Helen Mirren spielt die israelische Premierministerin Golda Meir in «Golda». «Ich war Anfang zwanzig, als sie Premierministerin wurde und in meinem Bewusstsein die erste Frau, die ein Land regierte», erinnert sich Helen Mirren. «Golda» dreht sich hauptsächlich um den Jom-Kippur-Krieg von 1973 und weist erstaunliche Parallelen zur aktuellen Lage auf.
Verhandlungen bei einem Teller Suppe und einer Zigarette: Die israelische Premierministerin und Kettenraucherin Golda Meir (Helen Mirren) und US-Aussenminister Henry Kissinger (Liev Schreiber) während des Jom-Kippur-Krieges von 1973.
«Ich bin generell für sanftes Make-up, denn die Transformation als Schauspielerin muss letztlich von innen kommen», so Helen Mirren. «Aber in diesem Fall haben mir die zwei Stunden jeden Morgen in der Maske geholfen, mich in Golda zu verwandeln.»
«Mein Vater war im Jom-Kippur-Krieg und uns wurde gesagt, Golda Meir sei dafür verantwortlich. Nach ihr wurden entsprechend keine Strassen und Spielplätze benannt», erinnert sich der israelische Regisseur Guy Nattiv an das Image, das Golda Meir in seiner Jugend anhaftete. «Aber wie sich herausstellte, war das nicht ganz richtig. Sie war leichter zu beschuldigen, weil sie älter, nicht in Israel geboren und eine Frau war. Ich hoffe mit dem Film, die Sicht etwas zurechtzurücken.»
«Ich habe schon öfter Jüdinnen gespielt, aber ich bin nicht jüdisch. Das habe ich Guy beim ersten Meeting gesagt und ich hätte es verstanden, wenn er mir deswegen die Rolle nicht hätte anbieten wollen», erklärt Mirren. Für Guy Nattiv war das jedoch kein Problem: «Helen war mit 29 Jahren im Kibbutz und bereiste das Land. Sie kennt Israel aus jener Zeit», so der 40-jährige.
Helen Mirren spielt die israelische Premierministerin Golda Meir in «Golda». «Ich war Anfang zwanzig, als sie Premierministerin wurde und in meinem Bewusstsein die erste Frau, die ein Land regierte», erinnert sich Helen Mirren. «Golda» dreht sich hauptsächlich um den Jom-Kippur-Krieg von 1973 und weist erstaunliche Parallelen zur aktuellen Lage auf.
Verhandlungen bei einem Teller Suppe und einer Zigarette: Die israelische Premierministerin und Kettenraucherin Golda Meir (Helen Mirren) und US-Aussenminister Henry Kissinger (Liev Schreiber) während des Jom-Kippur-Krieges von 1973.
«Ich bin generell für sanftes Make-up, denn die Transformation als Schauspielerin muss letztlich von innen kommen», so Helen Mirren. «Aber in diesem Fall haben mir die zwei Stunden jeden Morgen in der Maske geholfen, mich in Golda zu verwandeln.»
«Mein Vater war im Jom-Kippur-Krieg und uns wurde gesagt, Golda Meir sei dafür verantwortlich. Nach ihr wurden entsprechend keine Strassen und Spielplätze benannt», erinnert sich der israelische Regisseur Guy Nattiv an das Image, das Golda Meir in seiner Jugend anhaftete. «Aber wie sich herausstellte, war das nicht ganz richtig. Sie war leichter zu beschuldigen, weil sie älter, nicht in Israel geboren und eine Frau war. Ich hoffe mit dem Film, die Sicht etwas zurechtzurücken.»
«Ich habe schon öfter Jüdinnen gespielt, aber ich bin nicht jüdisch. Das habe ich Guy beim ersten Meeting gesagt und ich hätte es verstanden, wenn er mir deswegen die Rolle nicht hätte anbieten wollen», erklärt Mirren. Für Guy Nattiv war das jedoch kein Problem: «Helen war mit 29 Jahren im Kibbutz und bereiste das Land. Sie kennt Israel aus jener Zeit», so der 40-jährige.
Helen Mirren und der israelische Filmemacher Guy Nattiv hätten nie gedacht, dass sich die Geschichte ähnlich wiederholt. blue News sagen sie, was sie aus dem Jom-Kippur-Krieg in ihrem Film «Golda» für die Zukunft Israels schliessen.
Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen
- Helen Mirren verkörpert im Film «Golda» die israelische Premierministerin Golda Meir.
- Im Film geht es um den Yom Kippur Krieg von 1973.
- Wegen der aktuellen Situation stehe «Golda» in einem gewissen Kontext, so Helen Mirren.
Als «Golda» Ende August in die Kinos kam, hätte niemand gedacht, wie brandaktuell der Film über die israelische Premierministerin Golda Meir und den Yom Kippur Krieg von 1973 sich zwei Monate später anfühlen würde.
Am 6. Oktober 1973 lancierten ägyptische und syrische Streitkräfte eine Offensive, worauf die IDF und der israelische Geheimdienst nicht vorbereitet waren. Es kam zum Krieg.
