«Tom Ripley fasziniert, weil wir nicht viel über ihn wissen, und was er uns mitteilt, ist nicht unbedingt zuverlässig», sagt Schauspieler Andrew Scott. «Viele Fragen, wie beispielsweise über seine Sexualität, bleiben unbeantwortet. Man kann ihn ebensowenig fassen wie Wasser. Aber dass wir mehr über ihn wissen wollen, ist ein Zeichen guter Kunst.»
Im Gegensatz zu Dickie Greenleaf (Johnny Flynn, mitte) hat seine Freundin Marge (Dakota Fanning) gleich zu Beginn das Gefühl, dass Ripley (Andrew Scott) nicht mit offenen Karten spielt. «Mich als Marge mit Tom verbal zu duellieren, hat Spass gemacht», so Fanning. «Es war auch eine Herausforderung, aber Andrew und ich arbeiten beide auf die gleiche Weise: Freude bei der Arbeit zu haben, ist uns beiden wichtig.»
Als Dickie plötzlich verschwindet, schöpft sein Kumpel Freddie Miles Verdacht. Freddie wird gespielt von Eliot Sumner, dem non-binären Sprössling von Pop-Ikone Sting und Trudie Styler.
Bilder zum Einrahmen: «Jeder Kamera-Ausschnitt sollte aussehen wie ein schönes Foto oder Gemälde», so Regisseur Steven Zaillian, der fünfmal für den Drehbuch-Oscar nominiert war und für den in schwarzweiss gedrehten Holocaust-Film «Schindler’s Liste» (Regie Steven Spielberg) ausgezeichnet wurde.
«Tom Ripley fasziniert, weil wir nicht viel über ihn wissen, und was er uns mitteilt, ist nicht unbedingt zuverlässig», sagt Schauspieler Andrew Scott. «Viele Fragen, wie beispielsweise über seine Sexualität, bleiben unbeantwortet. Man kann ihn ebensowenig fassen wie Wasser. Aber dass wir mehr über ihn wissen wollen, ist ein Zeichen guter Kunst.»
Im Gegensatz zu Dickie Greenleaf (Johnny Flynn, mitte) hat seine Freundin Marge (Dakota Fanning) gleich zu Beginn das Gefühl, dass Ripley (Andrew Scott) nicht mit offenen Karten spielt. «Mich als Marge mit Tom verbal zu duellieren, hat Spass gemacht», so Fanning. «Es war auch eine Herausforderung, aber Andrew und ich arbeiten beide auf die gleiche Weise: Freude bei der Arbeit zu haben, ist uns beiden wichtig.»
Als Dickie plötzlich verschwindet, schöpft sein Kumpel Freddie Miles Verdacht. Freddie wird gespielt von Eliot Sumner, dem non-binären Sprössling von Pop-Ikone Sting und Trudie Styler.
Bilder zum Einrahmen: «Jeder Kamera-Ausschnitt sollte aussehen wie ein schönes Foto oder Gemälde», so Regisseur Steven Zaillian, der fünfmal für den Drehbuch-Oscar nominiert war und für den in schwarzweiss gedrehten Holocaust-Film «Schindler’s Liste» (Regie Steven Spielberg) ausgezeichnet wurde.
25 Jahre ist es her, seit sich Matt Damon als «The Talented Mr. Ripley» durch Italien mogelte und mordete. Nun erhält der Krimi-Klassiker ein «Netflix»-Makover mit der Film-Noir-Serie «Ripley».
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Der Krimi-Klassiker «Der talentierte Mr. Ripley» von Patricia Highsmith startet am 4. April als Serie «Ripley» auf Netflix.
- Über die amerikanische Krimi-Autorin wird in der Schweiz bald ein Spielfilm gedreht.
- Tom Ripley wird von Andrew Scott verkörpert.
- Für die Serie wurde ausserdem eine Katze gecastet.
Tom Ripley (Andrew Scott) kommt mit Buchhalter-Betrügereien in New York gerade so über die Runden, als er von einem reichen Werftbesitzer den Auftrag erhält, dessen Sohn Dickie Greenleaf (Johnny Flynn) in Italien aufzuspüren und ihn zu überzeugen, seine Künstlerambitionen aufzugeben und nach Hause zu kommen.
An der Amalfiküste angekommen, gaukelt Ripley dem verwöhnten Millionärssohn vor, dass sie entfernte Bekannte aus der Studienzeit sind und verfällt selber immer tiefer dem Glauben, dass er wie Dickie und dessen Freundin Marge Sherwood (Dakota Fanning) zu den Schönen und Reichen gehört – oder gehören sollte.
Als Dickie sich vom immer aufdringlicher werdenden Ripley distanzieren will, schreckt dieser auch vor Mord nicht zurück und nimmt die Identität seines Opfers an …
«Ripley ist kein Profikiller»
So viel zur Story. Sein Protagonist sei aber eigentlich kein geschickter Mörder, meint «Ripley»-Drehbuchautor und -Regisseur Steven Zaillian: «Das ist einer der Gründe, warum man sich mit ihm identifizieren kann. Er ist kein Profikiller. Er mordet nicht besser, als wir es tun würden. Er hat die gleichen Bedürfnisse wie wir, nur ausgeprägter. Es treibt ihn an, Furchtbares anzustellen.»
