aus dem Trump-Lager liess nicht lange auf sich warten. US-Heimatschutzministerin Kristi Noem zeigte sich empört über den Song. Das Lied sei «völlig respektlos» und beleidige «jeden Einzelnen, der jemals für unsere Freiheiten gekämpft hat,» sagte sie. Ihr Ministerium nutze zudem den Song «Revival» von Zach Bryan in einem Werbevideo, das zeigt, wie sich Agenten aus Hubschraubern abseilen und Menschen verhaften.
Bryan wehrte sich am Dienstag gegen Noems Darstellung und erklärte, seine Texte seien missverstanden worden. In einer Instagram-Story deutete Bryan an, dass die Hörer*innen den Kontext der neuen Texte verstehen würden, sobald er den gesamten Song veröffentliche.
«Jeder, der dies jetzt als Waffe benutzt, beweist nur, wie verheerend gespalten wir alle sind», schreibt Bryan. «Wir müssen unseren Weg zurückfinden.» Er spreche nur als 29-jähriger Mann, «der genauso verwirrt ist wie alle anderen.» Die Reaktionen auf den Song würden ihn verlegen und ängstlich machen.
Der Country-Musiker Zach Bryan verteidigte seinen Song in seiner Instagram-Story.
Screenshot
Zach Bryan feierte 2022 mit dem Album «American Heartbreak» seinen Durchbruch. Songs wie «Something in the Orange» machten ihn auch über die Country-Szene hinaus bekannt.
Zuvor hatte Bryan acht Jahre bei der Navy gedient, was er auch in seiner Instagram-Story betonte: «Ich habe diesem Land gedient.» Doch als Musiker eines Genres, das viele Fans aus konservativen Kreisen hat, dürfte dieser Hinweis für viele wohl wenig an der Aufregung über den Song ändern.
Die Entrüstung konservativer Stimmen über den Song-Ausschnitt erinnert an die Empörung, die aufkam, als Bad Bunny als Halbzeitact des Super Bowls verkündet wurde. Auch der Superstar aus Puerto Rico hat bereits die Einwanderungspolitik von Trump kritisiert und spielt – mit Ausnahme des Super Bowls – keine Shows auf dem US-amerikanischen Festland: aus Angst, dass ICE seine Konzerte nutzen könnte, um Migrant*innen zu verhaften. Noem sagte letzte Woche, dass ICE beim Super Bowl «überall» sein werde.
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