Berlin 2018: Liselotte Pulver freut sich über die Auszeichnung für ihr Lebenswerk bei der 70. Verleihung des Medienpreises Bambi.
Zürich 2012: Sie gewinnt den Lifetime SwissAward 2011.
Junge Lilo: undatiertes Foto.
Der Schauspieler O.W. Fischer (1915-2004) in der Rolle des Hauptmann Blunschli und seine Filmpartnerin Liselotte Pulver als Raina Petkoff im Film «Helden», aufgenommen 1958.
Liselotte Pulver und O. W. Fischer, die Hauptdarsteller in «Frühstück im Doppelbett» (1963). Wöhrend einer Kaffepause-
Nadja Tiller (l), Lieselotte Pulver und Hansjörg Felmy in einer Szene des Films «Die Buddenbrooks». Fotografiert am 23. Oktober 1959 in den Real Filmstudios in Hamburg Wandsbeck.
Liselotte Pulver: Aus ihrem Fotoalbum
Berlin 2018: Liselotte Pulver freut sich über die Auszeichnung für ihr Lebenswerk bei der 70. Verleihung des Medienpreises Bambi.
Zürich 2012: Sie gewinnt den Lifetime SwissAward 2011.
Junge Lilo: undatiertes Foto.
Der Schauspieler O.W. Fischer (1915-2004) in der Rolle des Hauptmann Blunschli und seine Filmpartnerin Liselotte Pulver als Raina Petkoff im Film «Helden», aufgenommen 1958.
Liselotte Pulver und O. W. Fischer, die Hauptdarsteller in «Frühstück im Doppelbett» (1963). Wöhrend einer Kaffepause-
Nadja Tiller (l), Lieselotte Pulver und Hansjörg Felmy in einer Szene des Films «Die Buddenbrooks». Fotografiert am 23. Oktober 1959 in den Real Filmstudios in Hamburg Wandsbeck.
Ohne das legendäre Lachen geht es bei Liselotte Pulver bis heute nicht. Mit 90 schwelgt die Schauspielerin gerne in Erinnerungen an vergangene Zeiten – und tritt ab und zu auch noch aufs Gaspedal.
Der Reporter der Zeitschrift «Film» war angesichts von Liselotte Pulver aus dem Häuschen: «Eine junge, seidenhaarige Jagdhündin ist diesem Wesen ähnlich, so wach beobachtend, so schnell und klug auf jeden Eindruck reagierend, so etwas unbeholfen schlank, flink, verspielt und mit einem so ahnenden Auge», schrieb der Mann 1953 verzückt über «Liselotte aus der Schweiz.» Man ahnt das legendäre Lachen, das der Schweizer Schauspielerin bei diesen Zeilen aus der Kehle kommt.
Die Stilblüte mit der Jagdhündin hat sie aus ihrem umfangreichen Privatarchiv gefischt. Das Beste daraus, Fotos, Briefe, Filmplakate, Artikel und private Aufzeichnungen präsentiert sie in einem neuen Buch: «Was vergeht, ist nicht vergessen». Sie lädt Leser damit zu einer Reise in die Zeit des Wirtschaftswunderkinos ein.
Sie lache weiter laut und gerne, schreibt sie, zum Beispiel, wenn sie an ihrem Seniorenheim in ihrer Heimatstadt Bern durch die Felder spaziert und eine galoppierende Kuh sieht. Die Botschaft: Mir geht's gut. Sie ist sogar noch mit ihrem Mercedes Coupé unterwegs, wenn ihr der Sinn danach steht.
Pulver beschreibt etwa, wie sie unter Billy Wilders Regie ihren «Traum von der Sexbombe» verwirklichen durfte. Als Fräulein Ingeborg tanzte sie 1961 im Pünktchen-Kleid und mit aufgepepptem Busen in Wilders Film «Eins, Zwei, Drei» so verführerisch auf dem Tisch, dass buchstäblich die Wände wackelten – und zeigte damit, dass sie das Zeug zur Schweizer Antwort auf Hollywood-Star Marilyn Monroe hatte.
