«Dieser Roman ist ein Ereignis» Zürcherin Dorothee Elmiger gewinnt Deutschen Buchpreis

SDA/Helene Laube

14.10.2025 - 05:28

Die Zürcher Autorin Dorothee Elmiger wurde am Montag in Frankfurt für ihren Roman «Die Holländerinnen» mit dem Deutschen Buchpreis 2025 ausgezeichnet. 
Die Zürcher Autorin Dorothee Elmiger wurde am Montag in Frankfurt für ihren Roman «Die Holländerinnen» mit dem Deutschen Buchpreis 2025 ausgezeichnet. 
Bild: Keystone/dpa/Arne Dedert

Für «Die Holländerinnen» erhält die in Wetzikon ZH geborene Autorin Dorothee Elmiger einen der renommiertesten Literaturpreise – pünktlich an ihrem 40. Geburtstag. Das Buch sei ein «faszinierender Trip ins Herz der Finsternis», sagt die Jury.

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  • Der Deutsche Buchpreis geht in diesem Jahr an die Schweizer Schriftstellerin Dorothee Elmiger für «Die Holländerinnen».
  • Die in Wetzikon ZH geborene Autorin, die in New York lebt, galt bereits als eine Favoritin.
  • «Die Holländerinnen» handelt von einer kollektiven Grenzüberschreitung im Regenwald Südamerikas.
  • Elmiger hat nun beste Chancen neben dem Deutschen auch den Schweizer Buchpreis zu bekommen, für den sie ebenfalls nominiert ist.

Der Deutsche Buchpreis geht in diesem Jahr an die Schweizer Autorin Dorothee Elmiger für «Die Holländerinnen». «Dieser Roman ist ein Ereignis», heisst es in der Begründung der Jury. Elmigers Stil sei gleichzeitig distanziert und doch fesselnd und das Buch «ein faszinierender Trip ins Herz der Finsternis». Die in Wetzikon ZH geborene Autorin, die in New York lebt, galt bereits als eine Favoritin. Und: Sie erhält den Preis genau an ihrem 40. Geburtstag.

Elmiger setzte sich gegen fünf weitere Nominierte aus Deutschland und Österreich durch. Damit ist «Die Holländerinnen» der beste deutschsprachigen Roman des Jahres 2025. Das wurde am Montagabend im Römer, dem Rathaus der Stadt Frankfurt am Main, bekanntgegeben.

«Die Holländerinnen» handelt von einer kollektiven Grenzüberschreitung im Regenwald Südamerikas. Erzählt wird die unheimliche Geschichte weitgehend in der indirekten Rede. Eine Autorin berichtet in einer Poetikvorlesung von ihrer Reise in den Dschungel als Teil einer Theatergruppe. Diese ist auf den Spuren zweier holländischer Backpackerinnen, die vor Jahren dort tatsächlich verschwunden sind. Doch das Projekt läuft ziemlich aus dem Ruder: Die Gruppe wird vom Urwald nahezu verschluckt und erzählt sich verstörende Geschichten.

Beste Chancen auf Schweizer Buchpreis

«Je tiefer sie sich im Dickicht und Morast verläuft, desto mehr reisst Elmiger die Leser*innen in einen Sog der Angst. Ihr Roman erzählt von Menschen, die in ihr «dunkelstes Gegenteil» verfallen», findet die Jury. «Indirekt ist dabei nicht nur Elmigers Sprache, sondern auch ihr Verweis auf unsere Gegenwart, die Schritt für Schritt in Selbstüberhebung versinkt.»

Dorothee Elmiger hat nun beste Chancen neben dem Deutschen auch den Schweizer Buchpreis zu bekommen, für den sie ebenfalls nominiert ist. Damit wäre sie die Dritte aus der Schweiz, die nach Kim de l'Horizon (2022 für «Blutbuch») und Melinda Nadj Abonji (2010 für «Tauben fliegen auf») beide Auszeichnungen bekommt. Der Schweizer Buchpreis wird am 16. November im Rahmen des Internationalen Literaturfestivals BuchBasel verliehen.

Der Deutsche Buchpreis ist mit 25'000 Euro dotiert, die übrigen fünf Autor*innen der Shortlist erhalten jeweils 2500 Euro. Im vergangenen Jahr ging die traditionell am Tag vor der Eröffnung der Frankfurter Buchmesse vergebene prestigeträchtige Auszeichnung an die deutsche Autorin Martina Hefter für ihren Roman «Hey guten Morgen, wie geht es dir?».

Die Auszeichnung für den besten deutschsprachigen Roman wird seit 2005 von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels verliehen.