73. AusgabeDas Locarno Film Festival 2020 startet mit einer Kuh
fts
5.8.2020
«Locarno 2020 – For the Future of Films», die Ausgabe des Locarno Film Festivals im Jahr des Lockdowns, beginnt heute. Und zwar mit einem Film, der wegen der Coronakrise nicht mehr im Kino gezeigt werden konnte – «First Cow» von Kelly Reichardt.
Locarno 2020 kann losgehen: Heute um 21:30 Uhr beginnt die Vorführung von Kelly Reichardts «First Cow» auf der Leinwand im GranRex, einer US-Filmemacherin, die auch in der internationalen Jury des Wettbewerbs «The Films After Tomorrow» vertreten ist.
Der Film, der beim Telluride-Festival und bei der Berlinale Anfang 2020 zu sehen war, konnte die Magie der Kinosäle aufgrund des Lockdowns nicht erleben. Einen besseren Film, um eine der Zukunft und der Unterstützung der Filmindustrie gewidmete Ausgabe neu zu starten, könnte es gar nicht geben.
Liveschaltung mit Kelly
Vor der Vorführung von «First Cow» empfängt das Festival sein Publikum jedoch mit der Eröffnungszeremonie von Locarno 2020, die auch online auf der Website des Filmfestivals von Locarno zu sehen ist. Während der Zeremonie mit der künstlerischen Leiterin Lili Hinstin, ihren Gästen und dem GranRex wird die Regisseurin Kelly Reichardt live zugeschaltet, um an dem Abend teilzunehmen und das Publikum bei der Vorführung ihres Films zu begleiten. Es ist ein neues Kapitel in einer Karriere, die dank Werken wie «Night Moves» (2013) und «Certain Women» (2016) weltweit geschätzt wird.
121 Filme – in den Kinos und online
«First Cow» wird nur der erste von vielen Filmen im Programm von Locarno 2020 sein. Die diesjährige Ausgabe des Filmfestivals bietet dem Publikum 121 Filme mit 83 Onlinevorführungen, 40 Premieren und 63 weiteren Filmvorführungen in den Kinos in Locarno (im PalaCinema, PalaVideo und GranRex). Auch finden Gespräche sowie die Masterclass statt und es werden Beiträge der Teilnehmer der Wettbewerbe «The Films After Tomorrow» und «Pardi di domani» gezeigt.
Am Ende der Lockdown
Am 15. August schliesst Locarno 2020 seine Tore mit einer Nacht der Kurzfilme. Zuerst «La France contre les Robots», von Jean-Marie Straub, ein Meister des französischen Films, der 2017 während des Filmfestivals von Locarno mit dem «Goldenen Leoparden» ausgezeichnet wurde. Dann folgt die Filmsammlung «Lockdown by Swiss Filmmakers», das heisst neun Kurzfilme von Schweizer Filmschaffenden, die während der Monate des Lockdowns weiterhin Kino machen wollten und von einem verdrehten Alltag erzählen.
Swisscom, dazu gehört auch «Bluewin», ist Medienpartner des LFF.