Dabei setzte Pulver in den Nachkriegs- und Wirtschaftswunderjahren in ihren Rollen eher auf burschikos als sexy. Wie 1955 in «Ich denke oft an Piroschka», in dem Film betörte sie als junge Ungarin Piri einen deutschen Studenten. Der Name des Ortes, Hódmezővásárhely, gehe ihr bis heute ohne Probleme über die Lippen, schreibt Pulver. Im «Wirtshaus im Spessart» wickelt sie als Räuberbraut einen verarmten Grafen um den Finger.
Pulver stand mit Filmgrössen wie Hans Albers, Gustaf Gründgens, Heinz Rühmann, Curd Jürgens, O.W. Fischer und Hardy Krüger vor der Kamera, und in Frankreich unter anderem mit Jean Gabin. Sie habe sich in jeden ihrer Co-Stars verliebt, hat sie oft erzählt. Rühmann sei ihr lebenskluger Ratgeber gewesen, Jürgens ihr kritischer Geist. «Du hast einen Scheissfilm gemacht, mach schnell einen anderen hinterher», habe er ihr bei einer Gala mal ins Ohr geraunt, ehe er lächelnd weiterging.
Pulver träumte von einer Weltkarriere, und drehte Ende der 50er-Jahre tatsächlich auch in Hollywood. Sie hätte neben Charlton Heston in «El Cid» vor der Kamera stehen können, doch sagte sie wegen Dreharbeiten in Deutschland ab. «El Cid» wurde mit Sophia Loren ein Welterfolg. «Die Unterschätzte, die fast ein Weltstar geworden wäre», schrieb die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» einmal über Pulver.
Der Film, den Pulver stattdessen drehte, brachte ihr aber privates Glück: In «Gustav Adolfs Page» lernte sie den deutschen Schauspieler und Regisseur Helmut Schmid kennen. 1961 heirateten die beiden, ein Jahr später drehten sie zusammen «Kohlhiesels Töchter».
«Er war mein Nonplusultra», schreibt Pulver über ihre grosse Liebe. Schmid starb 1992. Die beiden bekamen zwei Kinder. Sohn Marc-Tell lebt mit seiner Familie in Pulvers einstigem Haus in Perroy am Genfersee. Tochter Mélisande stürzte 1989 mit 21 Jahren vom Berner Münster.
Pulver ist zwar vor allem als Fräulein-Wunder in witzigen Komödien in Erinnerung, sie konnte aber auch ernste Rollen spielen: als Schriftstellerin Juliane Thomas im Kinoerfolg «Die Zürcher Verlobung» 1957 an der Seite von Paul Hubschmid etwa, als Zaza in «Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull» 1957, in den «Buddenbrooks» oder als lesbische Äbtissin in der Diderot-Verfilmung «Die Nonne».
Mit dem Aufkommen des Neuen Deutschen Films Ende der 60er-Jahre war ihre Glanzzeit vorbei. In der Ära von Regisseuren wie Werner Fassbinder und Wim Wenders war statt Unterhaltung im Film Gesellschaftskritik angesagt. «Für mich brachen schwierige Zeiten an. Ich war bei den Machern des Neuen Deutschen Films nicht die erste Wahl», schreibt sie. Sie drehte weniger Filme. In den 80er-Jahren war sie in der «Sesamstrasse» im Kinderfernsehen. Ihr letzter Kinofilm war «Das Superweib» 1996 mit Veronica Ferres. «Nein, es wird keinen weiteren Film mit mir geben», stellt sie in dem Buch klar.
«Liselotte Pulver – Eine Hommage» läuft am Samstag, 12. Oktober, um 14.05 Uhr auf SRF 1. Mit Swisscom Replay TV können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.
Sendung ist älter als 7 Tage und nicht mehr verfügbar.
Liselotte Pulver - Eine Hommage
Sa 12.10. 14:05 - 14:40 ∙ SRF 1 ∙ CH 2019 ∙ 35 Min
Sendung ist älter als 7 Tage und nicht mehr verfügbar.