Einsam, von der Gesellschaft isoliert und mit fehlgerichteten Ambitionen ausgestattet: Wie Tom Ripley aus der Kontrolle gerät, geht noch heute genauso unter die Haut wie 1955, als Highsmith den Roman veröffentlichte oder 1960, als er mit Alain Delon in der Hauptrolle zum ersten Mal verfilmt wurde.
«Ripley ist ein Trickkünstler – aber trotz allem ein Künstler», erklärt Andrew Scott («All of Us Strangers», «Spectre») seinerseits die Faszination mit der berühmten Krimi-Figur. «Er wird ignoriert, hat keinen Zugang zu Kunst und Musik, zur Schönheit dieser Welt. Als er einen Hauch davon mitbekommt, wird ihm das bewusst und es weckt die Wut in ihm.» Eine Botschaft der Geschichte sei, dass jeder Mensch Zugang zu Kunst und Schönem verdiene.
Jeder Kamera-Ausschnitt wie ein Gemälde
Die achtteilige Mini-Serie ist denn auch in schönen, kunstvollen Schwarz-Weiss-Bildern festgehalten, die den Krimi-Stil der fünfziger Jahre reflektieren soll: «Der Bestseller war ein Film Noir in Buchform, was für mich bedeutete, ich drehe in schwarzweiss», erklärt Steven Zaillian, der als Drehbuchautor für Steven Spielberg, Martin Scorsese, Ridley Scott und David Fincher mit den grössten Regisseuren Hollywoods zusammen gearbeitet hat.
«Es sollte keine sonnige Postkarte aus Italien werden. Wir drehten auch im Winter und nutzten die düstere, schattenhafte Atmosphäre. Jeder Kamera-Ausschnitt sollte aussehen wie ein schönes Foto oder Gemälde.»
Katze wurde für Serie gecastet
Prominent in Szene gesetzt wird auch ein imposanter Maine-Coon-Kater, der Zeuge von Ripleys Machenschaften wird. «Er ist Italiener, heisst im wirklichen Leben King und war ein Naturtalent», sagt Zaillian lachend.
Dabei war er nicht die erste Casting-Wahl, sondern etwa die dritte: «Es ist schwierig, dass Katzen das tun, was man von ihnen will. Sie sollte einfach da sitzen und zuschauen, was vor sich geht. Seine Vorgänger schafften das nicht: Sie liefen dauernd aus dem Bild. Aber King hat die Regieanweisung fabelhaft hingekriegt.»
Helen Mirren als Patricia Highsmith im Tessin
Für Dakota Fanning ist der Hauptschauplatz Atrani an der Amalfiküste schon fast ihre zweite Heimat, ist sie doch bereits mit Denzel Washington in «Equalizer 3» das treppenreiche Küstendorf emporgeklommen.
Gefilmt wurde aber auch in Rom, Neapel, Palermo und Venedig: «Da wir noch unter Covid-Massnahmen drehten, war ich oft alleine, weil meine Familie und Freunde sich nicht getrauten, mich zu besuchen und ich konnte nicht wie die Schauspieler aus England und Italien an freien Tagen kurz nach Hause.
So habe ich die freie Zeit genutzt und habe die Orte zu Fuss erkundet und lokale Spezialitäten gegessen. Und eingekauft: Beim Shoppen war ich fast nicht zu bremsen.»
Kaum Freizeit hatte indes Andrew Scott: «Ripley ist in 95 % der Szenen – das ist eine Menge Schauspielerei und eine grosse physische Anstrengung, sage ich leicht beschämt, aber es ist wahr», so der Ire.
«In TV-Serien geht es ja oft um ganze Familien, Leute in einem Spital oder auf einem Polizeiposten und die Arbeit wird aufgeteilt. Ich fand bei Johnny und Dakota daher willkommene Zuflucht und vermisste sie sehr, wenn sie nicht da waren.»
Helen Mirren verkörpert Schriftstellerin in der Schweiz
Patricia Highsmith hat zwischen 1970 und 1991 vier weitere Bücher über Tom Ripley geschrieben, von denen zwei mit Dennis Hopper beziehungsweise John Malkovich in der Ripley-Rolle verfilmt wurden.
Bald soll die erste Klappe zu einem Film fallen, in dem für einmal die amerikanische Schriftstellerin selber im Zentrum steht: Helen Mirren wird in «Switzerland» die gebürtige Texanerin, die 1995 im Alter von 74 Jahren in Locarno verstarb, während ihrer letzten Lebensjahre in der Schweiz verkörpern.
Ein Entsandter ihres Verlags, gespielt von Alden Ehrenreich («Oppenheimer»), soll sie dazu bringen, einen weiteren Ripley-Roman zu schreiben. Gedreht wird gemäss Produzent Karl Spoerri im Herbst im Tessin und in Zürich.
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27.03.2024