Oscars 2019Oscars 2019: Diese Filme sind im Rennen
Christoph Schelb
12.2.2019
Ist es der da, der da – oder der da? Acht Filme haben die Chance, bei den diesjährigen Oscars ein Goldmännchen abzustauben. Wir stellen sie vor.
Black Panther
Ein Marvel-Film schreibt Oscar-Geschichte.
Bis zu diesem Jahr gelang es keiner Comic-Verfilmung, bei den Oscars in der Kategorie «Bester Film» nominiert zu werden. Der 18. Film des Marvel Cinematic Universe hat diesen Bann nun gebrochen. «Black Panther» von Regisseur Ryan Coogler ist seit seinem Kinostart im Februar 2018 zu einem popkulturellen Phänomen geworden. Der erste grosse Comic-Blockbuster mit einem fast ausschliesslich afroamerikanischen Cast bestimmte Monate lang die Schlagzeilen und hat weltweit über 1,3 Milliarden Dollar eingespielt. Der Film handelt vom jungen König von Wakanda, der entscheiden muss, was für eine Art Herrscher er sein möchte. Dabei behandelt der Film Themen wie Repräsentation und Identität.
Ein afroamerikanischer Polizist startet einen Undercover-Einsatz beim Ku-Klux-Klan. Was wie der Beginn eines bösen Witzes klingt, ist die wahre Geschichte von Ron Stallworth, der dies in den Siebzigern tatsächlich wagte. Während Stallworth am Telefon mit dem «Klan» kommunizierte, musste für die Treffen jeweils ein weisser Polizist einspringen. Spike Lee hat daraus einen äusserst unterhaltsamen Thriller gemacht, bei dem auch der Humor nicht zu kurz kommt. Der Regisseur macht jedoch gegen Ende hin unmissverständlich klar, dass die Realität kaum Anlass zum Lachen gibt. Dies tut der Filmemacher, indem er echte Bilder der gewaltsamen Demonstrationen in Charlottesville im Jahre 2017 zeigt. Harter Stoff, der richtig aufrüttelt und nicht ignoriert werden kann.
Der Band «Queen» und ihrem verstorbenen Lead-Singer Freddie Mercury wird in diesem Musiker-Drama ein filmisches Denkmal gesetzt. Dabei hatte der Streifen hinter den Kulissen mit jeder Menge Problemen zu kämpfen. Der ursprünglich angeheuerte Regisseur Bryan Singer wurde nach Streitereien mit Cast und Crew wenige Wochen vor dem Ende der Dreharbeiten gefeuert. Dem Endprodukt hat es nicht geschadet. Vor allem die Live-Aid-Sequenz am Ende des Filmes ist schlichtweg atemberaubend. Weltweit hat der Film über 800 Millionen Dollar eingespielt. Völlig hin und weg waren dann auch die Juroren bei den Golden Globes. Sie zeichneten «Bohemian Rhapsody» als besten Film in der Kategorie «Drama» aus.
England befindet sich im Krieg mit Frankreich. Doch die herrschende Queen Anne (Olivia Colman) hat vor allem mit sich selbst zu kämpfen. Die hysterische Königin hält dabei fast den ganzen Hofstand auf Trab. Einzig ihre Vertraute Lady Sarah (Rachel Weisz) schafft es, die Herrscherin einigermassen im Zaum zu halten. Doch dann taucht eines Tages Sarahs Cousine Abigail (Emma Stone) auf, an welcher sich die Königin sehr erfreut. Zwischen Sarah und Abigail entbrennt ein Kampf um die Liebe und Zuneigung der Königin. In seinem dritten englischsprachigen Film bietet der Grieche Giorgos Lanthimos eine intrigenreiche Story, grossartige schauspielerische Leistungen und viel schwarzen Humor. Selten war ein Kostümfilm lustiger. Der Academy hat es auch gefallen. Gleich zehn Nominationen gab es für «The Favourite».
«The Favourite» läuft derzeit in den Schweizer Kinos.