Die Serien-Highlights im Oktober
Das sind die Serien-Hits im Oktober
Lange mussten sich die Fernsehzuschauer gedulden, nun ist es endlich soweit: «The Handmaid's Tale – Der Report der Magd» mit «Mad Men»-Star Elisabeth Moss feiert seine Free-TV-Premiere bei SRF 1. Doch die mehrfach ausgezeichnete Dystopie ist längst nicht das einzige Serien-Highlight, das im Oktober ansteht.
Seit August haben Superman-Fans Gewissheit: Die zweite Staffel von «Krypton», die Syfy (über Teleclub empfangbar) ab 3. Oktober als Schweizer Premiere zeigt, wird die letzte des Superman-Prequels sein. Für Supermans Opa Seg-El (Cameron Cuffe) birgt sie noch grosse Herausforderungen: General Dru-Zod hat den titelgebenden Planeten erobert.
Mit der fünften Staffel (4. Oktober) übernimmt Netflix die gefährlichste Gang von Birmingham: In den neuen Folgen von «Peaky Blinders» hat Tommy Shelby (Cillian Murphy) mit den Folgen der Weltwirtschaftskrise zu kämpfen. Und zwar nicht nur als Oberhaupt eines Gangsterclans, sondern auch als frischgebackener Parlamentsabgeordneter.
Ihren Sohn nach dem Tod ihres Mannes allein gross zu ziehen, ist für Nicole (Alisha Wainwright) schwer genug. Doch es wird nicht leichter, als der kleine Dion (Ja'Siah Young) in «Raising Dion» (4. Oktober, Netflix) übernatürliche Kräfte entwickelt. Gemeinsam mit dem besten Freund ihres Mannes versucht sie herauszufinden, woher Dion diese Fähigkeiten hat – und wie sie sich am besten geheim halten lassen.
Wie es im Kino mit der Justice League weitergeht, steht in den Sternen, doch eines ihrer Mitglieder hat ab 7. Oktober bei Amazon neue Pläne: Cyborg, hier gespielt von Joivan Wade, sammelt für eine geheime Mission ein paar andere Superhelden um sich, die fortan als «Doom Patrol» die Welt ein wenig sicherer machen. Und ein wenig selbstironischer.
Für die nächsten zehn Jahre von «The Walking Dead» hätten sie sicher noch genügend Material, für eine elfte und zwölfte Staffel definitiv, erklärte Josh Sapan, Senderchef von AMC, im Herbst 2018. Der Kampf gegen Whisperer und Beisser scheint für Michonne (Danai Gurira) und Co. also noch nicht abgeschlossen. Staffel 10 startet am 7. Oktober bei Fox (über Teleclub empfangbar).
Menschenfleisch-Dinner, Behindertenwitze oder Flirts mit Minderjährigen: Nach zwei Staffeln der wunderbaren Comedy-Serie «Jerks» war man in Sachen Fremdscham und politischer Inkorrektheit bereits einiges gewohnt. Dass da noch mehr geht, beweist nun die dritte Staffel ab 8. Oktober, 22.50 Uhr, bei ProSieben.
Wer hat den Mann der Wirtin ermordet? Diese Frage steht im Mittelpunkt der neuen Eigenproduktion «Prost Mortem» von 13th Street (über Teleclub empfangbar), in der laut Sender «deutsch-österreichischer Kneipenflair auf kriminelle Machenschaften trifft.» Gebechert und gemordet wird ab 9. Oktober, 21.00 Uhr, unter anderem mit Simon Schwarz aus den Eberhofer-Krimis.
In einem emotionalen Video nahm Dwayne «The Rock» Johnson Ende August Abschied von «Ballers». Denn die fünfte Staffel, die Sky 1 (über Teleclub empfangbar) ab 10. Oktober zeigt, wird die letzte sein. In den finalen Episoden zieht seine Figur Spencer gegen die NCAA vor Gericht – und hebt den Kampf auf eine persönliche Ebene.
