Dank MillionenbudgetsWie Hollywoodstars die Gaming-Welt erobern
Von Fabian Tschamper
14.7.2020
Wie Hollywood-Stars die Gaming-Welt erobern
So echt und doch computeranimiert: Giancarlo Esposito («Breaking Bad») wird in «Far Cry 6» den Bösewicht spielen, Keanu Reeves' Rolle in «Cyberpunk 2077» wird wohl eher eine unterstützende für den Spieler.
Bild: Ubisoft/CDPR
Kevin Spacey übernahm eine Rolle in «Call of Duty: Advanced Warfare».
Bild: Activision
Vor der Oscarauszeichnung zeigte Rami Malek sein Können im Videospiel «Until Dawn» – ein sehr makabres Horrorgame.
Bild: Sony Entertainment
Der Schwede Peter Stormare spielt einen Therapeuten in selbigem Spiel – unheimlich gut.
Bild: Sony Entertainment
Hayden Panettiere hatte schon Erfahrung mit Videospielen, diesmal allerdings sieht man sie auch physisch.
Bild: Sony Entertainment
Wie Hollywood-Stars die Gaming-Welt erobern
So echt und doch computeranimiert: Giancarlo Esposito («Breaking Bad») wird in «Far Cry 6» den Bösewicht spielen, Keanu Reeves' Rolle in «Cyberpunk 2077» wird wohl eher eine unterstützende für den Spieler.
Bild: Ubisoft/CDPR
Kevin Spacey übernahm eine Rolle in «Call of Duty: Advanced Warfare».
Bild: Activision
Vor der Oscarauszeichnung zeigte Rami Malek sein Können im Videospiel «Until Dawn» – ein sehr makabres Horrorgame.
Bild: Sony Entertainment
Der Schwede Peter Stormare spielt einen Therapeuten in selbigem Spiel – unheimlich gut.
Bild: Sony Entertainment
Hayden Panettiere hatte schon Erfahrung mit Videospielen, diesmal allerdings sieht man sie auch physisch.
Bild: Sony Entertainment
Jüngst zeigte sich «Breaking Bad»-Bösewicht Giancarlo Esposito bei «Far Cry 6» und Keanu Reeves bei «Cyberpunk 2077». Die Gaming-Industrie begibt sich auf Augenhöhe mit Hollywood. Wie kommt's?
Videospiele kämpfen nun seit Jahrzehnten um Akzeptanz in der Öffentlichkeit, ihr Ruf ist mitunter noch ein negativer. Doch in den vergangenen Jahren entwickelte sich ein Aufwärtstrend, der nicht so schnell zu stoppen ist. Games haben Millionenbudgets und können so riesige Marketingstrategien fahren – Plakate am Hollywood Boulevard, Werbung im Fernsehen, freilich Posts auf allen Social-Media-Kanälen und eben auch mit grossen Namen, die Aufmerksamkeit generieren und die man nun für ihre Mühe auch bezahlen kann.
Diese Woche veröffentlichte der Spielehersteller Ubisoft den Trailer zum sechsten Teil ihrer «Far Cry»-Reihe. In diesen Games dreht es sich meist um eine dystopische Welt, in der der Protagonist wieder für Ordnung zu sorgen hat. In diesem Trailer hört und sieht der Zuschauer Giancarlo Esposito – bekannt seit seiner Rolle als Drogenboss Gustavo Fring in der Erfolgsserie «Breaking Bad».
Die Welten des Schauspiels und Gamings kollidieren und geben sich gegenseitig neue Qualitäten: Seit es möglich ist, den ganzen Körper mithilfe von «Body Motion Capture» in eine virtuelle Welt zu setzen, hat das Schauspiel eine neue Dimension. Esposito ist in «Far Cry 6» nicht mehr nur – wie früher – eine Stimme. Er ist mit seinem ganzen Körper im Videospiel, er gibt diesem Charakter Tiefe, was dem Game eine unglaubliche Qualität zugutekommen lässt. Gleiches wird hoffentlich auch bei «Cyberpunk 2077» mit der hölzernen Visage von Keanu Reeves passieren. Der Wiedererkennungswert dieser Schauspieler kombiniert mit einer Welt, die Hollywood so wohl nicht erschaffen könnte, ist für Fans von Film und Gaming unbezahlbar.
Was nicht heisst, dass es vor fünf oder zehn Jahren nicht gemacht wurde. Doch werben wollte man damit nicht, da die Gesichter der jeweiligen Stars doch recht pixelig daher kamen. Das bis anhin bekannteste Beispiel einer Kollaboration ist wohl «Death Stranding» vom japanischen Wirrkopf Hideo Kojima. Er arbeitete dort mit Norman Reedus («The Walking Dead») zusammen, der den Protagonisten verkörperte. Aber auch Mads Mikkelsen («Casino Royale»), Guillermo del Toro («The Shape of Water») oder Late-Night-Host Conan O'Brien waren physisch im Videospiel präsent.
Um einem Spiel die nötige Tiefe und ein Gewicht zu geben, dafür reichen Synchronsprecher manchmal einfach nicht. Manchmal braucht es Schauspielerinnen und Schauspieler, um eine Geschichte entsprechend zu erzählen. Zur Veranschaulichung das Beispiel der «Mass Effect»-Serie: Darin spielt man als Commander Shepherd, der im Verlaufe der Geschichte eine Alieninvasion aufhalten soll. Speziell im zweiten Teil hat der Hersteller Bioware keine Kosten gescheut: Keith David («Armageddon») hatte eine grössere Rolle, Carrie-Ann Moss («Matrix») war dabei, ja sogar Martin Sheen konnte Bioware engagieren – ein Starauflauf der Sonderklasse. «Mass Effect» wurde dann auch entsprechend gefeiert von der Fangemeinde und dies nicht nur aufgrund der Story, sondern auch wegen deren Präsentation mithilfe dieser professionellen Damen und Herren.
Auch Kevin Spacey war schon Teil eines Videospiels: Die äusserst erfolgreiche «Call of Duty»-Reihe hat den Schauspieler für ihren Ableger «Advanced Warfare» engagiert. Oscarpreisträger Rami Malek («Bohemian Rhapsody») spielte im Horrorgame «Until Dawn» einen grossen Part, damit aber nicht genug: Der schwedische Schauspieler Peter Stormare («Constantine») und die Amerikanerin Hayden Panettiere waren ebenfalls mit dabei. Letztere spricht zudem – neben dem Schauspiel – den Charakter Kairi in der beliebten Videospielserie «Kingdom Hearts».
In Zukunft werden wohl immer mehr Spielehersteller bekannte Schauspieler für ihre tragenden Rollen engagieren. Jüngster Knüller war eben Giancarlo Esposito, nun wartet die Gaming-Community eigentlich nur noch auf Rockstar Games, die seit Jahrzehnten die «Grand Theft Auto»-Serie herausgeben. Wen werden wir bei «GTA 6» wohl zu Gesicht bekommen?