Nach «Driving Miss Daisy» heisst es jetzt «Driving Mr. Shirley». Viggo Mortensen spielt den ungehobelten Rausschmeisser Tony Lip, der in den Sechzigern den afroamerikanischen Pianisten Don Shirley (Oscarpreisträger Mahershala Ali) für verschiedene Auftritte in die US-Südstaaten fahren soll. Auf diesem Road-Trip freunden sich die beiden ungleichen Männer an. Die auf wahren Begebenheiten basierende Geschichte berührt, ist toll gespielt und macht einfach gute Laune. Der mit Blödelfilmen berühmt gewordene Peter Farrelly («Dumb and Dumber», «There's Something About Mary») hat hier einen echten Publikumsliebling geschaffen. Dafür gab es unter anderem den begehrten Publikumspreis beim Filmfestival in Toronto und den Golden Globe für die beste Komödie.
«Green Book» läuft derzeit in den Schweizer Kinos.
Roma
Der wunderschöne Netflix-Film, vor dem alle zittern.
Der zweifache Oscar-Preisträger Alfonso Cuarón («Gravity») drehte mit «Roma» eine Liebeserklärung an die Gegend, in der er aufgewachsen ist, und an die Frauen, die ihn grosszogen. Der feinfühlige Film gewann bereits über 100 Awards, darunter auch den Hauptpreis am Filmfestival von Venedig. Dabei wollte zuerst kein grosses Studio dieses Schwarz-Weiss-Projekt finanzieren. So landete Cuarón schlussendlich bei Netflix, die dem Mexikaner das nötige Geld zur Verfügung stellten. Weil Netflix seine Filme zeitgleich im Kino und auf ihrer Plattform veröffentlichen möchte, weigerten sich viele Kinoketten, «Roma» überhaupt ins Programm zu nehmen. Aus diesem Grund würde ein Gewinn für «Roma» in der Kategorie «Bester Film» zweifelsohne ein kleines Beben in der Filmbranche auslösen.
«Roma» ist auf Netflix abrufbar.
A Star Is Born
Bekannte Geschichte, wunderbar umgesetzt.
Die Geschichte des alten Sängers und der jungen Sängerin wurde bereits einige Male erzählt. Doch Regie-Debütant Bradley Cooper drehte mit «A Star Is Born» ein mitreissendes Update. Der grösste Trumpf: Musik-Superstar Lady Gaga. In der Rolle der Ally brachte Gaga (eigentlich Stefani Germanotta) Millionen zum Träumen und Weinen. Der Song «Shallow» war zudem monatelang auf den vorderen Plätzen in den Charts zu finden. Lange war der Film der Favorit für den Oscar für den besten Film. Doch seit ein paar Monaten hat er gegenüber «Roma» und «Green Book» Vorsprung eingebüsst.
«Vice» ist das Biopic über Dick Cheney, den einflussreichen Vizepräsidenten der Ära von George W. Bush. Das klingt jetzt nicht gerade nach einem aufregenden Filmerlebnis. Doch Regisseur und Drehbuchautor Adam McKay hat ein Händchen für scheinbar nicht vielversprechende Stoffe. So erklärte er 2015 die Finanzkrise in «The Big Short» mit enorm viel Schmiss und Humor. Als Belohnung gab es dafür den Oscar für das beste adaptierte Drehbuch. Auch «Vice» gefällt dank einer frechen Inszenierung, nimmt jedoch seine porträtierte Hauptperson durchaus ernst. Um Cheney spielen zu können, nahm Hauptdarsteller Christian Bale 18 Kilogramm zu. Die Futterei hat sich ausbezahlt: Bale gewann unter anderem den Golden Globe für den besten Hauptdarsteller in einer Komödie.
«Vice» startet am Donnerstag, 21. Februar, in den Schweizer Kinos.
Skandal! Die grössten Aufreger der Oscar-Geschichte
Skandal! Die grössten Aufreger der Oscar-Geschichte
Von vertauschten Umschlägen, beleidigten Verlierern und schrägen Outfits: Das waren die grössten Aufreger der Oscar-Geschichte.
Bild: Phil McCarten / A.M.P.A.S
Michael Moore gewann 2003 den Oscar für den besten Dokumentarfilm mit «Bowling for Columbine». Die Gelegenheit nutzte er, um statt einer Dankesrede eine deftige Tirade gegen den damaligen US-Präsidenten George W. Bush loszulassen. Seine legendäre «Shame on you, Mr. Bush»-Rede sowie die Jubel- und Buhrufe des Publikums wurden aber rasch vom aufspielenden Orchester übertönt.
