«Ihre Wahrheit brachte Andrew zu Fall» So reagiert Virginia Giuffres Familie auf den Rauswurf des Prinzen

Bruno Bötschi

31.10.2025

Sie ist Jeffrey Epsteins berühmtestes Opfer: Schon als Minderjährige wurde Virginia Roberts Giuffre jahrelang missbraucht. Im vergangenen April nahm sich Giuffre, Mutter von drei Kindern, mit 41 Jahren das Leben.
Sie ist Jeffrey Epsteins berühmtestes Opfer: Schon als Minderjährige wurde Virginia Roberts Giuffre jahrelang missbraucht. Im vergangenen April nahm sich Giuffre, Mutter von drei Kindern, mit 41 Jahren das Leben.
Bild: IMAGO/ZUMA Wire

Die posthum erschienene Biografie Virginia Giuffres gilt als Auslöser für den Rauswurf Andrews aus dem britischen Königshaus. Jetzt meldet sich die Familie des Missbrauchsopfers zu Wort.

Bruno Bötschi

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen

  • Am 21. Oktober erschien posthum die Autobiografie «Nobody's Girl» von Virginia Roberts Giuffre. Im Buch erzählt das berühmteste Jeffrey-Epstein-Opfer über ihr Leben.
  • Die Memoiren sorgen für Aufsehen, weil Giuffre darin die Vorwürfe gegen Prinz Andrew erneuert, der sie ebenfalls sexuell missbraucht haben soll.
  • Wie jetzt bekannt wurde, verliert der Bruder von König Charles nun wegen seiner früheren Verbindungen zu Epstein sämtliche Titel und Ehren.
  • Kein Wunder also, dass Giuffres Familie die Massnahmen gegen den gefallenen Prinzen als persönlichen Erfolg verbucht.

Der wegen seiner Verwicklung in den Jeffrey-Epstein-Missbrauchsskandal in Verruf geratene britische Prinz Andrew ist seinen Prinzentitel und weitere Ehren los.

In einem Statement lässt der Buckingham Palace verlauten, dass der jüngere Bruder von König Charles III. zudem die Royal Lodge, ein 30-Zimmer-Luxus-Anwesen in Windsor, verlassen muss.

Hintergrund des Titelverlusts und der Kündigung ist Andrews Verbindung zu dem US-amerikanischen Sexualstraftäter Jeffrey Epstein. Der Druck auf den 65-jährigen Royal, der künftig den Namen Andrew Mountbatten-Windsor tragen wird, war in den letzten Wochen und Tagen stetig gewachsen.

Guiffre brachte «mit ihrem Mut den Prinzen zu Fall»

Die posthum veröffentlichte Autobiografie «Nobody's Girl» von Epstein-Opfer Virginia Roberts Giuffre, die am 21. Oktober erschienen ist, hat Mountbatten-Windsor endgültig das Genick gebrochen. Giuffre beging im vergangenen April Suizid.

In ihrem Buch werden neue, schreckliche Details über den einstigen Lieblingssohn von Queen Elizabeth ans Licht der Öffentlichkeit gebracht.

Es wundert deshalb nicht, dass die Familie Guiffres die Massnahmen des britischen Königshauses gegen Andrew als Erfolg verbucht. Auch wenn klar ist, dass es für das Leid und die Schmerzen, die Virginia Roberts Giuffre und ihre Familie erlitten haben, keine wirkliche Wiedergutmachung geben kann.

Jugendliche Virginia Roberts Giuffre (Mitte) mit Prinz Andrew und Ghislaine Maxwell, Freundin des US-amerikanischen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein.
Jugendliche Virginia Roberts Giuffre (Mitte) mit Prinz Andrew und Ghislaine Maxwell, Freundin des US-amerikanischen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein.
Bild: Us Department Of Justice/PA Media/dpa

«Heute hat ein ganz normales amerikanisches Mädchen aus einer ganz normalen amerikanischen Familie einen britischen Prinzen mit ihrer Aufrichtigkeit und ihrem aussergewöhnlichen Mut zu Fall gebracht», schreibt Giuffres Familie in einer Stellungnahme.

«Virginia Roberts Giuffre (…) hat nie aufgehört, dafür zu kämpfen, dass die Verantwortlichen für das, was ihr und unzähligen anderen Überlebenden wie ihr widerfahren ist, zur Rechenschaft gezogen werden.»

Virginia Roberts Giuffre geht «heute als Siegerin hervor»

Im Weiteren schreiben Virginias Bruder Skye und Schwägerin Amanda in ihrem Statement:

«Virginia, unsere Schwester, die noch ein Kind war, als sie von Andrew sexuell missbraucht wurde, hat nie aufgehört, dafür zu kämpfen, dass die Verantwortlichen für das, was ihr und unzähligen anderen Überlebenden wie ihr widerfahren ist, zur Rechenschaft gezogen werden. Heute geht sie als Siegerin hervor.»

Andrew Mountbatten-Windsor selbst streitet allerdings weiterhin alle gegen ihn erhobenen Vorwürfe ab. Trotzdem soll er sich der britischen «BBC» zufolge nicht gegen die jüngsten Entscheidungen seines Bruders, König Charles, gewehrt haben.


Suizid-Gedanken? Hier findest du Hilfe:

  • Diese Stellen sind rund um die Uhr für Menschen in suizidalen Krisen und für ihr Umfeld da.
  • Beratungstelefon der Dargebotenen Hand: Telefonnummer 143 oder www.143.ch
  • Beratungstelefon Pro Juventute (für Kinder und Jugendliche): Telefonnummer 147 oder www.147.ch
  • Weitere Adressen und Informationen: www.reden-kann-retten.ch
  • Adressen für Menschen, die jemanden durch Suizid verloren haben:

    Refugium: Verein für Hinterbliebene nach Suizid

    Nebelmeer: Perspektiven nach dem Suizid eines Elternteils

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