Zoë Më nach dem ESC-Finale: «Ich glaube, ich kann heute ganz glücklich einschlafen»
0 Punkte für die Schweiz heisst es am ESC bei der Publikumspunktevergabe. Die Schweizer ESC-Teilnehmerin stellt sich in ihrem Hotel in Basel den Fragen der Medien.
18.05.2025
Bis kurz vor Schluss des ESC hatte Zoë Më noch alle Chancen, den grössten Musikwettbewerb der Welt zu gewinnen. Doch dann wird die Freiburger Sängerin vom Publikum mit null Punkten abgestraft. Was ist passiert?
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Nach der ESC-Jurywertung lag Zoë Më auf dem sensationellen zweiten Platz.
- Doch wenige Minuten vor dem Ende des Finalabends gibt es eine üble Klatsche für die Schweiz.
- Das Publikum straft die Freiburger Sängerin aus bisher unerfindlichen Gründen mit null Punkten ab.
Es war der Schockmoment für die Schweizer ESC-Delegation: Nach der Wertung der Jury lag Zoë Më mit ihrem Song «Voyage» auf dem grossartigen zweiten Platz hinter dem österreichischen Sänger JJ.
Manch eine*r träumte bereits von einem weiteren Schweizer ESC-Sieg. Doch kurz vor Schluss des Finalabends gab es eine ganz üble Klatsche:
Das Publikum strafte die Freiburger Sängerin mit null Punkten ab.
Und so ist Më seit gestern Samstagabend Inhaberin eines ESC-Rekordes, den niemand innehaben will: Noch nie zuvor war die Diskrepanz zwischen Jury- und Publikumsvoting bei einer Künstlerin oder einem Künstler derart gross.
Anna Rossinelli: «Ist da nicht etwas falsch gelaufen?»
Zoë Më liess sich ihre Enttäuschung kaum anmerken, bedankte sich stattdessen nach der Nullnummer mit einem Küsschen in die Kamera.
Ihre Fans jedoch verstehen seit dem unschönen ESC-Moment die Welt nicht mehr: «Null Punkte vom Publikum? Wirklich?», fragt ein User auf Instagram. Eine Followerin findet, dass sich das Publikum schämen solle, für sie sei Zoë Më die Siegerin.
Wie konnte es nur passieren, dass die Schweiz null Unterstützung vom Publikum bekommen hat?
«Das verstehe ich sowas von nicht. Das ist echt nicht verdient», sagte ein hörbar konsternierter SRF-Kommentator Sven Epiney während der Live-Übertragung. Derweil seine Co-Kommentatorin Anna Rossinelli ungläubig fragte: «Das kann doch nicht sein. Ist da nicht etwas falsch gelaufen?»
«Die null Punkte vom Publikum haben mich sehr überrascht», erklärt Erich Neuenschwander, ESC-Experte und in der Szene als DJ Wollana bekannt, auf Anfrage von blue News. «Möglicherweise lag es an der Verweigerung jeglicher Inszenierung im Super-8-Kamerastil.»
Geholfen hätte allenfalls, so Neuenschwander weiter, wenn gegen Ende des Liedes, also im schnelleren Teil, Feuerwerk abgefeuert oder stärker mit Lichteffekten gearbeitet worden wäre. «Offensichtlich gefällt dies den Menschen, die sich am ESC-Televoting beteiligen.»
Bruggers Gesichtsausdruck verrät, was sie vom Voting hält
Bei der Verkündung der Schweizer Nullnummer ging ein lautes Raunen durch das Publikum die Basler St. Jakobshalle.
Die drei ESC-Moderatorinnen Hazel Brugger, Sandra Studer und Michelle Hunziker liessen sich derweil nichts anmerken. Nur dem Gesichtsausdruck von Brugger war einen Moment lang zu entnehmen, was sie möglicherweise vom Voting des Publikums hielt.
Kurz nach Ende der ESC-Finals stand Zoë Më bereits wieder den Medien Rede und Antwort. Und zeigte, dass sie ein Profi ist.
Sie freue sich darüber, so die 24-Jährige, dass sie von der Jury auf den zweiten Platz gesetzt worden sei: «Diese Auszeichnung bedeutet, dass der Song wegen der Komposition, aber auch meinetwegen als Sängerin aufgefallen ist.»
Më sagte, sie sei mega zufrieden mit ihrer Performance. Sie sei auf der Bühne überhaupt nicht nervös gewesen, sondern habe es geniessen können: «Ich glaube, ich kann heute ganz glücklich einschlafen»
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