Bild: Evan Agostini/Getty Images
Die Oscarverleihung 2011 war so langweilig, dass es eigentlich schon ein Skandal war. Nur einer schien verdächtig viel Spass zu haben: James Franco, der die dröge Veranstaltung mit Anne Hathaway moderierte. «Viele vermuteten danach, dass ich was genommen hätte», erinnerte sich Franco später in einer Late-Night-Show und dementiert: Neben der energiegeladenen Anne Hathaway würde einfach jeder bekifft wirken, meinte er.
Bild: A.M.P.A.S.
Schlechtester Verlierer aller Zeiten: Als Eddie Murphy 2007 nicht den erhofften Oscar für seine Nebenrolle in «Dreamgirls» bekam, verliess er wütend den Saal und ging direkt nach Hause.
Bild: 2006 DreamWorks Pictures / David James
Ein Busenblitzer gehört bei musikalischen Auftritten mittlerweile fast zum guten Ton. Beim Superbowl und der Oscarverleihung reicht ein wenig nackte Oberweite aber immer noch zum handfesten Skandal. Sängerin Beyoncé leistete sich den Fauxpas in einer Musicalnummer bei der Oscarverleihung im Jahr 2009. Vielleicht lag der Fehler aber auch bei Duettpartner Hugh Jackman, der ein bisschen zu schwungvoll mit der Schönen tanzte ...
Bild: Darren Decker / A.M.P.A.S.
Wie oft in Hollywoodfilmen hingegen nackte Tatsachen zu sehen sind, verdeutlichte Seth MacFarlane 2013. Der Oscar-Moderator zählte in einem Song sehr viele prominente Schauspielerinnen auf, deren Brüste alle schon gesehen hätten. Die fanden das nicht besonders lustig.
Bild: Matt Brown / A.M.P.A.S.
Marlon Brando gewann 1973 einen Oscar für den besten Hauptdarsteller in «Der Pate». An seiner statt schickte er eine Aktivistin für die Rechte amerikanischer Ureinwohner. Sacheen Littlefeather erklärte sichtlich nervös, der Grund für Brandos Weigerung, den Preis anzunehmen, sei die furchtbare Behandlung der Ureinwohner durch die US-Filmindustrie. Die bewies prompt seine These und schuf damit den eigentlichen Skandal: Zahlreiche Anwesende buhten Littlefeather aus.
Bild: Hulton Archive/Getty Images
Nicht nur gegen Indianer scheint es Ressentiments zu geben. 2006 weigerten sich Mitglieder der Oscar-Akademie, den Film «Brokeback Mountain» anzusehen - Ang Lees Drama über die tragische Liebe zweier homosexueller Cowobys (Jake Gyllenhaal, links, Heath Ledger). Von acht möglichen Oscars gewann das als Topfavorit gehandelte Meisterwerk schliesslich nur drei: für die beste Regie, das beste Drehbuch nach einer literarischen Vorlage und die beste Filmmusik.
Bild: Tobis
Keine Witze über Namen! Diese goldene Regel missachtete David Letterman bei seiner Moderation der Oscars 1995 und machte sich über die ungewöhnlichen Vornamen von Oprah Winfrey, Uma Thurman und Keanu Reeves lustig - zum rapide schwindenden Amüsement des Publikums. Insbesondere Winfrey nahm dem Talk-Veteranen den seltsamen Auftritt so übel, dass sie sich lange Jahre weigerte, in seiner Show aufzutreten. Als sie es 2005 dann doch tat, übergab sie ihm ein gerahmtes Bild von sich selbst und Uma Thurman.
Bild: Christopher Little/CBS/Hulton Archive/Getty Images
Einen unbeabsichtigten, aber denkwürdigen Namenswitz leistete sich 2014 John Travolta, als er die Performance von Idina Menzel ankündigte. Er bat eine gewisse Adele Dazeem auf die Bühne.
Bild: A.M.P.A.S.
Idina Menzel liess sich davon nicht aus der Ruhe bringen und trug ihren Song «Let it go» vor, der später am Abend mit dem Oscar ausgezeichnet wurde.
Bild: A.M.P.A.S.
Ein Jahr später durfte sich Idina Menzel an dem reumütigen Namensverdreher Travolta rächen: Sie stellte ihn als ihren «lieben Freund Glon Gazingo» vor.
Bild: A.M.P.A.S.