Der Cliffhanger am Ende der dritten Staffel versetzte «Riverdale»-Fans in Aufruhr – und der Trailer trug nicht zur Beruhigung bei: Jughead (Cole Sprouse) scheint verschwunden zu sein. Doch bevor sein Geheimnis gelüftet wird, beginnt die vierte Staffel am 10. Oktober bei Netflix mit einer Gedenkepisode an den verstorbenen Darsteller Luke Perry.
Im Jahr 2013 endete das fesselnde Drogen-Krimi-Drama «Breaking Bad» mit einer fulminanten Schiesserei und vielen Toten. Einer schaffte es allerdings zu überleben: Jesse Pinkman (Aaron Paul). Um ihn und seine Flucht geht es nun auch im Thriller «El Camino – Ein Breaking Bad Film», der ab 11. Oktober auf Netflix verfügbar ist.
Eine drogensüchtige Hauptfigur, Selbstverletzung und viel Sex – kein Wunder, dass «Euphoria» bei Elternverbänden in den USA nicht auf Gegenliebe stiess. Die TV-Kritiker zeigten sich jedoch sehr angetan von den inneren Kämpfen der Teenagerin Rue, die von «Spider-Man»-Star Zendaya gespielt wird. Ab 16. Oktober zeigt Sky Atlantic HD (über Teleclub empfangbar) die kontroverse Serie.
Wie viele bekannte Gesichter kann man in eine Serie packen? Bei «Modern Love» (18. Oktober) wagt Amazon das Experiment: Die Hollywoodstars Anne Hathaway, Andy Garcia, Catherine Keener sowie Serienidole wie Andrew Scott («Sherlock») und John Slattery («Mad Men») sind nur ein paar der Stars, die in den acht Geschichten über Liebe auftreten.
Nach dieser Spa-Behandlung werde er ein besserer Mensch sein, wurde Miles (Paul Rudd) im Netflix-Original «Living With Yourself» (Start: 18. Oktober) versprochen. Und tatsächlich fühlt er sich danach wie ein neuer Mensch und viel glücklicher – bis sein altes Ich in voller Lebensgrösse vor ihm steht und gern sein Leben wieder zurück hätte.
Einmal im Jahr findet die grosse Säuberungsnacht statt, in der für zwölf Stunden alle Verbrechen erlaubt sind. Während die erste Staffel die Nacht selbst erörterte, geht es in der zweiten Season der Horrorserie «The Purge – Die Säuberung» (18. Oktober, Amazon) vor allem um den Zeitraum zwischen den Todesnächten – und um die «God»-Maske
Drei britische Königinnen spielte Helen Mirren im Laufe ihrer Film- und TV-Karriere bereits, nun darf die Oscarpreisträgerin eine russische Zarin porträtieren: In Skys Eigenproduktion «Catherine the Great», die ab 24. Oktober bei Sky Atlantic HD läuft, spielt sie Katharina die Grosse, die ihre Herrschaftsposition mit aller Macht verteidigen will.
Anfang 2018 sorgte SRF zwei mit der cleveren Eigenproduktion «Seitentriebe» für Aufsehen. Nun geht die tragikomische Geschichte rund um die Liebeskrisen dreier Paare endlich in die zweite Runde (ab 28. Oktober). Wieder mit von der Partie: Gianni (Nicola Mastroberardino) und Nele (Vera Bommer). Können die beiden ihre Ehe retten? Oder ist der Zug längst abgefahren?
Nachdem «The Handmaid's Tale – Der Report der Magd» hierzulande nur zum Streamen, Leihen oder Kaufen verfügbar war, hat sich SRF 1 nun die Rechte an der eidgenössischen Free-TV-Ausstrahlung gesichert. Ab 30. Oktober, 23.00 Uhr, entführt die preisgekrönte erste Staffel in ein faschistisches Regime, in dem Frauen zu «Gebärmaschinen» degradiert wurden.
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