Im Film wird um «Waffenruhe» und einen «Korridor für humanitäre Hilfe» gestritten – Forderungen, die dem Publikum nach der Hamas Attacke auf Israel 50 Jahre später und der darauffolgenden Bombardierung von Gaza nur zu vertraut vorkommen dürften.
«Was passiert ist, ist so schrecklich», reagiert Golda Meir-Darstellerin Helen Mirren während einer virtuellen Pressekonferenz im November auf die aktuelle Lage.
Krieg schlägt in Hollywood hohe Wellen
«Es ist so emotional, kompliziert und herzzerbrechend. Es ist ein Teil davon, womit diese Region seit der Erschaffung des Staates Israel und zuvor, ich denke da auch an die Kreuzzüge, ringt.»
Sie überlegt. «Der Wert des Films liegt darin, dass er an einen wichtigen Teil der israelischen Geschichte erinnert. Das Land Israel ist unter ständiger Attacke und andere Länder würden es gerne ausgelöscht sehen. Was jetzt passiert ist, ist so weltbewegend in jeder denkbaren Weise und stellt ‹Golda› in einen gewissen Kontext. Aber bevor ich mich weiter verheddere, gebe ich das Wort an den Regisseur Guy Nattiv weiter.»
Helen Mirren ist zu Recht vorsichtig: Der Krieg in Gaza hat auch in Hollywood hohe Wellen geschlagen und was man dazu sagt, wird genauestens unter die Lupe genommen.
Hollywood-Stars spüren Konsequenzen
Schauspielerin Susan Sarandon wurde von ihren Agenten wegen ihrer Rede an einer pro-palestinensischen Kundgebung als Klientin fallen gelassen. Melissa Barrera, die die Hauptrolle in «Scream VII» hätte spielen sollen, wurde wegen ihrer Social-Media-Kommentare und dem Teilen von Posts, die Israeli Attacken als «Genozid» und Israel als «kolonisiertes Land» bezeichnen, gefeuert.
Und die Star-Agentin Maha Dakhil wurde wegen ihrer «Genozid»-Posts von der mächtigen Hollywood-Agentur CAA intern degradiert. Kolleg*innen forderten auch ihre Entlassung, doch gemäss Hollywood-Insider-Berichten legte kein Geringerer als Tom Cruise ein Wort bei ihren Bossen für sie ein.
«Wir alle wollen Frieden»
Aber zurück zu den Machern des Films «Golda», die derzeit wie viele andere in der Award-Season in Los Angeles um Stimmen kämpfen. Der aus Tel Aviv stammende «Golda»-Regisseur Guy Nattiv nimmt Helen Mirrens Faden an der virtuellen PK auf und erklärt, wie sich die Geschichte zurzeit wiederholt:
«Der Hochmut der Regierung nach dem Sechstage-Krieg (Anm. d. Red.: von 1967) führte zur Blindheit von 1973. Das gleiche Debakel, die gleichen Fehler der Kommandanten und des Premierministers sehen wir heute. Immerhin: Drei Jahre nach dem Yom Kippur Krieg gab es das Friedensabkommen zwischen Sadat und Begin, das heute noch hält.»
Guy Nattiv hofft, dass Frieden auch in Zukunft möglich ist, aber die Hürde ist hoch: «Hamas muss eliminiert werden und der israelische Premier Minister muss gehen. Golda Meir übernahm Verantwortung und trat 1974 zurück. Von Benjamin Netanyahu habe ich noch nicht gehört, dass er Verantwortung übernimmt. Ich hoffe sehr, dass wir nach diesem Krieg neue Leader auf beiden Seiten haben. Gaza soll aufblühen. Wir alle wollen Frieden. Wir alle wollen eine Zweistaaten-Lösung.»
1973 wie 2023 steht die USA an der Seite Israels. In «Golda» werden die USA durch den damaligen Aussenminister Henry Kissinger, gespielt von Liev Schreiber, personifiziert.
«Was wir nicht wussten: Zwei Tage bevor er zum Drehen kam, hatte Liev Kissinger getroffen und alle Infos zur Begegnung mit Golda Meier direkt von ihm bekommen», verrät Guy Nattiv.
«Sie hat alle Manipulationsregister einer Grossmutter und Mutter gezogen und presste die Lieferungen aus ihm heraus, die sie benötigte. Die Film-Szene in der Küche, ist ziemlich nahe an dem, was tatsächlich passierte.»
Helen Mirren traf Henry Kissinger
Auch Helen Mirren traf einst Kissinger, der letzte Woche im Alter von 100 Jahren verstarb, persönlich. «Es war in der Opera. Ich sass neben ihm, aber wusste nicht, dass ich einmal Golda Meir spielen würde, sonst hätte ich ihn nach ihr gefragt.»
Die Schauspielerin nahm den umstrittenen Jahrhundertdiplomaten als «sehr charismatisch und charmant» wahr. «Ich kann mir gut vorstellen, dass er und Golda gut miteinander auskamen. Sie waren beide keine Schönlinge, aber beide hatten Charme und waren hochintelligent.»
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01.12.2023