Das mit der Geschwisterliebe nahm Angelina Jolie im Jahr 2000 ein bisschen zu ernst: Als die damals noch junge wilde Schauspielerin ihren Oscar für die beste Nebenrolle in «Durchgeknallt» bekam, küsste sie im Überschwang der Gefühle ihren Bruder. Auf den Mund. Ziemlich lange. Dass die beiden kein inzestuöses Verhältnis miteinander hatten, wollte ihr die Yellow Press daraufhin lange Jahre nicht glauben.
Bild: David Mcnew/Getty Images
Noch so ein Kuss-Skandal: Adrien Brody bekam 2003 den Oscar als bester männlicher Hauptdarsteller im Weltkriegsdrama «Der Pianist». Ob er aber bei seinem leidenschaftlichen Kuss mit Halle Berry, die ihm eigentlich nur die Statuette überreichen wollte, ebenfalls von Gefühlen übermannt wurde oder schlicht und einfach die günstige Gelegenheit nutzte, ist bis heute nicht ganz klar.
Bild: Timothy A. Clary / AFP / Getty Images
«Der Pianist» gewann 2003 übrigens auch den Oscar für die beste Regie. Preisträger Roman Polanski blieb der Zeremonie allerdings fern - er hätte als verurteilter Vergewaltiger ins Gefängnis gehen müssen, wenn er US-amerikanischen Boden betreten hätte. Polanski lebt aus diesem Grund seit über 40 Jahren im europäischen Exil.
Bild: Adam Nurkiewicz/Getty Images
Den Preis bekam Roman Polanski übrigens Monate später in Frankreich überreicht - von Hollywood-Star Harrison Ford.
Bild: Steve Finn / Getty Images
Comedian Sacha Baron Cohen ist immer für einen geschickt inszenierten Skandal zu haben. Zur Oscar-Verleihung 2012 erschien er als «Der Diktator» General Aldeen. Mit dabei hatte er eine Urne, in der angeblich die Asche des kurz zuvor verstorbenen nordkoreanischen Diktators Kim Jong-Il aufbewahrt war. Und diese verschüttete er zufällig über dem roten Teppich.
Bild: Heather Ikei / A.M.P.A.S.
Ein Skandal aus der Kategorie Mode - aber wohl auch der unterhaltsamste: 2000 putzten sich die «South Park»-Macher Trey Parker (links) und Matt Stone (rechts) - ihr Film war in der Kategorie «Bester Song» nominiert - ganz besonders fein raus. Allerdings in Frauenkleidern, die zuvor schon an den Hollywood-Beauties Gwyneth Paltrow und Jennifer Lopez gesehen wurden. Dass sie bei ihrem skurrilen Auftritt völlig high waren, geben die beiden mittlerweile gerne zu.
Bild: Long Photography / A.M.P.A.S.
Der wirklich gemeinste Skandal liegt zum Glück schon weit zurück: Hattie McDaniel gewann 1940 den Oscar für die beste Nebendarstellerin in «Vom Winde verweht» und war zutiefst bewegt. Doch zuvor war die Darstellerin wegen ihrer Hautfarbe von der Premiere des Films ausgeschlossen worden, und auch bei den Oscars musste sie getrennt von den weissen Schauspielern sitzen.
Bild: youtube.com/oscars
Ganz farbenblind scheint die Academy jedoch noch immer nicht zu sein: Nachdem 2016 im zweiten Jahr in Folge keine afroamerikanischen Schauspieler für den Oscar nominiert waren, schlug der Protest unter dem Hashtag #OscarsSoWhite grosse Wellen. Spike Lee, bekannt für sein politisches Engagement, boykottierte die Verleihung.
Bild: Pascal Le Segretain/Getty Images
Und der Oscar geht an - ja wen denn nun? Diese Frage schwebte 2017 minutenlang im Raum, nachdem es ausgerechnet in der Königskategorie Bester Film zu einem Kuddelmuddel kam. Weil ihnen der falsche Umschlag gereicht wurde, riefen Warren Beatty und Faye Dunaway statt «Moonlight» zunächst «La La Land» als besten Film aus. Erst später wurde der Irrtum aufgeklärt.
Bild: Aaron Poole / A.M.P.A.S.
