Müller/Giacobbo polarisieren Darum werden im Circus Knie jetzt Witze über Trump gemacht

Bruno Bötschi

21.5.2025

Schauspieler und Komiker Mike Müller ist in diesem Sommer wieder mit dem Circus Knie auf Tournee – dieses Mal mit Hund Pesche. 
Schauspieler und Komiker Mike Müller ist in diesem Sommer wieder mit dem Circus Knie auf Tournee – dieses Mal mit Hund Pesche. 
Bild: Keystone

Mike Müller und Viktor Giacobbo sind zum dritten Mal als Stargäste mit dem Circus Knie auf Tournee. Der Applaus für das Duo fällt lauer als sonst aus. Ob es daran liegt, dass ihre Nummern dann und wann politisch sind?

Bruno Bötschi

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • An der Zürcher Knie-Premiere gaben Mike Müller und Viktor Giacobbo ihr Comeback.
  • Das Comedy-Duo zeigt im «Knie»-Abendprogramm vier Sketches. Auffällig dabei: Der Applaus nach der ersten Nummer fällt geringer als sonst aus.
  • «Knie»-Fans glauben zu wissen, woran es gelegen hat: Müller/Giacobbo machen in der Manege politische Witze.
  • Im Circus Knie galt bisher die Regel, auf die Themen Religion und Politik zu verzichten.

Sie sind zurück in der Manege vom Circus Knie: Mike Müller und Viktor Giacobbo geben ihr Comeback als Comedy-Duo. Und der «Tages-Anzeiger» fragt sich allen Ernstes, ob das Duo noch lustig sei? Antwort: Natürlich.

Müller macht bereits seit dem Saisonstart in Rapperswil-Jona SG im März Spässe in der Manege, Giacobbo stiess nun für Zürich dazu. Das Duo wird zudem in Bern und Luzern zusammen in den Abendvorstellungen auftreten.

Ein historischer Moment? Durchaus. Der 61-jährige Müller und der 73-jährige Giacobbo sind bereits zum dritten Mal als Stargäste mit dem Schweizer Nationalcircus unterwegs. Das schafften vor ihnen nur Ursus & Nadeschkin.

Religion und Politik waren bisher kein Thema im «Knie»

Müller/Giacobbo zeigen im «Knie»-Abendprogramm vier Sketches. Es ist ein Nostalgieprogramm, wie der «Tages-Anzeiger» richtig schreibt: «Durchaus charmant, aber absolut überraschungsfrei.»

Der Applaus fällt bei der Premiere in Zürich nach der ersten Nummer denn auch deutlich geringer als sonst aus. In der Pause ist das natürlich ein Thema unter den eingefleischten «Knie»-Fans.

Viktor Giacobbo (links) und Mike Müller treten in diesem Jahr zum dritten Mal im Zirkus Knie auf, nachdem sie bereits 2006 und 2019 im Schweizer Nationalcircus zu Gast waren.
Viktor Giacobbo (links) und Mike Müller treten in diesem Jahr zum dritten Mal im Zirkus Knie auf, nachdem sie bereits 2006 und 2019 im Schweizer Nationalcircus zu Gast waren.
Bild: Keystone

Das «Problem» findet sich rasch: Die politischen Kalauer im Allgemeinen und der Seitenhieb gegen die Zürcher Stadtregierung und der Witz über Donald Trump im Speziellen.

Bisher hatte Politik im «Knie» nichts verloren. «Wir sind 200 Menschen aus 20 verschiedenen Nationen und leben die ganze Zeit eng zusammen, da kann Religion und Politik kein Thema sein», sagte Ivan Knie noch im vergangenen März im «Tagesgespräch» auf Radio SRF1.

Und so hatte es übrigens auch sein Grossvater Fredy Knie Jun. immer gehalten.

Auf Anfrage von blue News, warum auf diese Saison dieser Grundsatz scheinbar nicht mehr gilt, erklärt das Medienteam vom Circus Knie:

«Die Familie Knie hält seit jeher an der Tradition fest, in ihren eigenen Programmteilen auf die Thematisierung von Religion und Politik zu verzichten. Diese Zurückhaltung gilt auch für die Mitarbeitenden und ist Teil des bewussten Bestrebens, ein möglichst breites Publikum unabhängig von Weltanschauung oder politischer Einstellung anzusprechen.»

«Pointierte Auseinandersetzung ist ein zentrales Stilmittel»

Warum wurde aber jetzt für das Comedy-Duo Mike Müller und Viktor Giacobbo eine Ausnahme gemacht?

«Als eigenständige Künstler und renommierte Satiriker arbeiten sie in einem Format, das stark vom aktuellen Zeitgeschehen lebt. In ihren Rollen ist die pointierte Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen oder politischen Entwicklungen ein zentrales Stilmittel. Diese Form der künstlerischen Freiheit ist Teil ihres Auftritts und unterscheidet sich inhaltlich klar vom übrigen Programm des Circus Knie.»

«Wir sind im ‹Knie› 200 Menschen aus 20 verschiedenen Nationen und leben die ganze Zeit eng zusammen, da kann Religion und Politik ein Thema sein»: Ivan Knie.
«Wir sind im ‹Knie› 200 Menschen aus 20 verschiedenen Nationen und leben die ganze Zeit eng zusammen, da kann Religion und Politik ein Thema sein»: Ivan Knie.
Bild: Keystone

Laut dem Medienteam vom «Knie» würden Mike Müller und Viktor Giacobbo ihre Nummern im Abendprogramm immer wieder anpassen, damit das Geschehen aktuell sei. Deshalb würden auch ihre Gags variieren.

Und weiter: «In diesem Rahmen haben Giacobbo/Müller die Freiheit, ihren Beitrag in eigener Handschrift zu gestalten – und dabei dem Genre der Satire treu zu bleiben, das per Definition auch politische und gesellschaftliche Themen reflektiert.»


Viktor Giacobbo und Mike Müller sind als Comedy-Duo in den Abendvorstellungen des Circus Knie in Zürich (bis 9. Juni), in Bern (31. Juli bis 17. August) und in Luzern (11. Dezember bis 4. Januar 2025) zu sehen. Mehr Infos: www.knie.ch


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