«Kann das als Mode bezeichnet werden?»Fake-Busen und blutter Hintern auf der Paris Fashion Week
Vanessa Büchel
11.3.2025
Designer Duran Lantink schickte auf der Paris Fashion Week ein optisch männliches Model mit einer weiblichen Brust auf den Laufsteg.
IMAGO/Bestimage
Auf dem Laufsteg des niederländischen Designers Duran Lantink war viel nackte Haut zu sehen. In Paris trugen seine Models an der Fashion Week XXL-Busen und einen blutten männlichen Oberkörper als Oberteil.
Modeschöpfer Duran Lantink sorgte auf der Fashion Week in Paris mit seiner Show für Aufsehen, in der ein Model eine weibliche Brust als Oberteil und ein anderes einen männlichen Oberkörper trug.
Die ungewöhnlichen Looks lösten Diskussionen auf Social Media aus. Viele stellten die Frage, ob das überhaupt noch Mode ist.
Neben den gewagten Oberteilen zeigte der Designer freizügige Schnitte, die den Blick auf einen nackten Hintern freigaben.
Da waren seine Gäste erst einmal geschockt, als ein männliches Model bei der Modenschau des niederländischen Modeschöpfers Duran Lantink in Paris eine weibliche Brust als Oberteil trug. «D-Körbchen-Neid», scherzte Alex White, Modedirektorin des «Elle»-Magazins, später auf Instagram.
Während Model Chandler Frye mit Fake-Brüsten durch das Grossraumbüro-Setting der Show – was dem Ganzen noch einen absurderen Touch verlieh – stolzierte, war seine weibliche Kollegin Mica Argañaraz mit einem Männeroberkörper-Oberteil ausgestattet. Einmal alles vertauscht.
Die Zuschauer*innen und Fashionistas zu Hause zeigten sich verunsichert. Auf Social Media wurde heftig diskutiert. Jemand fragte, ob das überhaupt als Mode bezeichnet werden könne. «Das tragen Dragqueens unter ihren Kleidern. Wo ist der Look? Wo bliebt die Kreativität?», vermeldet unter anderem eine Userin auf Instagram.
Viele fragen sich, welche Botschaft der Niederländer damit vermitteln möchte. Geäussert hat sich Lantink dazu nicht konkret. Das tut er nie.
Sein Markenzeichen ist es, aus Altem Neues zu schaffen. Der Designer wirft nichts weg, sondern zaubert Kreatives aus bereits Vorhandenem. In einem Interview sagte Lantink einmal: «Man nennt mich Designer, Stylist, Künstler, Upcycler. Das ist mir egal, solange ich tun kann, was ich will.»
Ob seine Ready-to-wear-Kreationen für die Herbst-Winter-Kollektion alltagstauglich sind, sei dahingestellt. Kreativ sind die Stücke aber allemal.
Jeans bedeckt Hintern nicht
Mit dem Busen-Top und dem Männerbrust-Oberteil war aber nicht genug. Die von Lantink designet Blüttel-Show ging noch weiter.
Beim Anblick von hinten offenbarten sich die nackten Hintern der Models. Tief sitzenden Hosen oder offen geschnittene Jeans gaben den Blick frei.
Neben viel Haut waren auch ausgefallene Prints und animalische Muster zu sehen. Dies verriet auch schon der Name von Lantinks Show – «Duranimal» –, mit der hohe Wellen im Internet schlug.
Im Gespräch mit «WWD» sagte der Designer über seine polarisierende Kollektion: «Es geht um Cosplay, es geht um das Spiel mit schlechtem Geschmack, es geht um Form. Jede Saison versuchen wir uns selbst zu überraschen, indem wir ein Originalstück in etwas verwandeln, das wir interessant finden.»
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