Seinen Oscar bekommt der beste Hauptdarsteller des Jahres traditionell von der besten Hauptdarstellerin des Vorjahres verliehen. Im Jahr 2017 war es Brie Larson, die Casey Affleck die Trophäe in die Hand drückte - und ihm anschliessend den Applaus verweigerte. Der Grund: Gegen den Schauspieler stehen Missbrauchsvorwürfe im Raum. Um einen Eklat zu vermeiden, kündigte Affleck bereits an, bei der Oscarverleihung 2018 keinen Preis überreichen zu wollen.
Bild: Phil McCarten / A.M.P.A.S
Rekord! Diese Stars und Filme gewannen die meisten Oscars
Rekord! Diese Stars und Filme gewannen die meisten Oscars
Sie sind bereits mehrfache Preisträger, könnten 2018 aber Oscar-Geschichte schreiben: Meryl Streep (für «Die Verlegerin») und Daniel Day-Lewis (für «Der seidene Faden») sind einmal mehr für die begehrteste Filmtrophäe der Welt nominiert. Welche Filme und Stars bislang die meisten Oscars abräumten, zeigt unsere Galerie mit bekannten Namen und heimlichen Stars ... Oder kennen Sie Edith Head und Cedric Gibbons?
Bild: Stefania M. D'Alessandro/John Phillips/Getty Images
Kein Tanz ins ganz grosse Oscar-Glück: Mit der zuvor nur zweimal von einem Film erreichten Anzahl von 14 Nominierungen ging «La La Land» 2017 ins Rennen. Gewinnen konnte das Musical schliesslich aber nur sechs Preise, unter anderem für die Beste Regie (Damien Chazelle) und die Beste Hauptdarstellerin (Emma Stone).
Bild: Studiocanal GmbH/ Dale Robinette
14 Nominierungen - das gelang vor «La La Land» noch zwei weiteren Filmen in der Oscargeschichte. Der erste: «Alles über Eva» mit Bette Davis (rechts) und Anne Baxter. Der scharfzüngige Showbiz-Abgesang von Joseph L. Mankiewicz gewann 1951 letztlich sechsmal.
Bild: Fox
Eigentlich bildet der Untergang des legendären Passagierschiffs nur den Rahmen: In erster Linie erzählt «Titanic» von der zum Scheitern verurteilten Liebe zwischen Jack (Leonardo DiCaprio) und Rose (Kate Winslet). Nach 14 Nominierungen heimste das Liebesdrama von Regisseur James Cameron insgesamt elf Oscars ein, die beiden Hauptdarsteller gingen dabei allerdings leer aus.
Bild: 20th Century Fox
Ein Triumph für Frodo und seine Gefährten: «Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs» räumte 2004 elf Oscars ab. Mehr noch: Das Epos gewann in allen Kategorien, in denen der dritte Teil der Fantasy-Saga nominiert war, darunter Bester Film und Beste Regie (Peter Jackson, Foto). Ein Kunststück, das noch keinem anderen Film in der Geschichte der Preisverleihung gelang.
Bild: Getty Images
Die Academy hatte schon immer eine Schwäche für epische Stoffe und gross angelegte Inszenierungen: Mit ebenfalls elf Oscars galt «Ben Hur» (1960) lange Zeit unangefochten als «bester Film aller Zeiten». Und in gewisser Weise ist er das bis heute: In zwei Kategorien, in denen «Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs» und «Titanic» (Bestes Make-up und Bester Tonschnitt) ausgezeichnet wurden, gab es damals noch keine Trophäe zu gewinnen.
Bild: Arte / Warner Bros.
Sein vielleicht bis heute bekanntester Film bildet eine Ausnahme in seinem Schaffen: Für die Filmmusik zum Billy-Wilder-Klassiker «Das verflixte 7. Jahr» (1955) mit Marilyn Monroe ging Alfred Newman (Bild, Mitte) leer aus. Zu diesem Zeitpunkt hatte der Komponist und Dirigent aber schon Filmgeschichte geschrieben: Zwischen 1935 und 1954 gewann er neun Oscars und erhielt über 40 Nominierungen.
39 Nominierungen, elf Auszeichnungen: Art Director Cedric Gibbons schuf die Kulissen für zahlreiche Filmklassiker und gewann den «Bestes Szenenbild»-Oscar für Filme wie «Die lustige Witwe» (1934), «Stolz und Vorurteil» (1940), «Die Wildnis ruft» (1946) und «Ein Amerikaner in Paris».
Bild: Hulton Archive/Getty Images
Ihren Namen kennen fast nur Hollywood-Insider, dabei war Edith Head eine der Koryphäen ihres Fachs. Über Jahrzehnte prägte sie die Mode ganzer Generationen, indem sie die Kostüme der Filmstars entwarf. Dafür erhielt sie acht Oscars, unter anderem für «Ein Herz und eine Krone» (1955), «Sabrina» (1956) und «Der Clou» (1974). 35-mal nominierte die Academy sie insgesamt.
Bild: Hulton Archive/Getty Images
Er ist Drehbuchautor, Regisseur und Hauptdarsteller - gerne in Personalunion: Woody Allen gilt als Altmeister der neurotischen Komödie. Zu Recht preisgekrönt waren aber vor allem seine spitzen Dialoge, seine herrlich absurden und selbstironischen Geschichten. Für drei seiner Drehbücher («Annie Hall», 1978, «Hannah und ihre Schwestern», 1987, und «Midnight In Paris», 2012) erhielt Allen den Oscar - einsame Spitze in dieser Kategorie.
Bild: Central Press/Getty Images
Die Ehre des «besten Schauspielers» gebührt eigentlich gleich drei Darstellern, die jeweils drei Oscars gewannen: Zum einen Walter Brennan, der innerhalb von fünf Jahren dreimal (1937, 1939, 1941) als bester Nebendarsteller ausgezeichnet wurde und zudem in Klassikern wie «Haben oder Nichthaben» (1944) und «Rio Bravo» (1959) glänzte ...
Bild: ARD / Degeto
Ebenfalls drei Academy Awards kann Charakterdarsteller Daniel Day-Lewis sein Eigen nennen: Er gewann für «Mein linker Fuss» (1989), «There Will Be Blood» (2009) und zuletzt «Lincoln» (2012, Bild) den Oscar als Bester Hauptdarsteller. Insgesamt war der Brite bislang allerdings «nur» fünfmal nominiert und steht damit im Schatten eines anderen ...
Bild: Fox
2018 ist Daniel Day-Lewis zum sechsten Mal nominiert («Der seidene Faden»), falls er die Auszeichnung erhält, wäre er der einzige Schauspieler, der je vier Oscars gewann.
Bild: 2017 Laurie Sparham / Focus Features / Universal Pictures
Denn trotz seines unnachahmlichen Grinsens und bislang zwölf Nominierungen: Dem schlitzohrigen Charme von Jack Nicholson erlag die Academy bislang auch «nur» dreimal: 1975 wurde er dank seiner Hauptrolle in «Einer flog übers Kuckucksnest», 1984 als Bester Nebendarsteller in «Zeit der Zärtlichkeit» und 1998 für die Komödie «Besser geht's nicht» als Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet.
Bild: Roy Jones/Getty Images
Sie ist schon wieder da: 2018 steht Meryl Streeps Name wieder auf der Vorschlagsliste für den Oscar - für ihre Rolle in «Die Verlegerin» (Bild). Es ist ihre 21. Nominierung, dreimal hielt sie die begehrte Trophäe in den Händen: 1979 für «Kramer gegen Kramer», 1983 für «Sophies Entscheidung» und 2012 für «Die Eiserne Lady». Damit steht sie (noch) im Schatten einer grossen Hollywood-Legende ...
Bild: 2018 Universal Pictures
Denn Katharine Hepburn gewann in ihrer 60-jährigen Karriere vier Auszeichnungen als Beste Hauptdarstellerin für «Morgenrot des Ruhms» (1934), «Rate mal, wer zum Essen kommt» (1968), «Der Löwe im Winter» (1969) und «Am goldenen See» (1982). Das macht sie zur erfolgreichsten Schauspielerin in der Geschichte der Oscars überhaupt.
Bild: Getty Images
Niemand in der Geschichte der Oscars wurde für sein Schaffen häufiger ausgezeichnet als Walt Disney. Der Vater von Micky Maus gewann 22-mal den Oscar, dazu kamen vier Sonderauszeichnungen wie zum Beispiel für die Erschaffung eben jener Comicfigur (1932). Zwischen 1932 und 1969 räumte Walt Disney 18-mal den Preis für den besten Kurzfilm ab. 1939 erhielt er für «Schneewittchen» sogar einen ganz besonderen Preis: einen grossen Oscar und sieben kleine.
Bild: General Photographic Agency/Getty Images
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